Nordkalifornien, Anfang November

Gestern im warmen Pool sonnenbestrahlt endlich mal wieder wassergetritschelt. Heute schon die erste Ladung Wäsche draußen aufgehängt, mein Buch und ich werden in Kürze folgen. (Im Haus rumrümpeln kann ich immer noch, wenn das Wetter mal schlecht wird. So wie am Freitag mal kurz.)

Und ja, die Rosen blühen. Schon wieder. Zum humpfzigsten Mal in diesem Jahr.

NorCal Hach, Kalifornien!

Halloween in San Bruno – Nachlese

Kurz nach Einbruch der Dunkelheit kamen die Kinder vom Eckhaus vorne an der Straße, in großer Eile und Alltagskleidung. Nur flott Süßigkeiten abgreifen und fort waren sie. Ich habe mir meine Irritation damit wegargumentiert, daß diese Blagen eine Ausnahme sind und die nachfolgenden sich an die Tradition halten werden: Verkleiden, Klopfen UND Klingeln, “Tickateet” rufen, Candy einsacken, “Thank you” sagen und schnell weglaufen. So war’s dann auch, die Anfänger-Kiddies waren mit Halloween-inspirierten Kürbissammeleimerchen oder Tüten ausgerüstet, die Fortgeschrittenen mit Kissenbezügen (weitaus mehr Fassungsvermögen), die Profis hatten Mama und das allerkleinste Geschwisterchen im Kinderwagen mit und ließen ihre Beute schieben statt selbst zu tragen.

Anders als angenommen, waren die San Bruno-Mädchen nicht alle als Frozen-Elsa kostümiert, sondern hielten sich bei ihren Prinzessinenkostümen an die klassische Zigeunerinnenbild-im-Elternschlafzimmer-Farbkombination Negro y Rojo und ausnahmsweise mal Glitzerpaillettenlila. Die kleineren Kinder trugen entweder Verkleidungen zum Reinwachsen oder die ihrer großen Geschwister auf, bei jeder Gruppe verstolperte sich mindestens eines beim traditionellen Weglaufen in seinem überlangen Gewand, fiel auf die Nase  und mußte dann von den Älteren mit Extra-Süßigkeiten getröstet werden. An sich keine dumme Strategie. Sehr nett war ein Grüppchen, wo der Vater sich nicht mehr einkriegte, daß ich HubbaBubba-Kaugummis* in der Schüssel hatte und für sich selbst auch einen erbettelte. Mit dem vollen Programm von “Trick or Treat” und “Thank you. Thank you so much!” und “Happy Halloween” aufsagen. Da hat sein Nachwuchs aber ganz groß geguckt.

Den San-Bruno-Halloween-Award verleihe ich einer Gruppe von neun Kindern, die brav Schlange standen, um ihre Beutelchen füllen zu lassen und als ich sie dafür lobte, von einem Dreikäsehoch zu hören bekam: “We’re a gang! We’re organized.” Klar. Das weiß doch jeder. Gangs stehen an. Was sollten sie sonst tun? Dann kamen die Kinder vom Eckhaus vorne noch einmal, nun alle in schwarzen Capes und schlecht sitzenden Scream-Masken und als ich sie frage, ob wir uns heute nicht schon mal gesehen hätten, antwortet mir der Anführer, daß a) ja, und b) Mutter an allem Schuld sei, weil sie so unglaublich elendig lange gebraucht hätte, um “these crappy costumes” zu besorgen. Bestimmt ein Wunschkind.

So, es ist 21:00 Uhr, ich schließe meine Schüssel und während ich die Außenbeleuchtung ausmache und den Draht von der Fliegentür löse, kommt ein Mädel in Schuluniform angehetzt. “So sorry, I am late, our school bus broke down.” Großer Augenaufschlag. “Can I still trick or treat with you?” Klar, du armes Infrastrukturopfer. Nimm, was du tragen kannst.

