Das Kreuz mit dem Kreuz

Ich hab’ ja nun schon ziemlich lange Rücken und meine Sehnen und Muskeln und alles, was gerade sonst noch von meiner Physiotherapeutin Carol einem Aufbautraining unterzogen wird, scheint der irrigen Annahme zu sein, daß es erst noch einmal schlechter werden muß, bevor es besser wird. Drum gehe ich manchmal nach besonders anstrengenden Einheiten am Stock. An diesen Tagen tue ich nicht nur mir selbst leid, sondern auch meiner Kollegin Wei. So sehr, daß Wei jüngst das Gelenk- und Knochengesundheitsgeheimnis ihrer Schwiegermutter mit mir geteilt hat. Weis “mother-in-law is a doctor for traditional and Western medicine”. Okay, Wei, was soll ich machen? Auf Wurzeln kauen? Die Antwort hat mich dann doch überrascht. Schwiegermutter hasse stinkende Tees und seltsame Pilze, Wurzeln oder Getrocknetes, dessen Herkunft unbestimmbar und im besten Falle zweifelhaft sei. Sie empfehle stattdessen ein amerikanisches Präparat. Freiverkäuflich, sauber, stets gleichmäßig dosiert und geruchsfrei.

Nehme ich seitdem. Davon abgesehen, daß die Pillen ungefähr so groß sind wie Saubohnen und man zur Abendmahlzeit drei davon herunterwürgen muß, scheinen sie bis dato nicht zu schaden. Der Nutzen, so Wei, sei eher langfristiger Natur, man spüre den Effekt nach ein bis zwei Jahren. Wenn sonst nichts, wird mich das Medikament immerhin Geduu-uuuld lehren.

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