Nur in Amerika
- hat es die stoßdämpferproduzierende Industrie geschafft, eine Mindestquote an Schlaglöchern pro Straßenmeile verbindlich festlegen zu lassen (mit jährlicher an die Inflationsrate gebundener Steigerung)
- definiert man Stau als “Massentransport”
- besitzt und benutzt jeder Erwachsene ein Minimum von 10 (zehn) aktiven Kreditkarten
- wird die Effizienz von Geräten (wurscht ob Haushalt oder Straßenbau) an der Höhe der ausgestoßenen Dezibel bemessen
- nimmt man Probanden zum Zwecke der Untersuchung 3 Teelöffel Blut ab (doch ernsthaft, man mißt nicht Milliliter, sondern tea spoons – wahrscheinlich kann man als Patient noch von Glück sprechen, wenn sie einem nicht gleich “cups” abzapfen)
- darf eine Sechzehnjähirge die Kritiker an der unsäglichen Fernseh-Reality-Show ihrer Hockey Mum als schwule Schwuchteln (“gay faggots”) beschimpfen und wird von Mutterns Parteigenossen dafür noch gefeiert (http://www.youtube.com/watch?v=U7xnvXMHxGE&feature=related wer das ausgehalten hat, darf sich jetzt an Tina Feys Parodie freuen: http://www.youtube.com/watch?v=B9pTAue5E1M)
Ernsthaft nur in Amerika
- kann man im Online-Portal seiner Bank für die monatliche Mietzahlung ein “recurring payment” einrichten, bei dem einem die Bank garantiert, dass sie hinfort die Verantwortung dafür übernimmt, dass der Vermieter seinen Scheck pünktlich zugeschickt bekommt (das gilt als höchst fortschrittlich – den Mietscheck fürs Büro zum Beispiel trage ich immer pünktlich am Monatsende ins Vermieterbüro eine Etage tiefer).
Es ist soweit in Amerika
- endlich muss mein Vermieter den Scheck nicht mehr bei seiner Bank abgeben (nur zu den Schalterzeiten, Außenbriefkästen sind bei Banken nicht üblich), oder mühselig am Bankautomaten als “Deposit” einzahlen (Konto per Bankkarte am Automaten aufrufen, durchs umständliche Menü klicken, Betrag eintippen, Scheck ins Kuvert legen, zukleben, Kontonummer und Betrag in die dafür auf dem Umschlag vorgesehenen Felder handschriftlich eintragen, im Automaten einziehen lassen, fertig). Oder seinerseits der Bank zuschicken. Nicht doch. Seit neuestem gibt es eine ganz total coole crazy tolle Depositmethode, nämlich: Vorder- und Rückseite des Schecks mit dem iPhone (exklusiv, kann kein anderes Smartphone) ablichten, speichern und dann die Bilder an die Bank mailen. Fertig. Gutschrift. (Vorbehaltlich der Echtheit des Schecks und des Zahlungswillens des Scheckausstellers.)
“Money transfers”, also Überweisungen, gelten dem Amerikaner als höchst suspekt. Der Bank auch. Damit die Kunden damit erst gar nicht anfangen, kosten sie jeweils $10.00. Der Dauerauftrag wird möglicherweise im nächsten Jahrtausend erfunden werden.
Man darf getrost bezweifeln, dass dem Geheimen Rat diese Informationen bei der Zitatschöpfung seinerzeit verfügbar waren.
naja – bei uns haben sie grad ja auch die online-überweisungen ins europäische ausland (SEPA) gekillt… geht jetzt nix mehr mit normalen TANs oder iTANs, sondern nur noch mit ‘nem speziellen chipTAN-gerät, das man extra kaufen und mit sich rumschleppen muss… allerdings kostet das nur einmalig 10 euronen und nicht wie in yankeestan bei jeder überweisung 🙂
Du willst gar nicht wissen, was Banken hier für einen “foreign money transfer” abzocken… und dass dann die Bankhiwis noch ca. 3-5 mal anrufen und einen mit Fragen löchern, bevor sie das Geld tatsächlich aus dem Land lassen. Deren erster Verdacht ist immer “Fraud”.
Kann ja nur Betrug sein, wenn jemand Geld aus Amerika wegschickt…