* Ich hatte dieses Jahr zwei große Säcke “Willy-Wonka’s-Kid’s Choice”-Candy besorgt, mit rein amerikanischen Süßigkeiten. Ekelklebezuckerzeug, das ich nicht einmal mit der Kneifzange anfassen würde. War natürlich der totale Renner. Sam hat heute früh die letzte Handvoll gegen Karotten und Brokkoli eingetauscht.

Was gibts sonst noch im Fernsehen? – “Outlander”

Man muß es sich mit Elmar-Gunsch-Stimme eingesprochen vorstellen: “Es war eine liebe Zeit, die gute alte Zeit vor anno 1800. In Schottland gleich gar. Das Bier war noch dunkel, der Whiskey weich, die Wiesen saftig, die Bacherlen sprudlig, die Lochs löchrig und die Steine mystisch. Auch die Menschen waren typisch, die Burschen schneidig im Kilt und die Dirndl sittsam trotz milchpreistreibender Ausschnitte. Die Honoratioren hießen “Lairds” und sie waren a bisserl vornehm, a bisserl verschlagen und a bisserl leger. Englischen Rotröcken war damals wie heute nicht zu trauen, aber gegen ihren Captain Black Jack Randall waren sie unschuldiger als Lämmer noch. Es war halt noch vieles in Ordnung, damals, wo man eine Familie noch ungestraft “Clan” nennen durfte und stolz darauf war, ihre Karos zu tragen. Die Frau wollten keine Quoten, sondern wußten, wo ihr Platz war. Und wenn nicht, dann wurde die Hexe halt verbrannt. Schön wars, damals in Schottland.”

Was heißt hier “schwülstig”? Das war ich nicht! Ausgedacht hat sich die Geschichte von Claire, der Krankenschwester aus dem Frontlazarett, die im Herbst 1945 mit ihrem Gatten, dem Oxfordprofessor, eine zweite Hochzeitsreise nach Schottland unternimmt und dabei durch die Zeit fällt, die Autorin Diana Gabaldon. Inzwischen gibt es acht Bände dieser “historical multi-genre novel”. Ich beliebe diese Gattung hiermit “Historiengeschwurbel” zu nennen – “mit alles und scharf”. So eine Art “Wanderhure trifft Medicus bei Braveheart zum Highland-Tee. Oder Whiskey”, Getränk bitte nach Belieben einsetzen. All-in-One-Historienroman, Lustig-ist-das-Schottenleben-Folklore, Liebes- und Abenteuergeschichte mit Fechtszenen und Rasenhockey, Science Fiction, Fantasy und Supersoftporno mit schwül-verklemmten Sexszenchen auf Bärenfellen, ein bissele schlechter und billiger als die in den Sechs-Dollar-Schmonzetten mit den bunten Schutzumschlägen an der Supermarktkasse. Ganz ganz schlimm. (Vielleicht liegt es nur an der Fernsehbearbeitung, ich habe die Bücher nicht gelesen, bin aber jetzt weidlich abgeschreckt.)

Spoiler Alert!

Wir sehen, wie Claire und der Gatte in mildem Sepia im Cabrio durch Nachkriegsschottland reisen, tagsüber Kirchen und Burgen besichtigen, abends in netten Inns viel essen und des Nachts ihre Sprachlosigkeit mit Sex verdrängen – wie man das halt so macht im Schottischen. Nebenher forscht der Gatte zu seiner Familiengeschichte und das bringt Claire einen Riesenvorsprung, als sie sich wg. unsachgemäßen Umgangs mit magischen Hinkelsteinen auf einmal im gleichen Wald, aber in einer anderen Zeit wiederfindet. Wie gut, daß sie beim Zeitenfall Gürtel und Schuhe verliert, wupps paßt ihr schlichtes weißes Kleid auch ins vorvorige Jahrhundert. Gute Schotten auf der Durchreise bewahren sie vor der Vergewaltigung durch einen englischen Rotrock, der ihrem 20.-Jahrhundert-Gatten wie aus dem Gesicht geschnitten ähnelt, und nehmen die schutzbedürftige Lady mit zum Castle Leoch. Claire, noch neulich im Einsatz an der Front, macht sich umgehend einen Ruf als Heilerin, amputiert, mischt Tees und Tinkturen (wir lernen: Botanik ist ein nützliches Hobby) verbindet, renkt ein. Auch die Schulter des hübschen, stets unfrisierten und lausbübisch grinsenden Jamie* Fraser. Der bietet ihr im Gegenzug galant seinen immerwährenden Schutz an. Hat je ein Mann den Kilt so schön getragen?

