Übung macht den Meister

Kindergarten in LA, vor ca. 40 Jahren: “Roberto und Quentin! Lasst sofort Luisa-Chantal aus dem Erdloch da raus, legt die Schaufeln und Speere weg … und das Messer auch! Selbstverständlich! Ganz besonders das Messer – wo habt ihr Lümmel das bloß schon wieder her? Genau, alles schön in die Gartenspielzeugkiste. Brav. Und jetzt geht rein! Die anderen Kinder möchten nicht mehr mit euch “Die Zombiekiller und die tote Braut” spielen. Setzt euch mal dahin und malt was schönes. … Das macht nichts, wenn Rot und Schwarz schon wieder alle sind. Dann nehmt ihr eben mal andere Farben.” Über ihre Malblätter gebeugt hört man sie grummeln: “Wenn ich mal groß bin, dann vergrabe ich alle! Und schieße sie tot. Und dann hacke ich sie klein! Oder andersrum. Egal. Und ich habe so viel rote Farbe, wie ich will.” “Genau. Ich auch. Und ganz viele Messer und Pistolen.”

Inzwischen sind sie erwachsen geworden und ihre Wünsche in Erfüllung gegangen. Roberto hat neulich wieder mal einen Film gedreht, mit einem ganz tollen Macho-Helden*; Feuer, Klingen und Kugeln mögen ihm zwar böse Blut-auf-Feinripp-Wunden zufügen, aber nach einer Nacht mit einer tollen Kriegerfrau ist er sofort wieder fit für den nächsten Kampf. Nur eines kann er nicht: SMS schreiben. “Machete don’t text.”

Ich sag’s ja schon immer: zum Glück leben sich Tarantino und Rodriguez am Filmset aus und sind nicht nachts auf der Straße unterwegs und hören auf die Stimmen in ihrem Kopf.

*Übrigens: Nach dem Film “Machete” (phonetisch korrekt: “Mätscheddi”) sollte man tunlichst mit einem leicht feuchten Tuch den Testosteronfilm vom Monitor wischen.

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