… anders, als man denkt

Ich hatte es wirklich bis zum letzten Tag herausgeschoben, aber heute bin ich nimmer ausgekommen und mußte in die Kapuzinerstraße, mich arbeitslos melden. Fünf Minuten vor Beginn der offiziellen Öffnungszeiten stelle ich mich am Ende der bereits (gezählt) fast 60 Menschen starken Schlange an. “Total Klischee”, denke ich mir, freue mich, dass ich Wasser und eine Breze dabei habe und zücke mein Buch.

Die Pforten werden geöffnet und die Wartenden an sechs Schaltern zügig abgefertigt; keine 20 Minuten später bin ich schon dran, zeige vor, dass ich alle Unterlagen, die ich mitbringen sollte, dabeihabe und werde in den ersten Stock, Aufzug C, blauer Wartebereich 1 geschickt. Damit ich das auf der weitläufigen Strecke nicht vergesse, bekomme ich einen blauen Zettel mit, auf dem steht, dass ich mich im ersten Stock, Aufzug C, Wartebereich 1 einfinden soll. Heute habe ich mein Navi nicht dabei, das heißt, ich finde selbständig und auf dem kürzesten Wege hin. Setzen.

Ich richte mich auf eine längere Wartezeit ein, nehme einen Schluck Wasser, beiße in die Breze. Kauen muß ich aber schon im Gehen, denn ich bin bereits aufgerufen worden. “Holla!”, denke ich, “und was ist jetzt mit dem Klischee?” Dann beantworte ich die wenigen Fragen, die mir gestellt werden, bekomme ein paar Hausaufgaben und dann bin ich für heute fertig und kann wieder gehen.

Hmmm. Das hat ja gar nicht wehgetan.

Bayern odelt

Mir scheint, dass es einen Wetterbericht nur für bayerische Bauern gibt, in dem für Samstagabend Regen* angesagt gewesen sein muß. Wenn schon kein Heulaster Sicht und Weg blockierte, dann ganz bestimmt ein überbreiter Tankwagen mit dem erklärten Motto “Kein Feld ungedüngt”.

Schon Wahnsinn, wie so ein bissel Landstrich stinken kann.

 

* Nicht, dass auch nur ein wenziger Schlock gefallen wäre. Das nicht. Aber stinken.

Odyssee

Mein Navi scheint eine Einstellung “Noch nie zuvor gefahrene Strecken” zu haben und gemessen an meinen Irr- und Wirrfahrten letztes Wochenende, ist die aktiviert und hat mich in der Bruthitze durch Gegenden geführt, in der niemand außer mir und überbreiten Heuwagen auf arg schmalen “scenic” Sträßlein unterwegs war.

Ich habe das nicht angeschaltet. Und wenn doch, war es ein Versehen. Geh weg!

Sommertheater: Der Bockerer in Branau

Inzwischen bin ich schon wieder lange genug zurück in Deutschland, um mir meine eigenen kleinen Traditionen entwickelt zu haben und eine, die ich sehr mag, ist mein persönlicher Theatersommer Ende Juli in Brixen und Braunau. Brixen war am Dienstag, Braunau nun am Freitag.

Kurz zum Inhalt des Stücks: Karl Bockerer ist ein Wiener Fleischhauer, mag seinen Beruf, seine Frau Binerl und seinen Buben Hansi, den wöchentlichen Tarockabend mit seinen Freunden Hatzinger und Dr. Rosenblatt und den Wein. Und so hätte er friedlich bis ans Ende seiner Tage gelebt, wenn der Gröfaz nicht gegen den erbitterten Widerstand fähnchenschwingender Österreicher die Ostmark angeschlossen hätte. Der Führer verhetzt ihm Frau und Sohn, vertreibt und erschlägt ihm die Freunde, bringt sein einziges Kind um und zerbombt sein Wien.

Die Braunauer Inszenierung folgt vor allem im ersten Teil sehr texttreu dem 1981er Film von Franz Antel mit Karl Meerkatz in der Titelrolle, was sich, wie im Film, a bisserl zieht. Das sieht man der Inszenierung von Robert Ortner aber gerne nach, denn er läßt ein Erzählerpaar (Nadine Konietzny und Guido Drell) den zeitlichen Kontext mit Musik setzen und so steht gleich am Anfang die Lilli Marleen an der Laterne vor der Kaserne. Ortner dürfte ungefähr mit demselben Liedgut sozialisiert worden sein wie ich, hat einen Degenhardt drin (“Wölfe mitten im Mai”), jiddische Lieder, Stücke aus dem Brecht’schen Fundus und er schafft es, das ganze Elend des Rußlandkrieges mit “Sag mir, wo die Blumen sind” zu erzählen. Aber ich greife vor. Das kommt erst nach der Pause.