Und so geht es weiter und weiter und weiter. Claire trägt fortan züchtige Kleider mit vielen Knöpferln und Bänderln und dennoch riesigen Ausschnitten (und das in diesen kalten Burgen), heilt (dabei stets an der Grenze zur Hexerei balancierend), macht sich durch ihr loses Maul und emanzipiertes Auftreten mehr Feinde als Freunde und entgeht alle Nase lang soooo knapp einer Vergewaltigung (danket Gott für den guten Jamie – immer zur gerade noch rechten Zeit am rechten Ort. Wenn ausnahmsweise nicht, bewähren sich Selbsthilfe und Melkschemel). Dabei will so doch bloß weg zu den Steinen und wieder zurück in die richtige Zeit. Der Clan, der Laird und sein intriganter Bruder schwanken zwischen Miß- und Vertrauen, mal ist sie “Sassenach”, mal “unser guter Doktor”; einzig Jamie, der Grundgute zweifelt nie. Dabei hat er es nicht leicht gehabt. Die Engländer hatten ihn und seine Familie schon lange auf dem Kieker und als sie seiner endlich habhaft wurden, peitschte ihn der verhinderte Claire-Vergewaltiger aus der ersten Folge nicht etwa nur mit den 100 üblichen Schlägen aus, sondern erhöhte auf 200, ungeachtet seiner eigenen Erschöpfung und einer beginnenden Sehnenscheidenentzündung. Es wird in der Fernsehserie immer mal wieder in Rückblenden und sehr ausführlich gezeigt, wie der böse Rotrock dem armen Jamie immer noch mehr Fleischfetzen vom schon zur blutigen Masse deformierten Rücken prügelt – irgendwer hat da seinen Fetisch ganz gründlich ausgelebt (und der Prothesenbauer richtig gute Arbeit geleistet).

In der 6. Folge verhaftet der Schurkenengländer unsere Claire und haut und tritt sie, bis sie schwer verletzt am Boden liegt. Dann tritt er nach. Und? Nein, dieses Mal kommt nicht Jamie zur Rettung, sondern der Bruder des Laird. Jamie ist erst in der 7. Folge wieder dran, dann nämlich, wenn die Hochzeit mit einem Schotten zum Zwecke der Selbstschottischwerdung die einzige Möglichkeit ist, Claire vor der Auslieferung an den bösesten aller bösen Rotröcke zu bewahren. Einzige Bedingung: Hochzeit und Vollzug der Ehe in derselben Nacht. Nämlich. Wie die arme Claire da mit sich ringt. Kann sie es über sich bringen, Bigamie zu begehen? Wäre sie dann doch nicht vielleicht besser gleich tot? Auch wenn das bedeuten würde, daß sie ganz langsam und in Großaufnahmen zu Tode gefoltert wird? Nein. Dann doch lieber Jamie heiraten. Und wenn schon die aus der Zukunft gefallene neuschottische Gattin keine Jungfrau ist, dann ist es immerhin der Held. Aaaarrggghhhhh!

Für mich ist Folge 7 die letzte Folge. Da wurde geheiratet, das gilt als Happy End und reicht mir. Ich will nicht wissen, wie lange die das über wieviele Staffeln noch breittreten wollen. (Die 2. Staffel wird 2015 ausgestrahlt, die dritte derzeit gedreht.) Ich habe Outlander abgesetzt. Und das ist gut so.

 

* Wie ich es hasse, wenn erwachsene Menschen ihre Kindernamen nicht loskriegen. Was ist denn so verkehrt an James?

