Herrlich sonnig ist es in San Bruno am Sonntagmorgen, ein bissele windig vielleicht, aber auf jeden Fall T-Shirt-Wetter. Toni und ich wollen in die City, auf der Haight-Ashbury-Street-Fair Hippies gucken. Das Straßenfest kürzt sich zwar HASF ab, es wäre aber sinniger, das “F” durch ein “H” zu ersetzen – es reicht schon, ein paar mal tief einzuatmen (ja, Herr Ex-Präsident Clinton “inhalieren” heißt das) und schon ist man ebenso high wie die Upper Haight Street. Was raten wir immer allen Gästen, wenn sie in die Stadt fahren? Richtig, ein Hoodie einpacken. Also machen wir das auch.
Schon am Bahnhof in San Bruno treffen wir auf ein Pärchen, dem man ansieht, daß sie dasselbe Ziel haben – und weil wir ja so local sind und uns besser auskennen als Zugereiste aus Modesto, nehmen wir sie ins Schlepptau und weihen sie in die Geheimnisse des hiesigen ÖPNV ein. Mit jeder Minute Fahrtzeit Richtung Norden wird es dunkler und bewölkter und als wir in San Francisco aussteigen, bedauern wir sehr, daß wir nicht jeder zwei Hoodies mithaben. Oder wenigsten noch einen schönen warmen Wollpullover. Ganz schön zapfig ist es hier. Wird auch den ganzen Nachmittag nicht mehr besser. Dafür ist es nicht so voll und wir können zwischen den Buden hin- und herlaufen, müssen nicht für den 16:00 Uhr-Kaffee anstehen (hey, ich war da mit Toni und der weiß, wann eine Kaffeepause zu sein hat), haben nach guten zwei Stunden alles gesehen und keinen unnützen Kruscht gekauft (wie gesagt, ich war da mit Toni).
Die Bong-Auswahl wird von Jahr zu Jahr reichhaltiger und Batik heißt auf englisch Tie-dye. Und dafür ist man nie zu alt. Nicht in Haight Ashbury, im immerwährenden “Summer of 69”. (Die aktuellen Probleme eines schwer unter Gentrifizierung leidenden Viertels ignoriere ich natürlich mit solchen Kommentaren gründlich.)
Eigene Photos gibts im Laufe der Woche.