Jetzt schauen wir uns erst einmal an, wie der Bockerer den Anschluß erlebt – denn eigentlich ist das Stück ein Schelmenstück. Der Karl Bockerer hat Schmäh (Kunststück, er is a echta Weana) und eine zutiefst humanistische Einstellung, das verstehen die Nazis aber nicht, und halten ihn drum für einen harmlosen Trottel. Boris Schumm (der “Jedermann” vom letzten Jahr) kriegt diesen Balanceakt zwischen Naivität und Hinterfotzigkeit ausgesprochen gut hin, man fühlt mit seiner Figur und möchte sie eigentlich vor sich selbst schützen – besser geht nicht. Aber die Braunauer haben auch immer ein Saudusel mit ihren Bürgermeistergattinnen – Sabine Bockerer, ist, gespielt von Gabriele Pointner, glaubhaft in ihrem Bestreben, in dieser neuen Zeit endlich einmal dazuzugehören, wer zu sein, mitzulaufen; auch auf das Risiko hin, dass der Haussegen in eine Schieflage gerät. Bub Hansi Bockerer (Helmut Stonig) ist weiter als die Mama. Er war schon vorher bei den “Illegalen” und ist jetzt hundertfünfzigprozentiger SA-Mann. Die stärksten Szenen spielen sich zwischen ihm und dem SS-Mann Ferdinand Gstettner ab; wie die (homo-)erotische Spannung in nackte Gewalt mündet, als Gstettner den Hansi erpreßt, ist in diesen Momenten fast mit den Händen zu greifen. Den Gstettner spielt eine Frau, Svenja Auer. Man kennt den hohen Frauenanteil und die daraus folgende Besetzung von Männerrollen mit Frauen häufig als Manko im Laientheater. In diesem Fall ist es eine große Stärke. Eine ganz große.

Der zweite Teil beschreibt den Fall des tausendjährigen Reiches, Stalingrad (siehe oben), Bombenkrieg, Viermächtestatus und das neue Leben der Bockerers nach dem Endsieg. Der Schluß der Autoren Ulrich Becher und Peter Preses ist versöhnlich. Der Bockerer bekommt im Fieberwahn die Chance, mit Hitler (einem aus der Irrenanstalt entkommenen ehemaligen Parteigenossen) abzurechnen und mit seinen Freunden, dem ausgebombten Pensionisten Hatzinger (Hans Peter Luibl) sowie Winston Royce, Mitglied der allierten Streitkräfte und ehemals Dr. Rosenblatt (Gerhard Kasinger), die erste Nachkriegspartie Tarock zu spielen. „Ihr Blatt, Herr Rosenblatt!“

Zwei Schauspieler möchte ich noch erwähnen, weil sie mir gar so gut gefallen haben: den Hans Dzugan – aufmerksame Leser/innen mit einem eidetischen Gedächtnis werden sich erinnern, dass er beim “Jedermann” den Tod spielte und mich schon letztes Jahr von den Socken gerissen hat. Dieses Mal ist er in einer Doppelrolle zu sehen: als Rayonsinspektor, der sein Leben lang dem Herren dient, der gerade an der Macht ist und Herrn Blau, einen Juden. Beide gehen einem sehr ans Herz. Die andere ist Dita Sommerauer. Beim Bockerer spielt sie die Freundin Hansis, eine relativ kleine Rolle. Das macht sie aber so gut, dass ich gerne mehr von ihr sehen würde. Nächstes Jahr, vielleicht?

Dann war noch Blutmond, stilecht über der Kirche, anschließend laue Sommernacht mit Alkohol. Wie sich’s g’hört.

Dilemma

Im Tschumpus gabs für 349 Zuschauer/Innen sowie das Helfer/Innen-Team genau je eine Herren- und eine Damentoilette. Vor ersterer gähnende Leere. Vor letzterer eine lange Schlange. Dann ging die erste pragmatische Frau in die Kabine mit dem Männchen drauf und die Schlange kam doppelt so schnell voran.

