Manches verpaßt frau ja schon, wenn sie mal so sieben Jahre weg ist. Zum Beispiel, dass eine Dame namens Rita Falk* in ungefähr Halbjahresabständen “Provinzkrimis” absondert**: Nun haben mich unabhängig voneinander zwei vertrauenswürdige Gewährsmänner fast zeitgleich von diesem Umstand informiert, wobei zur Geschichte des einen gehörte, dass ihm der Kauf der Werke zur Selbstlektüre eigentlich so peinlich war, dass er das dringende Bedürfnis verspürte, die Buchhändlerin seines Vertrauens hinsichtlich des Empfängers anzulügen (“ist ein Geschenk”) und der andere mich via e-mail mit einem “Husch, husch, angucken, falls du noch nicht hast (gibt’s nur noch bis 1.8.)” zum nächsten Medium in die ARD Mediathek geleitete, weil nämlich die Frau Falk zu den Autoren gehört, die Dusel gehabt haben (s.**).
Ja, und dann hab ich ihn angeschaut, den “Winterkartoffelknödel”. Was soll ich sagen? Nett war’s. Ned mehr, ned weniger. Bißl oid san’s worn, da Eisi, da Simon, da Sigi und d’Moni und d’Enzi erscht. Dafür ist der Held “A Hund issa scho, da Eberhofer” jung, hübsch und viril, erinnert an den jungen Daniel Brühl und wird gespielt von Sebastian Bezzel. Fast wär’s mir schon ein bißchen zu königlich-bayerisch-dumpf-klischeeig geworden, aber die Nummer hat’s dann ziemlich rausgerissen: http://bit.ly/2aAns4k.
Fazit: man muss das nicht anschauen. Aber man kann und dann ist es kurzweilig genug für einen Fläzabend aufm Soffa.
* Ein Name, bei dem sich der Pseudonym-Verdacht geradezu aufdrängt, oder?
** Was mich zum einen an den Verleger eines befreundeten Autoren denken läßt, der dessen aktuelles Buch zwar nicht ins Programm nehmen wollte, ihm aber dazu riet, Regionalkrimis zu schreiben, weil die seit dem Kluftinger gehen wie geschnitten Brot und wenn’S richtig Dusel haben, auch noch verfilmt werden und zum anderen an Tucholskys misanthropischen Aufsatz “Der Mensch” und hier im besonderen an die Stelle: Der Mensch zerfällt in zwei Teile: In einen männlichen, der nicht denken will, und in einen weiblichen, der nicht denken kann. Beide haben sogenannte Gefühle: man ruft diese am sichersten dadurch hervor, dass man gewisse Nervenpunkte des Organismus in Funktion setzt. In diesen Fällen sondern manche Menschen Lyrik ab.