Redeployment*

witch hair bandFee Erbsblüte mit knatschbunten Flatterflügeln auf dem Rücken und signalpinken Glitterflitterfusseln auf dem Kopf, eine Südseeschönheit mit langer lackschwarzer Mähne im feuerroten Fransenminikleid, ein Hexchen mit Azubispitzhütchen auf dem praktischen Haarreif (sitzt wie angenagelt und rutscht nicht. nie), ein muskulöser Mensch im gestreiften Baseball-Hemd**, zwei weniger muskulöse in schwarz-orangenen T-Shirts, davon Harold auch mit passender Schirmmütze. Wo ich bin? Wo wohl? In der Physiotherapiepraxis natürlich. An Halloweennachmittag, wo man Patienten an den Turnhosen erkennt.

Heute ist ein großer Tag, denn wenn ich ordentlich vorturne und Laura alle meine neuen bzw. wiedererlangten Fähigkeiten ebenso superspitzenklassegroßartigawesome findet wie ich, dann werde ich offiziell entlassen. “Discharge” gehört hier genauso zum medizinischen Protokoll wie beim Militär. Treppensteigen? Nicht übel. Beinpressen an der Pilates-Maschine. Zu leicht, brauche ich nimmer zu machen. “But tabs”, eine Art vereinfachter Kniebeugen. Ja, jein, nein. Noch nicht gut genug. “Clam shells” (Muschelhälften – dabei liegt der Patient mit angewinkelten Beinen auf der Seite und hebt und senkt das obenliegende Bein bei streng zusammengedrückten Füßen). Viel zu einfach, vom Trainingsplan gestrichen. Brücken? Ja, okay, fein, machen oder lassen, wurscht. Das geht ja einfach, denke ich. Da ist die Entlassung allenfalls noch Formsache.

Ich Depp! Ich hätte wissen können, daß dieser Frau, die Torquemada zu den Weicheiern unter ihren Vorfahren zählt, immer noch irgendeine Gemeinheit einfällt. Wir probieren dies, dann das, dann jenes. Nichts davon klappt auf Anhieb und wenn doch, dann nur unter allergrößter Anstrengung und weh tut es auch. Laura steht daneben und grinst. Ob ich mir vielleicht gedacht hätte, daß wir zwei schon miteinander fertig seien? Ich kann gerade mal noch keuchen, und dann erwartet diese Foltermagd ernsthaft, daß ich auf eine rhetorische Frage antworte?

“You’re good but not good enough” lautet das abschließende Urteil und heute wird das nix mit dem Entlassen. Weihnachten sei mein nächstes Nahziel; sie sei zuversichtlich, daß wir bis dahin auch die kurzen, faulen und passive Muskeln auf Vordermann gebracht haben werden. Und als Motivationshilfe bekomme ich zwei Gymnastikbandschleiferl geschenkt, schon passend vorgeknotet für die Hausaufgaben. Den Fortschritt würde ich dann schon erkennen. An den Muskekatern. Hrrrrgggnnn!

Nix Discharge. Wieder ins Geschirr. Das hatte ich mir aber anders vorgestellt. Ganz anders.

 

* Ich weiß den deutsche Fachbegriff nicht; hier bedeutet Redeployment, daß ein Soldat seinen nächsten Marschbefehlt bekommt. Nix Discharge und Heimgehen.

** Das ist natürlich meine Laura. Ich kriege nie eine Fee…

Ihr Kinderlein kommet

Es dämmert, der Regen hat aufgehört, die Fliegentür ist mit einem Draht zurückgebunden und der Candy-Korb gefüllt.

trick or treat candy

Keine Tricks. Nur Treats.

Laß den Vampir nicht ran!

starve-a-vampireIch bin total hin- und hergerissen.

Die Blood Centers of the Pacific laden ab 11:00 Uhr heute früh zu Frühstück, Erfrischungen, einer Verlosung von Cirque de Soleil-Karten fürs “Kurious-Cabinet of Curiosities” und einem Kostümwettbewerb mit tollen Preisen ein – und sie wollen dafür nur mein Blut (“annual Halloween Blood Drive”).

