Der Kumpel

vom Schwager des Bruders meiner Nachbarin Carmen ist bei Sears für die Lieferung neuer und die Entsorgung gebrauchter Waschmaschinen zuständig. Gute gebrauchte unterzieht er einer Generalüberholung und verkauft sie günstig weiter.

Nächste Woche trifft Carmen ihn beim Barbecue. Mal schauen, wie lange es dann noch dauert, bis meine Maschine entweder heil oder ausgetauscht ist. Carmen hat so was Überzeugendes…

“Pay my bill”

Weil es ca. 45 Tage (!!) dauert, bis die Herren und Damen Comcast einen Lastschrifteinzug einrichten können, soll man die ersten Rechnungen doch bitte direkt bezahlen. Tut man das online, bekommt man die folgende Meldung: “You are attempting to pay more than the current balance owed. If this is correct, select the OK button. If this is incorrect, select CANCEL and re-enter the payment. Note: If you are a new Comcast customer, you may be receiving this message because we do not currently have accurate information on your amount due. Please refer to your paper bill to confirm the correct amount and hit OK to continue.”

Da steht wahrhaftig, dass sie keine Ahnung haben, wieviel Geld man ihnen gerade schuldet – aber erst mal die Schuld dem Kunden zuweisen, der angeblich versucht, zu viel Geld zu schicken. Die paper bill, auf der man nachsehen kann, steht zum download bereit. 2 Wochen nach Fälligkeitsdatum. Manchmal habe ich meine Zweifel, ob das hier Silicon oder doch besser Hintersibirsk Valley heißen sollte…

“Kommando zurück!”

Eigentlich wollte ich ja nur schnell im Internet nach dem entsprechenden englischen Idiom suchen (gleich vorausgeschickt: es gibt nix Gescheites). Dafür bin ich dann hier hängengeblieben, und das fand ich mal einen spaßigen thread.

http://uclue.com/?xq=122
(Unbedingt bis zum Schluss scrollen!)

“God bless you”

Ich kann gar nicht mehr sagen, wie oft ich das heute gehört habe, als ich auf dem Flohmarkt irgendeine Kleinigkeit bei einer Schulklasse oder einer Pfadfindergruppe oder einer Kirchengemeinde gekauft, und meistens das Wechselgeld in deren Sammelbüchse gesteckt habe.

Kann man eigentlich auch übersegnet sein?

Kurztrip nach Los Angeles – Samstag

Letzte Woche um diese Zeit sind wir im http://www.beverlygarland.com/ Hotel gerade nach einem erlebnisreichen Tag todmüde in die Betten gefallen.

Wir waren nämlich schon morgens um 08:00 mit Virgin America losgeflogen, hatten nach der Landung in Los Angeles Spaß mit den unglaublich engagierten Mitarbeitern bei Hertz gehabt, die den reservierten und im Voraus bezahlten Leihwagen in ihren Systemen so gar nicht finden wollten (bis wir ihnen schließlich einen upgrade SUV abschwatzen konnten) und waren ab dann in Sachen Sightseeing unterwegs.

Erst mal ganz nach Süden, bis zur “Rancho Palos Verdes” und dann über die Küstenstraße zurück, durch Redondo und Venice Beach zu unserem ersten Stop in Santa Monica.

http://picasaweb.google.de/mucbiene/SantaMonica?feat=directlink

Es war herrlich heiß, und wir haben sofort beschlossen, am nächsten Abend nochmal wieder zu kommen, um ein Picknick am Strand zu machen.

Für heute sollte es aber weitergehen, zur Museum Late Night im Getty Center. Labour Day WE in LA 023Ein wunderschönes Gebäude, in einer herrlichen Lage mit großartigen Exponaten (wer mehr sehen will, klicke hier: http://academic.reed.edu/getty/survey.html) – uns ist die Zeit fast zu kurz geworden, um acht is doch Nacht…

Labour Day WE in LA 031

Ein rundherum tolles Land*

Ich ziehe ja gerne über mein Gastland her, aber heute will ich doch mal loben: es ist sonntags, gegen Mittag. Auf dem Weg zum Friseur bummle ich durch den Farmer’s Market, für den San Brunos Hauptstraße gesperrt wird (@ Karin: du wirst länger bleiben müssen, bis wir uns bei denen durch das super-duper vegetarische Angebot gefuttert haben…). Fast alle Geschäfte haben geöffnet. In Ann’s Hair und Beautysalon springt Lynn mich vor Begeisterung beinahe an und ich bin in Nullkommanichts wieder back in shape – und bekomme auch noch, weil heute Sonntag ist, ihr vorher so langweilig war und ich so nett bin, einen ordentlichen Discount.

Weiter zum großen “End of Summer Fleamarket” im Stadtpark, und weil die Wolken schon so bedrohlich schwarz sind, und die meisten seit früh um neun Uhr an ihren Ständen sitzen, lerne ich recht schnell, dass “final prizes” nur dann gelten, wenn man das nicht hinterfragt.