Bis ein Mann kam.

Was ist nun die korrekte Vorgehensweise? Geht er zurecht umgehend als nächster auf die für sein Geschlecht vorgesehene Toilette? Oder sollte er sich anstellen? Wie die Frauen auch?

Wäre es einfacher, wenn es nur noch Unisex-Toiletten gäbe?

 

Ich? Ich habe eine präferierte Lösung, warte jetzt aber erst mal die Diskussion ab.

Werte Modeschaffende,

könntet ihr bitte in der Damenmode wieder eine andere Handtaschengröße als das Modell “Kleiner Schrankkoffer” verordnen? Es ist derzeit, gerade für eine Frau mit Rubensformen, nachgerade unmöglich, sich, sagen wir mal in einer Theaterpause, durch eine Menschenmenge zu schlängeln, ohne mit diesen Monsterbeuteln zu kollidieren.

Danke.

Die Brixener Musketiere oder Zieht euch warm an!

Ich stehe an einem jener Schon-wieder-ein-Hitzerekord-Tage vor dem Kleiderschrank und versuche, aus dessen Tiefen irgendwas noch Luftigeres auszugraben, da piept die SMS der besorgten Reiseleitung herein: man möge bedenken, dass in einer Höhenlage gespielt und die dortigen Nächte gar grausig kalt werden und sich entsprechend mit warmer Kleidung rüsten. Die Klimafachkraft hat schon mal den Watzmann inszeniert und ist ausgewiesene Spezialistin für böse Berge. Wenn die das sagt, dann muß es stimmen. Also zum locker-leichten Ist-das-heiß-heute-Gewand ein gutgefüttertes Hoodie gepackt und warme Socken und vielleicht doch noch einen Wollpulli? Nein. Irgendwann ist genug. Schlimmstenfalls halt frieren. Aber echt? Frieren? Nein, doch lieber den Pullover. Sicherheitshalber. Man ist schließlich gewarnt worden und Kunstgenuß mit Klapperzähnen ist keiner.

Worum geht es hier eigentlich? Es ist wieder Kultursommer hinter Gittern im Tschumpus zu Brixen. In diesem Jahr habe ich als Veranstalter Rothmüller Reisen gewählt und kann das Unternehmen nur vollsten Herzens empfehlen. Die Regisseurin persönlich chauffiert ihre Gäste in der Kulturlimo nach Bella Italia… Ah, Moment, ich sehe, ich muß die Fachterminologie erläutern. Unter einer Kulturlimousine versteht man ein Fahrzeug, in dem dem auswärtigen Besucher eine Übersicht der Fein- und Besonderheiten der Südtiroler Mentalität, Brutpflege, Tourismus, Politik sowie allgemeinem Sumpf übergeben und diese anschließend mündlich ausführlich und mit Beispielen erläutert werden. Es gibt einen Test. Warum? Damit er nicht dumm dasteht, der “Deitsche”, wenn sich die Einheimischen wie narrisch amüsieren über Stich- und Reizworte wie Knödel/Sugo, Freiwild, Heller Garten, Baumhotel und “Das doppelte Erlebnis”*.

Aber zurück zu Rothmüller Reisen. Nachdem der Brenner überwunden und die Franzensfeste passiert ist, erreicht man Brixen und wird sofort in eine reizende kleine Bar geführt, deren Inhaber neben frischem kühlen Weißwein aus der Region ganz herrliche kleine Schlampereien auftischt, sozusagen die italienische Variante von Tapas und nimmt anschließend den Kaffee (also jeder seinen in seiner ganz persönlichen Variante; hey, wir sind in Italien) im schattigen Garten des Alten Schlachthofs. Dort werde ich meiner Gastgeberin übergeben. Ingrid und ich haben einander zwar vor mindestens 10 Jahren das letzte Mal gesehen, der Empfang ist aber so herzlich, als sei es erst vorige Woche gewesen. Noch einmal ganz vielen Dank für deine Gastfreundschaft, liebe Ingrid. Des kriagst z’ruck! Wir verbringen den Nachmittag damit, uns halbwegs auf den aktuellen Stand zu bringen und dann ist es auch schon höchste Zeit fürs Abendessen. Unbedingt an die warme Kleidung denken, irgendwann wird die Nacht schon noch kalt werden.