Oder?

yoda-donate blood you willOder sind meine Haare schon lang genug für Prinzessin Leia Schneckerl? Dann könnte ich um 12:00 Uhr am “homemade Star Wars costume contest with prizes (please keep them classy)” des St. Francis Hospitals teilnehmen. Bevor die mir an die Venen gehen.

Hmmm? Yoda? Drakula? Drakula? Yoda? Schwer. Beide Aktionen sind originell, aber ein Blick ins Kleindgedruckte zeigt: mein Blut ist selbst an Halloween nicht gut genug (s. https://flockblog.de/?p=23331).

Ja dann. Dann halt nicht! Dann gäbbet mir halt nix und schauen stattdessen dem Regen beim Regnen zu. Das ist doch nach der langen Dürre auch was – nur die Kiddies heute Abend tun mir leid. Und meine jüngste Kollegin, klein, schmal, zartgliedrig, langes dunkles Haar, die dieses Jahr als Verkleidung ausgerechnet Thor, den Donnergott mit dem Hammer gewählt hat, um mit den Nichten und Neffen um die Häuser zu ziehen. Wird wohl ein Thor im Regenmantel werden.

Was mich dazu bringt, meine Frage zu wiederholen: Wie heißt eigentlich die weibliche Version? Ich biete wie immer: Thora.

Election Day

Der Wahltag für sogenannte “general elections” ist in den USA nicht flexibel, sondern immer am Dienstag nach dem ersten Montag im November. Dieses Jahr stehen besonders spannende “midterms” an: Abstimmungen über alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus, 33 von 100 Sitzen im Senat, dazu noch 38 Gouverneurswahlen, Verfassungs- und Gesetzesänderungen* in 46 Staaten und jede Menge neue Bürgermeister, Sheriffs und dergleichen.

Es schaut nicht gut aus für die Demokraten. Ihre Stammwähler, Frauen, Latinos, Schwarze, Großstädter, Küstenanrainer (je Inland desto Redneck), Gewerkschafter, Atheisten und sexuell Diversifizierte haben irgendwie null Bock auf midterms, ey. Ihnen doch egal, ob Barack Obama für die restliche Legislaturperiode machtlos im Weißen Haus rumhängt; langt doch, wenn sie den Aufwand mit der Wählerei alle vier Jahre betreiben, sie haben schließlich auch noch was anderes zu tun. Viele demokratische Kandidaten sehen in ihrem glücklosen Präsidenten ein schlechtes Omen für den eigenen Wahlkampf und laden ihn gar nicht erst ein und im Sprüche reißen sind ihnen die Republikaner sowieso meilenweit voraus.

Heute mitgehört:

“Obama? Fuck Obama! When he came into office he ran around in the world and apologized for America. Now he should apologize to America!”
(Obama. Geh mir weg mit Obama. Als er frisch gewählt war, hatte er nichts besseres zu tun, als sich bei der ganzen Welt für Amerika zu entschuldigen. Jetzt ist es allerhöchste Zeit, daß er sich bei Amerika entschuldigt.)

Neulich hat der Secret Service schon wieder jemanden festgenommen, der über den Zaun des Weißen Hauses gestiegen war. Weißt du, was sie zu dem gesagt haben? “Nein, Hillary,” haben sie gesagt. “Noch nicht.” Weißt du, was ich zu der sage? “No Hillary. NEVER!”

* Wie zum Beispiel in Maine, wo es derzeit legal ist, Bären zum Zwecke der nachfolgenden Jagd mit marmeladegefülltem Schmalzgebäck anzulocken. Macht man sie dadurch zu Problembären, wie die Leute von “Fair Bear Hunt” (http://bit.ly/10zGT4K) postulieren? Oder haben die Wildhüter recht mit ihrer Behauptung, daß “DIE in Washington” keine Ahnung haben, sich aber trotzdem immer in alles einmischen müssen (http://bit.ly/103VbcH)?

Lang geradeaus und dann rechts (World Series)

So geht Grusel!

