Binge-Watching – Fernsehen, Serie: “Forbrydelsen”

Im deutschen Fernsehen ausgestrahlt unter dem Titel “Kommissarin Lund – Das Verbrechen”.

Das ist aber auch das einzige, was ich an dieser mit unendlich vielen Preisen ausgezeichneten Serie zu bemäkeln habe: die Synchronisation. Mei, ist die mies. Man kann bei Großaufnahmen gar nicht hingucken. Was unter anderem daran liegt, dass synchronisierte Dänen ununterbrochen korrekt das Imperfekt anwenden (kam-sah-siegte) und den perfekten Konjunktiv beherrschen. Das mag beim Lesen funktionieren, in der gesprochenen Sprache irritiert es ungemein.

Sonst: auch von mir nur Lob. Die Besetzung, und zwar der ganze Cast, ist zum Niederknien gut, die Geschichte sauspannend. Ob der Plotpoint sexualisierte Gewalt (hübsche blonde Abiturientin wird grausam vergewaltigt, geschlagen, gehetzt und dann ersäuft) auch heute noch 1000 Minuten Film bis zur Aufklärung trüge? Weiß ich nicht. Wahrscheinlich ja. Spannend macht diese Serie das Szenario, in das diese Tat eingebettet ist: politische Machtspiele und Intrigen, die Erkenntnis, dass man nie einen anderen Menschen wirklich kennt, auch wenn es das eigenen Kind ist (Laura Palmer läßt grüßen), die aus dem Verbrechen resultierenden zwischenmenschlichen Dynamiken.

“Das Verbrechen” läßt sich auch 15 Jahre nach der Erstausstrahlung noch gut sehen und sei allen empfohlen, die sich den Magen an zu viel Süßem verdorben haben.

Stein vom Herzen

Eigentlich hätte man den Aufschlag mindestens bayernweit hören müssen: seit 10 Minuten sind meine Steuern für 2020 erklärt. Puaaahh.

Jetzt könnte ich auf meiner Todo-Liste nachschauen, was ich mir sonst noch so vorgenommen habe für die Zeit zwischen den Jahren.

Ich könnte das auch bleiben lassen und zum Beispiel endlich anfangen, den Bücherstapel wegzulesen. Ist seit Anfang Dezember ja nun auch nicht unerheblich gewachsen.

Licht ins Dunkel

Wer sich im Bauch der hiesigen Wohnanstalt ohne Nachtsichtgerät bewegt (also fast alle) drückt (Bewegungsmelder, ce sont les autres) auf funzlig glimmende Dingelein an den Wänden, hoffend, dass ihm infolgedessen ein Licht aufgehen möge. Geschieht im allgemeinen auch, und zwar immer beginnend mit einem schwachen Schimmern am äußersten anderen Ende des Ganges. Egal aus welcher Richtung man kommt, es ist immer das andere Ende.

Obwohl ich über dem Verbringen zweier Waschmaschinenladungen trockener Wäsche in ihre Transportkörbe über den Grund dafür nachgedacht habe, bin ich nicht dahinter gekommen, woran das liegen könnte. Folgende Lösungen habe ich bereits verworfen: Elektrotechnik im allgemeinen, das ist selbst aus meiner laienhaften Sicht Quatsch. Das Bestreben der Hausverwaltung im besondern, die doch schon recht geriatrische Bewohnerschaft der Anstalt auf einen Gang ins Licht vorzubereiten – nein, nicht doch. Die wollen nur viel Miete für möglichst wenig Aufwand. So metaphysisch sind die nicht druff.

Falls also jemand aus meiner geneigten Leserschaft über Weihnachten nichts besseres zu tun hat, helft:

Warum ist es immer hinten zuerst hell?

Aus der Wechstabenverbuchselei

Heute Nachmittag, erzählt die Freundin vorhin am Telefon, habe sie noch einiges zu erledigen. Unter anderem brauche sie einen PVC-Test.

Recht hat sie. Die Qualität von Polyvinylchlorid kann man nicht oft genug prüfen…

Zum Glück auf Amazon Prime – “Ich bin dein Mensch”

Regisseurin Maria Schrader, auf dem Weg zur Nominierung für den Oscar für den besten ausländischen Film, stellt sich und uns die Frage, was eigentlich Mensch-Sein ausmacht. So poetisch, so tief in der Seele bohrend, so anrührend, so komisch und so schön, dass ich sicher weiß, dass ich mir diesen Film immer einmal wieder ansehen werde und einer und einem jeden sehr sehr sehr ans Herz lege.

Anschauen! Anschauen! Anschauen!

Nachtrag: der ganze Film ist großartig besetzt, und aus diesem Cast ragt Sandra Hüller noch heraus. Hut ab!

Schlechte Wahl

Es sei doch, schimpft die Nachbarin, als wir, mit Einkäufen bepackt, schwer durch unsere Masken schnaufend, mit beschlagenen Brillen im Lift stehen, es sei doch wirklich nicht auszuhalten, dieses gleichzeitige Auftreten von Weihnachtszeit und Pandemie. Ich müsse doch, fuchtelt sie mich mit erhobenem Zeigefinger an, wohl auch zugeben, dass eines davon verboten gehöre.

Gar nix geb ich zu, Frau Nachbarin. Aus dieser Auswahl nehme ich nix – und stattdessen endlich mal wieder Sommer. Universum? Halloho?

“Crime of the Century”

… hieß meine allererste vom Taschengeld gekaufte Langspielplatte (ein Wort, das man einfach ausschreiben muss).

Wer es wagt, den Namen der Band solchermaßen zu verhunzen, der soll mit Internetentzug nicht unter fünf Jahren bestraft werden.