Kenn’ ich nicht, mag ich nicht

Xenophobie scheint ein weitverbreitetes amerikanisches Phänomen zu sein und erfaßt neben Menschen auch Institutionen. Wie ich darauf komme? Mein Chef macht zur Zeit einen Businesstrip nach Argentinien und an die dortige Währung zu kommen, hat die Ignoranz unserer Bank bereits im Vorfeld verhindert (https://flockblog.de/?p=11755). Kaum war er zwei Tage weg, wurde seine Kreditkarte gesperrt, und ich mußte in einem langen Telefonat dem Customer Service erläutern, dass es sich nicht um “Fraud”, sondern vielmehr um eine Flugreise handelt, die es einem ermöglicht, an einem Tag eine Kreditkartentransaktion in den USA und schon am nächsten eine in Argentinien zu tätigen. Nach einer Ermahnung (ihnen hätte ja wieder keiner was gesagt) wurde die Karte entsperrt. Am Abend desselben Tages war dann der Telefonprovider dran: “Excessive International Data Alert!” Er solle sich dazu erklären, sonst werde man die Telefonkarte sperren. Also habe ich heute früh ein knappes Stündchen mit deren Customer Service am Telefon verbracht, um auch denen das Wunder der Luftfahrt nahezubringen. Es ist mir gelungen, sie davon abzuhalten, ihn von der Kommunikation abzuklemmen.

Meine Gewährs-Palo-Altanerin findet das nicht verwunderlich: das sei doch normal, sie melde jede Auslandsreise bei ihrer Kreditkartengesellschaft an. Stimmt eigentlich. In einem Land, wo Schecks immer noch das gängigste  Zahlungsmittel sind, wird logischerweise das Ansinnen, Geld im Ausland auszugeben, als meldepflichtiger Frevel gewertet. Dass man mit seinem eigenen Geld tun und lassen können sollte, was man will, sei dazu nur nebenbei bemerkt.

Ja wo samma denn?

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