Parade1. Halloween (Hilfe, wenn sie einmal im Jahr enthemmt losgelassen…)

2. Giants Siegesumzug (s.o.)

3. Halloween-Flashmobs*

Alles am gleichen Tag und alles am gleichen Platz. Wird bestimmt ganz großer Fun! Wenn frühere Jahre eine Indikation sind, dann wird es in der Stadt voll, völler, super-crowded und weil der Begriff Sonderzug bedauerlicherweise für den CalTrain ein Fremdwort ist, sollen Stammgäste und Berufspendler doch bitte am Freitag lieber daheim bleiben, statt das Leben in vollen Zügen** zu genießen (Hahaha, Schenkelklopf!). Wer die Fahrt überlebt, kann sich anschließend die Füße auf der “Victory Parade Route” vertreten. Verlaufen ausgeschlossen, siehe oben. Obwohl?

* Ich habe von dreien gehört, wobei die potentiellen Teilnehmer am Michael-Jackson-Thriller-Flashmob wahrscheinlich in einen Interessenskonflikt geraten. Eher King-of-Pop- oder The-Walking-Dead-Flashmob? Oder lieber gleich Freddy-Krueger? (“You need scary Razor Gloves.”)

** Übrigens: Abfahrt ist, wenn wir gerade einen Zug dahaben und wenn der voll ist: “To handle the flow of customers out of San Francisco after the parade, the normal southbound schedule will be suspended, and the trains will load at San Francisco and depart when full. Thus departure intervals could vary significantly, based on the crowds and equipment availability.”

Das 7. Spiel (World Series)

Menschen jubeln, es böllert, es hupt. Die, denen es wichtig ist, erleben “Another Giant Moment” (die Giganten haben die World Series zum 3. Mal innerhalb von fünf Jahren gewonnen).

Ich freue mich für meine Kollegin, die heute früh in Nachtschwarz zur Arbeit kam und mit ebensolcher Stimme verkündete, daß sie möglicherweise nach dem heutigen Spiel NIE MEHR ORANGE tragen werde können. Kannse doch.

Glückwunsch!

“Germans don’t do fun!”

Ja, der Deutsche an sich ist kein lustiges Volk, da ist sich Greisin Lyn von Nebenan ganz sicher. Für mich jedoch bestehe Hoffnung, dafür lebte ich ja jetzt schon lange genug im Fun-State California und am Freitag begehen wir Fun-People hier den funniest Fun-Holiday von allen, Halloween. Sie sei sich fast sicher, daß ich natürlich kein “funny costume” besitze (wg. deutsch und spaßfrei, s.o.), aber “fear not”, sagt sie, sie habe schließlich nicht umsonst die Kostümekiste ihre Lebens aus der Garage gezerrt. Sie geht schon seit vielen Jahren als Kätzchen, ich darf mir heute Abend eine Verkleidung aussuchen, sie am Freitag tragen und anschließend behalten. Für immer.

“Mann, Lyn! Jetzt mal im Ernst: Ich bin Deutsche und mein Mittelname ist Spaßbremse. Oder Faschingsmuffel. Kannst du dir aussuchen. Ich mag mich nicht verkleiden. Ich finde das doof. Hast du eigentlich mal für ein Zehnerl nachgedacht? Also selbst wenn ich wöllte – du bist mindestens zweieinhalb Köpfe kleiner als ich und ein Fliegengewicht – ich könnte mir deine Kostüme allenfalls über den Arm ziehen. Einen Arm. Der Rest bliebe nackig. Will nicht! Geh weg und spiel mit deinen Freunden vom Senior Center.” Das alles lag mir auf der Zunge. Habs aber nicht gesagt, wegen Respekt vor schneeweißen Haaren und so. Stattdessen habe ich weiter die feuchten Scheiben und Spiegel des Autos abgewischt und mehrfach darauf hingewiesen, daß ich jetzt aber wirklich los muß, denn “we Germans don’t want to be late for work.”

Hey, wenn schon archetypisch, dann aber hundertprozentig!