Der Tschumpus ist für diese letzte Vorstellung bis zum letzten Treppenstufenplatz ausverkauft und bis endlich alle Besucher da sitzen, wo Ingrid sagt, dass sie gefälligst sitzen sollen, vergeht ein Zeitl. Dann ist der Mond aufgegangen und es geht los. Die Drei Musketiere, in der Bearbeitung von Alexandres Dumas (père) und Liegl. Für die Inhaltsangabe darf ich die Regisseurin, Frau Rothmüller (ja, die von Rothmüller Reisen) zitieren, zur Vorstellung sag’ ich dann wieder was: Die drei Musketiere sind angesiedelt im Frankreich des 17., aber auch im Brixen des 21. Jahrhunderts. Im Europa der Gegenwart und der Vergangenheit. Es geht um die alten Themen Liebe, Macht, Verrat und Intrige und um die modernen Themen Liebe, Macht, Verrat und Intrige. Es ist die Geschichte von König Ludwig XIII, Königin Anna von Frankreich, ihrem Lover Buckingham, dem bösen Kardinal Richelieu, der noch böseren Lady de Winter, D‘Artagnan, Athos, Aramis und Porthos. Und es geht um einen Diamantenraub, der keiner ist. Aber natürlich dürfen auch Kompatscher der Erste, Trump der Goldene, Berlusconi der Erstandene und Angela die Ewige nicht fehlen. Dazu Musik einer dreiköpfigen Band, die mit mindestens zwölf Händen alle Instrumente aber auch Degen, Regenschirm und Kerzenständer meisterlich bedienen kann. Eine Hauptrolle spielt natürlich wieder der magische Aufführungsort – der Brixner Tschumpus – Gefängnis und große Welt in einem. Ein Ort, der Heller leuchtet als jeder Garten.

Es geht los: ein junger gascognisch-südtirolischer Nesthocker träumt mit herzensbedürftig nach oben gerichtetem Blick von einer Karriere bei der Agenzia delle entrate (dem Finanzamt, das im wirklichen Leben seit diesem Jahr direkt am Tschmupus in den 3. Stock eingezogen ist) und weil’s eine Liegl/Rothmüller-Produktion ist, darf er, muß er seine Sehnsucht singen. Zur Melodie der Schicksalsmelodie aus Love Story schmettert Peter Schorn sehr gefühlvoll “Innenrevision…”. Die Eltern (Patrizia Solaro und Georg Kaser) haben andere Karrierepläne für den Buben. Bei den Muskatellern soll er sich verdingen und so zieht er in die Fremde, mit Knödeln und Sugo im Beutel.

Musketiere bad guysIn der Hauptstadt angekommen, trifft er auf “nicht sechs, nicht fünf, nicht viere” Musketiere (Alex Liegl und Josef Lanz sowie in der schönsten Hosenrolle der Welt: Viktoria Obermarzoner), Kardinal Richelieu (Georg Kaser) im vorbildlich karminroten Kardinalkleidchen mit Pfaffenhütchen und alles andere, als vor weltlichen Gelüsten gefeit, dessen Obergeheimpolizisten Rochefort und seine Armee in bösem Schurkenschwarz,  die schöne kluge Königin (Miriam Kaser) im Hula-Hupp-Reifenrock und ihr royales Kaschperl (Peter Schorn) (Ähnlichkeiten mit lebenden Machtmännern sind beabsichtigt), die gescheite und tapfere und sehr hübsche Schneiderin Constance (Viktoria Obermarzoner),Musketiere good guys den Geliebten der Königin Graf Buckingham (Alex Liegl), very British, mit the stiffeste upperlip ever und im schottischsten aller Clantartans und dem unionjackigsten Unterbeinkleid der Menschheitsgeschichte und – tuschtaratata! – die böse böse Mylady de Winter (Ingrid M. Lechner) im kardinalroten Gewand, das möglicherweise dezente Hinweise auf ihre Allianzen geben soll? (Aufmerksamen Leserinnen ist spätestens jetzt aufgefallen, dass viele der Akteure in (mindestens) Doppelrollen besetzt sind.)

