Im deutschen Fernsehen ausgestrahlt unter dem Titel “Kommissarin Lund – Das Verbrechen”.
Das ist aber auch das einzige, was ich an dieser mit unendlich vielen Preisen ausgezeichneten Serie zu bemäkeln habe: die Synchronisation. Mei, ist die mies. Man kann bei Großaufnahmen gar nicht hingucken. Was unter anderem daran liegt, dass synchronisierte Dänen ununterbrochen korrekt das Imperfekt anwenden (kam-sah-siegte) und den perfekten Konjunktiv beherrschen. Das mag beim Lesen funktionieren, in der gesprochenen Sprache irritiert es ungemein.
Sonst: auch von mir nur Lob. Die Besetzung, und zwar der ganze Cast, ist zum Niederknien gut, die Geschichte sauspannend. Ob der Plotpoint sexualisierte Gewalt (hübsche blonde Abiturientin wird grausam vergewaltigt, geschlagen, gehetzt und dann ersäuft) auch heute noch 1000 Minuten Film bis zur Aufklärung trüge? Weiß ich nicht. Wahrscheinlich ja. Spannend macht diese Serie das Szenario, in das diese Tat eingebettet ist: politische Machtspiele und Intrigen, die Erkenntnis, dass man nie einen anderen Menschen wirklich kennt, auch wenn es das eigenen Kind ist (Laura Palmer läßt grüßen), die aus dem Verbrechen resultierenden zwischenmenschlichen Dynamiken.
“Das Verbrechen” läßt sich auch 15 Jahre nach der Erstausstrahlung noch gut sehen und sei allen empfohlen, die sich den Magen an zu viel Süßem verdorben haben.