“Germans don’t do fun!”

Ja, der Deutsche an sich ist kein lustiges Volk, da ist sich Greisin Lyn von Nebenan ganz sicher. Für mich jedoch bestehe Hoffnung, dafür lebte ich ja jetzt schon lange genug im Fun-State California und am Freitag begehen wir Fun-People hier den funniest Fun-Holiday von allen, Halloween. Sie sei sich fast sicher, daß ich natürlich kein “funny costume” besitze (wg. deutsch und spaßfrei, s.o.), aber “fear not”, sagt sie, sie habe schließlich nicht umsonst die Kostümekiste ihre Lebens aus der Garage gezerrt. Sie geht schon seit vielen Jahren als Kätzchen, ich darf mir heute Abend eine Verkleidung aussuchen, sie am Freitag tragen und anschließend behalten. Für immer.

“Mann, Lyn! Jetzt mal im Ernst: Ich bin Deutsche und mein Mittelname ist Spaßbremse. Oder Faschingsmuffel. Kannst du dir aussuchen. Ich mag mich nicht verkleiden. Ich finde das doof. Hast du eigentlich mal für ein Zehnerl nachgedacht? Also selbst wenn ich wöllte – du bist mindestens zweieinhalb Köpfe kleiner als ich und ein Fliegengewicht – ich könnte mir deine Kostüme allenfalls über den Arm ziehen. Einen Arm. Der Rest bliebe nackig. Will nicht! Geh weg und spiel mit deinen Freunden vom Senior Center.” Das alles lag mir auf der Zunge. Habs aber nicht gesagt, wegen Respekt vor schneeweißen Haaren und so. Stattdessen habe ich weiter die feuchten Scheiben und Spiegel des Autos abgewischt und mehrfach darauf hingewiesen, daß ich jetzt aber wirklich los muß, denn “we Germans don’t want to be late for work.”

Hey, wenn schon archetypisch, dann aber hundertprozentig!

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