Gelesen: Ramez Naam – Nexus Trilogie

Goldman Sachs habe ich, wie wahrscheinlich die meisten, bisher vorwiegend mit globalen Finanzkrisen in Verbindung gebracht. Die können aber auch anders. Sie fragen nämlich alljährlich ihre Executives weltweit nach Buchempfehlungen. Da kommt viel Mist raus, Schlimmratgeber, Angebergelese von der New York Times Bestsellerliste und Langweilerzeugs über Geld und noch mehr Geld. Kann man getrost ignorieren.

Eine Bankerin allerdings empfahl mit den Worten “Not for the faint of heart” die Nexus Trilogie (Nexus, Crux, Apex) von Ramez Naam; Science Fiction im besten Wortsinne. Es geht um eine bewußtseinserweiterende Nano-Droge (Nexus 5), die im von den jungen Silicon Valley Entwicklern geplant-gewünschten best case das Leben der Menschheit bereichert (autistische Kinder und ihre Eltern können auf der nunmehr nicht mehr von Sprache abhängigen Ebene endlich kommunizeren, der Schwarm lernt schneller und mehr als das Individuum) und im worst- und Mißbrauchsfall Menschen zu willenlosen Handlangern übelgesonnener Schurken macht (ferngesteuerte Attentäter, devote Sexsklaven). Die Szenen aus dem amerikanischen Präsidentenwahlkampf im Jahre 2042 lesen sich sehr erschreckend wie aktuelle Zeitungsberichte und zukünftige Whistleblowers sterben schneller und mieser, als sie “Asyl” sagen können.

Ich habe ich an den letzten beiden Wochenenden alle drei Bücher verschlungen (Nexus ist das beste, dann Apex, dann Crux) und falls wer trübe Herbsttage mehr fürchtet als mitteldüstere Nahzukunftszenarios seien ihm/ihr die knapp 1800 Seiten schwer empfohlen.

Als Zuckerl berichtet Naam übrigens im Anhang immer über die neuesten Entwicklungen in Gehirnforschung und Nanotechnologie. Sooo weit weg ist das alles gar nicht. Really not for the faint of heart.

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