Neu im Kino: Phantom Thread

Kann es sein, dass schon von Anfang an ein bißchen sehr viel Bohei um diesen, Daniel Day-Lewis’ letzten Film, gemacht wurde? Ja, Daniel Day-Lewis hat für die Rolle sogar eine erfolgreiche Schneiderlehre absolviert, blieb während der Dreharbeiten stets “in character” und hat sich auf dem Set nur mit seinem Rollennamen “Reynolds Woodcock” (oh je) ansprechen lassen, ja, die Figur Reynolds Woodcock ist großartig, ein Damenschneider sowie Muttersöhnchen, empfindsamer exzentrischer Künstler und furchtbarer Gockel, mit einer starken Schwester (herrlich: Lesley Manville), die sein Leben steuert und wechselnden Musen, die sein Sexualleben gesund und seine Kreativität intakt halten, ja, eines Tages kommt eine daher, die nicht weisunggemäß um ihn herumheimchent, sondern ihm etwas entgegenzusetzen hat (sehr gut und boheifrei: Vicky Krieps), ja, im letzten Drittel passiert eine sehr überraschende Wendung, die dieser obsessiven Beziehung noch eine weitere Ebene gibt, ja, Paul Thomas Anderson zeigt das in gewohnt perfekten wunderschönen Bildern und ungeheuer intensiv, aber ich komme auf meine Ausgangsfrage zurück – “Kann es sein, dass schon von Anfang an ein bißchen sehr viel Bohei um diesen, Daniel Day-Lewis’ letzten Film, gemacht wurde?” – und möchte lösen:

Ja.

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