Auf dem Heimweg noch rasch im Drogeriemarkt vorbeigeschaut und mich über “flu shots” informiert. Das sind Grippeschutzimpfungen, die man in diesem Land (für erschwingliche Health Care für alle führt Obama gerade einen Glaubenskrieg) zur Zeit für $24,95 von autorisiertem Personal bei Walgreens injiziert bekommen kann. (Ich habe – von unautorisiertem Personal – den Tip bekommen, noch ein paar Tage zu warten; da werde es demnächst ein Sonderangebot geben. Mal sehen.)

Inzwischen war ich sehr hungrig, also kurz beim Thai am Take away Schalter angestellt und Essen besorgt. Die sind echte Warmhalteverpackungskünstler, das schmeckte noch eine Viertelstunde später wie frisch aus dem Kochtopf, Servietten, Besteck und Glückskeks sind im Service inbegriffen.

Einen Blick in Denises Waschsalon riskiert: ah, am späten Sonntagnachmittag waschen nur alleinstehende Männer. Mein Gewährssachse behauptet, man müsse nur in eine coin laundry gehen, um die Liebe fürs Leben zu finden – das beruhe auf empirisch-cineastischer Erfahrung. Ich bin noch unschlüssig, ob, was in Hollywood gilt, auch für San Bruno zutrifft. Hollywood liegt schließlich in Süd-Kalifornien, und da ist alles immer ganz anders.

Ich werde es nächsten Sonntag ausprobieren und berichten.

(* Richtig, das ist ein Zitat. Wer’s erkannt hat, kriegt nen Punkt.)

In Denise’s Coin Laundry…

war ich heute früh um 8:00 Uhr mit ein paar Körben voll Schmutzwäsche, Waschmittel, Buch und mutterseelenallein, bis auf einen Mann südländischer Herkunft, der mit kreisenden Kopfbewegungen vor einem laufenden Trockner meditierte. Oder so. (Später gab er seine Schuhe in die Wäsche und lief strumpfsockig und laut telefonierend auf dem Parkplatz auf und ab.)

Ich kaufte also an der Wechselmaschine Quarters, befüllte Waschmaschinen und Münzschlucker – und ging dann erst mal zu Starbuck’s, direkt gegenüber. Mit einer Latte und auf eine halbe Lesestunde (länger dauert hier eine Vollwäsche nicht) eingerichtet, traf ich auf einen älteren Herrn, der gerade die Münzautomaten leerte. Wir kamen ins Gespräch: Bill ist der Besitzer des “Laundromat” und weil “Bill’s Laundry” nicht so reinlich klingt wie “Denise’s Laundry” haben sie den Laden nach seiner Tochter benannt. Er fand es sehr vernünftig, dass ich so früh gekommen bin, da sei alles noch “neat and clean”. An den Wochenenden sei nach Lunchtime kein Durchkommen mehr, da wären alle mit ihren Familien da, brächten Kinder, Bälle und Picknick mit und machten Party. In den Nationalparks ist die Regel, dass man, was man reinbringt, auch wieder mitnimmt – bedauerlicherweise nicht im Waschsalon.

Verwundert war er aber doch, dass dies mein erstes Mal war, was um Himmels Willen hätte ich denn gemacht, als ich noch jungverheiratet war? Er und seine Gattin hatten in den ersten paar Jahren ihrer Ehe einen festen Laundromattag in der Woche, damals in den Sechzigern, als Waschen noch einen Quarter kostete und 10 Minuten Trockner 10 Cents. (Der Tarif für ersteres liegt inzwischen bei 2 Dollars – die Maschinen nehmen aber immer noch nur Quarters.)

Er fand meinen Akzent ganz apart (meistens wird mir unterstellt, dass ich Irisch klinge, in letzter Zeit eher Schwedisch), und als ich mich als Deutsche outete, hat er mir ganz begeistert erzählt, dass er und seine Gattin demnächst in Kolbenz zu einer “Rhine Cruise” aufbrechen, bis nach Budapest. Kolbenz – mein schüchterner Einwurf, das hieße nach meiner Kenntnis aber Koblenz, wurde gleich abgeschmettert, das stehe so bei ihnen im Programm, sei also richtig. Na gut, von mir aus, aber Budapest liegt an der Donau! Und zwar ganz sicher! Er wird’s auf der Landkarte nachprüfen, wirklich überzeugt war er allerdings nicht. Irgendwie kamen wir dann noch auf das ideale Reisewetter: er und seine Gattin bevorzugen “Sweater-Weather”, aber regenfrei. Sein Bruder, der in den Sechzigern in Deutschland stationiert war, habe ihm das deutsche Wetter so geschildert (Schnee oder heiße Sommernächte hat er wohl nie erlebt. Wahrscheinlich durchgehend im Bonker gesessen?).

Inzwischen war mein Kaffee alle, die drei Maschinen durch und er hatte die Automaten geleert – vielleicht treffen wir uns nächsten Samstag wieder.