Neu im Kino: The Great Gatsby

Der arme arme Gatsby und die dumme dumme herzlose Daisy!

Gatsby hat schon seit ich ihn das erste Mal gelesen habe einen Platz in meinem Herzen. Damit hat es jeder schwer, der es wagt, den Roman zu verfilmen, doch Baz Luhrmann hat für mich auf ganzer Strecke gesiegt. Seine Roaring Twenties sind eine Ausstattungs- und Statistenorgie, er schwelgt in Farben und Materialien und viel viel Bling. Kein Wunder, daß er sich die Filmmusik von seelenverwandten Hip-Hoppern liefern läßt. Das paßt.

Leonardo DiCaprios Gatsby ist ein Getriebener, ein Fanatiker, ein armer Kerl, einer, der bei denen da oben mitspielen will und nie versteht, daß das, wonach er so sehr strebt, eine Illusion ist, einer, der mit allen Mitteln (und deren hat er viele) um eine Frau wirbt, die es nicht wert ist. (Vorsicht Spoiler.) Mit der Hemdenszene in all ihrer synthetischen Schönheit ist Luhrmann die beste Metapher für Gatsbys tragische Besessenheit und die Aussichtslosigkeit all seiner Mühen gelungen. (Spoiler aus.) Tobey Maguire spielt den Erzähler respektabel gut (und überraschend, ich kann mir nicht helfen, ich sehe ihn immer noch als kleinen Spiderman), genau wie die anderen auch – aber keiner, keine reicht an DiCaprio heran.

Was bin ich froh, daß ich mich nach dem ganzen Rufmlaufen auf der Street Fair nicht für faul auf dem Soffa lümmeln, sondern für Kino entschieden habe.

Anschauen!  Anschauen!  Anschauen!

Und wer ganz viel Zeit hat, möge diesen klugen Aufsatz lesen: http://thebea.st/YJEG4c

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