Bald, so hatte mir der Makler seinerzeit bei meinem Einzug ins Häuschen versprochen, bald werde die Straße in der ich wohne neu asphaltiert werden. “Bald” bedeutet in Maklersprech ungefähr fünf Jahre (was wahrscheinlich jeder, der mit dieser Brut je zu tun hatte, aus vollem Herzen bestätigen kann). Vor ungefähr zwei Wochen hing an meiner Tür eine knatschegelbe “American Asphalt Notice”: am 23. Mai sei es soweit – “Slurry Seal” kommt. Von 9:00 bis 13:00 Uhr ist die Straße gesperrt, wer dann noch auf der Straße parkt, kann den neuen Standort seines Vehikels unter einer 800er-Nummer erfragen. Außerdem möge man Wasser verbieten, in den Rinnstein zu laufen (“Do not permit water to run in the gutter during street work.” – Ich kriege seitdem das Bild nicht aus dem Kopf, wie jemand seinen Gartenschlauch anweist: “Kusch! Platz! Platz sollst du machen! … Braver Schlauch.”)
Als orientierungsschwacher Mensch bin ich auf meine Landmarken angewiesen und hatte schon ein bißchen Angst um meine Schlaglöcher. Erst das kleine mit nur einem Reifen, dann das große, durch das man mit allen vieren muß, noch zwei unebene Stellen, ein tiefes Loch, das mit einem Linksschwenk zu umfahren ist, dann bin ich auf der Höhe von Lyns Zaun und muß rechts in meine Einfahrt abbiegen. Weil Slurry Seal eine dünnflüssige schwarze Schleimpampe ist, die sich auf die Straße schmiegt wie eine Wolldecke, sind sie alle noch da. Die Straße ist jetzt nur sehr schön schwarz, weicher und unwesentlich weniger holprig.
Ich werde mich nicht verfahren. Danke, American Asphalt. Good Job!