Mangels Internet zu Hause, komme ich zur Zeit nicht so recht dazu, den flockblog zu pflegen. Das wird aber am Freitag ein Ende haben, denn dann kommen die Herren von San Bruno Cable und bringen frisches Internet ins Haus. San Bruno Cable ist sowieso eine Sache fĂŒr sich: alle Welt kauft Kabel, Telefon, Internet bei den groĂen Providern, wie ComCast oder AT&T. Die wackeren San Brunoianer haben dafĂŒr eine eigene kommunale Gesellschaft und den groĂen einfach keine Lizenzen gegeben – und damit das Monopol. Ich fange erst mal klein an, mit nur Internet, weder Fernsehen noch Telefon. Ich habe auch nicht das GefĂŒhl, dass ich beides im Moment dringend brauche (es gibt ja schlieĂlich Skype).
In den letzten Tagen gab es – auĂer viel Arbeit in der Firma – eigentlich nur Shopping Orgien. Da meine Sachen noch nicht angekommen sind, wir aber schon richtig wohnen, muss das eine oder andere einfach da sein – auch um dem FerienhausgefĂŒhl zu entkommen.
Heute haben wir uns auf das Abenteuer eingelassen, mit den Ăffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit zu fahren. ZunĂ€chst: es ist kein Abenteuer. Am Ende der Sackgasse, in der das HĂ€uschen steht, ist ein Trampelpfad (direkt am “No-Trespassing”-Schilder bewehrten Stacheldrahtzaun der AirForce Academy vorbei) zur CalTrain Station. Die Fahrt in die Stadt ist “express”, d.h. auĂer der Endhaltestelle fĂ€hrt der Zug keine weiteren mehr an und dauert nur 15 Minuten. Und dann kann man entweder flotten Schrittes ca. 25 min. zur Firma laufen, oder den 10er Bus finden, der direkt vor dem Design-Center hĂ€lt, wo es a) guten Kaffee und b) auch sehr leckeres Mittagessen gibt und das BĂŒro anderthalb Blocks entfernt liegt. Das heiĂt im Klartext: ich muss mit dem Autokauf nicht hetzen und immer spĂ€testens um Mitternacht (da fĂ€hrt der letzte Zug) die Stadt verlassen haben.
Seit Montag haben wir einen neuen Kollegen, einen Amerikaner, der hier aus der Ecke kommt und sich ab und an unserer annimmt. Ich habe ihn gleich mal bei der Dame, die fĂŒr die Hausorganisation zustĂ€ndig ist, als “native American” vorgestellt und bin voll in den ethnischen Fettnapf getrampelt. Er ist leider auch nicht bereit, sich meinetwegen Federn ins Haar zu stecken. Die richtige Formulierung, falls eine/r von euch mal in die Verlegenheit kommt, wĂ€re gewesen: “He is American, a native Californian.” Wieder was gelernt.
Mehr dann.