Mir hingegen ist aufgefallen, dass der blogpost viel zu lang wird, wenn ich nun die ganze Inszenierung nacherzähle, obwohl sie es verdient hätte und mir alle leidtun, die sie nicht gesehen haben. Darum darf ich noch einmal sinngemäß die Regisseurin zitieren: im folgenden wird geliebt, geherrscht, verraten und intrigiert und zwar singend, fechtend, tanzend, kletternd, schießend, rennend, flüchtend, saufend, raufend, schnaufend, rudernd, reitend, sänftentragend, leidend, jubilierend, triumphierend, abgeseilt und angebunden, zu Wasser (der Lord ist zu Schiff nach Engelland, die Retter der Königin ihm nach – was für ein herrlich verfremdetes Wassergefährt), zu Lande und in der Luft und manchmal explodiert** was. Großes Tempo, viel Leidenschaft und die Musi (Stephen Lloyd, Markus Dorfmann, Matthias Baumann, Ingo Ramoser) spielt dazu. In einer unwahrscheinlichen Bandbreite von Elif über ein La-La-Landadelmedley bis zu einer ganz eigenen Version des Piafschen Nichts Nichts und Nichts bereuen. Welch würdigerer Abschluß hätte einem dazu einfallen können als die Allez-les-Bleus-Forza-Azzurri-Hoch-leben-die-Musketiere Hymne? Diese Brixener Version von Azzurro steht ganz lässig auf einer Stufe mit der von Altmeister Celentano. Man kommt als Rezensentin mit dem Loben gar nicht nach und dabei sind bitte alle eingeschlossen, die man gar nicht sieht, die Bühnenbauer und Kostümbildner und Choregraphen und die vielen vielen freiwilligen Helfer – ihr habt eine supertolle Produktion abgeliefert. Molto molto grazie!

Falls ich irgendwen oder -was verwechselt habe, bitte ich um Entschuldigung. Alle Fehler sind meine. (Es kommt nicht so oft vor, dass ich ein Stück nur einmal sehe und bei fast zwei Stunden mag mir, trotz der sorgfältigen vorbereitenden Schulung, das eine oder andere Detail auf die falsche Synapse gesprungen sein.)

Sonst bleibt mir nur, mich noch einmal bei Ingrid für das freundliche Quartier und sowieso bei Rothmüller Reisen zu bedanken, die uns auch zügig zurück nach Hause gebracht (mit Nachbereitung der Vorstellung) und zu allem Überfluß eine Flasche vom guten Manni Nössing Grünen Veltliner hergeschenkt haben. Und wo ich gerade dabei bin, einer fehlt noch: Brixen hat uns mit einer zauberhaft lauen Nacht beschenkt und Pulli und Hoodie haben den Rucksack nie verlassen. So lob ich mir das!

 

* Ich zitiere nachfolgend die Erläuterungen zu meiner kleinen Auswahl aus der “Handreichung”:

  • Knödel/Sugo: Verhaltensmuster Südtiroler Eltern, ihren Kindern grundsätzlich eigene Speisen ins Ausland mitzugeben.
  • Freiwild: Sehr erfolgreiche Brixener Deutschrockgruppe. Immer wieder unter dem Verdacht, rechtes Gedankengut zu unterstützen
  • Heller Garten: Der Stadtrat Brixens steht mit André Heller in Verhandlungen, den Hofgarten der Stadt zu gestalten. Schon die Planung ist sehr teuer. Stadträte sind für Besichtungen eigens nach Marokko gereist.
  • Baumhotel: Edles Hotel bei Brixen, vom Klerus finanziert.
  • “Das doppelte Erlebnis”: Werbespruch des Brixener Tourismusvereins.

** Es hilft zu wissen, dass die Rothmüller Reisen Limo ebenfalls ein zertifizierter grenzüberschreitender Gefahrguttransporteur ist.

Dies irae

An jedem Tag, den Sirius werden läßt, geht die kleine alte Dame mit ihrem kleinen alten Hund hier auf dem Anstaltsgelände spazieren. Jeden Tag verrichtet der kleine alte Hund sein überraschend großes Geschäft genau unter dem Balkon eines Herrn, der darüber ganz und gar nicht erfreut ist und diesem Umstand jeden Tag in zunehmend lauteren und farbigeren Worten Ausdruck verleiht, manchmal verliert er direkt die Contenance und versteigt sich in Drohungen, Gleiches mit Gleichem zu vergelten.

Heute früh, raunt es durch die Nachbarschaft, sei die Hundebesitzerin beim Verlassen der Wohnung in einen großen stinkenden Haufen getreten. CSI Hadern ermittelt und tut mir jetzt schon leid.