Was will uns der Teebeutelphilosoph damit sagen? „Vertrauen ist die Oase des Herzens, das die Karawane des Denkens nie erreicht.“
Nimmer ganz neu im Fernsehen: Anzac Girls (2014)
Ich muß zu meiner Schande gestehen, dass ich erschreckend wenig über die Teilnahme australischer und neuseeländischer Soldaten am 1. Weltkrieg weiß. Ja, Galipoli, hab ich mal gehört, Dardanellen, kranker Mann vom Bosporus, schon. Aber so ganz geschichtsfest bin ich da nicht. Noch weniger wußte ich über deren Sanitätskorps und schon gar nichts vom Army Nursing Service, ausschließlich Frauen, ausschließlich Freiwillige, die an Verbandsplätzen gleich hinter der Front und in nahegelegenen Sanitätsstationen und Militärkrankenhäusern dienten.
Nach sechs Folgen Anzac Girls (Buchvorlage: Peter Rees “The Other ANZACs”) habe ich viel darüber gelernt. Junge Frauen, die sich am anderen Ende der Welt schlimmsten Kriegsgräueln stellen. In mehrlagiger züchtiger (und nicht nur aus heutiger Sicht vollkommen unpraktischer) Kleidung** (eine der ersten frühen Auseinandersetzungen betrifft den “Skandal”, dass sich unter die “Girls” eine verheiratete Frau gemischt hatte, wo doch nur Ledige und allenfalls Witwen zugelassen waren) und konstant nicht nur gegen den Feind von außen, sondern auch und gerade gegen den inneren kämpfen müssen. Gegen Mannschaften, Offiziere und Ärzte, die sie nur als arme schützenswerte dumme Hascherl wahrnehmen und ihnen Ringe anstecken wollen (meins!). Oder als Freiwild, gerne changierend. Gegen Briten, die diesen “Wilden” aus den “Kolonien” nur mit Arroganz, Verachtung und Mißtrauen begegnen. Aber sie beißen sich durch. Egal, was kommt. Blut, Dreck, Hitze, Diarrhöe, Nachschubprobleme, faulende Wunden, Gasangriffe, Geschlechtskrankheiten, eisige Kälte, Eiter, Mangel, Luftangriffe, Dreck, Amputationen… Sie stehen ihre Frau und zu guter Letzt zollt mann ihnen den Respekt, den sie verdienen. In der letzten Folge werden die Lebensgeschichten der realen Rollenvorbilder erzählt. Noch mal: Hut ab!
Ich sach et ja immer und jetzt wieder: jeder wirklich gute Kriegsfilm ist ein Antikriegsfilm. Auch wenn mir zwischendrin ein paar zu viele Flirts, große Liebesdramen und immer noch eine liebevoll abgetupfte Stirn zu viel vorkommen (ist halt Fernsehen…), sollte diese Serie unbedingt gesehen werden.
Also los. Anschauen! (DVD kann bei mir entliehen werden.)
* ANZAC = Australian and New Zealand Army Corps
** Die Uniform der Schwestern erinnert in Form, Farbe und Ausstattung sehr an die der Handmaids von Gilead.
Gelesen: Ted Chiang – “Exhalation”
Ted Chiang ist ein Genie! Jede seiner Short Stories ein Juwel. Sie zwingen zum Selberdenken und sind so brillant und prägnant formuliert, dass man als vor sich hin dilettierender Ich-auch-Schreiberling nur voll tiefer Demut sein Haupt beugen kann.
Dieser Band umfaßt seine Kurzgeschichten aus den Jahren 2005 bis 2015. Dem Verlag sei von Herzen gedankt, dass sie endlich in einem handlichen Sammelband erschienen sind. Und jetzt los: Lesen! Lesen! Lesen! Lesen!
Halloho! Lesen!
Bravo, THE WEEK!
Das ist mal ein ausgesprochen gelungenes Titelbild!

Ich wollte doch bloß…
eine warme Strumpfhose kaufen. Und dann sagen die das zu mir:

Mord- und Totschlag
Der Hunsrück ist schon ein saugefährliches Pflaster… und ich muß da am Montag wieder hin.

Let’s get loud
Im Büro nebenan arbeitet ein Handwerker daran, die bis dato beschissene Schalldämmung in etwas umzumünzen, das diesen Namen auch verdient. Offensichtlich geht das nur, wenn man dabei ordentlich Krach macht. Ein Dudelsender spült mir Schlagerdreck ins Ohr, der Mann selbst begleitet sein Radio mit Pfeifen und Singen (beides schlecht, dafür taktlos) und benutzt allerlei sehr laute Gerätschaften, die brummen, dröhnen, kreischen und pfeifen und mein ganzes Büro zum Vibrieren bringen. Nein, danke, schlechte Scherze darüber könnte ich selbst machen. Wenn ich wöllte.
Ach, Evolution, wie oft muß ich denn noch darum betteln? Laß mir Ohrenlider wachsen. Bitte, bitte, bitte.
“Auf der Flucht erschossen…”
… ist ja sooo letztes Millennium.

Hindernislauf
Beginnende Dämmerung. Kreischende Kitakinderrudel, in die Freiheit entlassen, beim Tretrollerschnelltretwettkampf. Sie scheren sich kein Stück um den Winterschlaf der meist in Dreierformationen (Vater, Mutter, Kind?) eng zusammengekuschelten sommerfarbenen Elektroroller. Lastenradl, Rostradl, Fahrradl, Wir-sind-eine-Werbeinstallationradl sowie mannigfache, jeweils sorgfältig angekettete Radlreste. “Haltestelle-verlegt”-auf-den-Feierabend-bring-mich-heim-Bus-Warter. Außerdem Baustellen. Der mit der lautesten Hupe von allen brettert mit seinem Elektrorollstuhl mittendurch. Dazwischen ich, halbblind von der Nachwirkung pupillenerweiternder Augentropfen.
So schön ist es, am frühen Abend in Schwabing. Frage mich beim Durchrempeln und Anecken, ob ich den Spaß als olympische Disziplin vorschlagen soll. Lustig anzuschauen ist es bestimmt. Oder, um es mit Herrn Dr. Lange aus meinem Spamfolder zu sagen: ![]()
Hefte raus, Mathetest
Wenn der Zug in Frankfurt/M. um 09:15 mit 200 km/h nach Osten aufbricht und auf den ersten 200km 10 Minuten Verspätung einfährt, wieviele Chinesen ersetzt dann in Bayern 1 Bär?
