… anders, als man denkt

Ich hatte es wirklich bis zum letzten Tag herausgeschoben, aber heute bin ich nimmer ausgekommen und mußte in die Kapuzinerstraße, mich arbeitslos melden. Fünf Minuten vor Beginn der offiziellen Öffnungszeiten stelle ich mich am Ende der bereits (gezählt) fast 60 Menschen starken Schlange an. “Total Klischee”, denke ich mir, freue mich, dass ich Wasser und eine Breze dabei habe und zücke mein Buch.

Die Pforten werden geöffnet und die Wartenden an sechs Schaltern zügig abgefertigt; keine 20 Minuten später bin ich schon dran, zeige vor, dass ich alle Unterlagen, die ich mitbringen sollte, dabeihabe und werde in den ersten Stock, Aufzug C, blauer Wartebereich 1 geschickt. Damit ich das auf der weitläufigen Strecke nicht vergesse, bekomme ich einen blauen Zettel mit, auf dem steht, dass ich mich im ersten Stock, Aufzug C, Wartebereich 1 einfinden soll. Heute habe ich mein Navi nicht dabei, das heißt, ich finde selbständig und auf dem kürzesten Wege hin. Setzen.

Ich richte mich auf eine längere Wartezeit ein, nehme einen Schluck Wasser, beiße in die Breze. Kauen muß ich aber schon im Gehen, denn ich bin bereits aufgerufen worden. “Holla!”, denke ich, “und was ist jetzt mit dem Klischee?” Dann beantworte ich die wenigen Fragen, die mir gestellt werden, bekomme ein paar Hausaufgaben und dann bin ich für heute fertig und kann wieder gehen.

Hmmm. Das hat ja gar nicht wehgetan.

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