y’know what I say to m’wife?

… fragte mich Robert eben. Woher hätte ich es wissen sollen, ich habe ihn also fragend angesehen und bekam die komplette Dienstagspredigt:

“we had our bad days when we had no finance and no health and we used to do bad things (keine Frage, dass ich da gerne wegen der Details nachgehakt hätte)  BUT: today we have a mortgage and good health – we are healthy and wealthy and I am blessed by the spirits.”

Soweit, so spirituell und erhebend. Hab aber dann mitbekommen, wie er ein paar Minuten später seinem brother erzählte, wie er gestern abend rumgesoffen hat (“i was sooooo drunk, maaa-aaan”). Diese Art von Spiritualität. Ach so. Dann bin ich auch part-time blessed by the spirit.

shop ’til you drop

Um Jürgen mit der Lieblingsfreizeitbeschäftigung Amerikas vertraut zu machen, haben wir heute den Versuch unternommen, die Gilroy Shopping Mall (http://www.premiumoutlets.com/outlets/outlet.asp?id=23) leerzukaufen. Obwohl wir unser Bestes gaben, zu dritt und insgesamt fast acht (!) Stunden lang, die Kreditkarten qualmten und der Kofferraum von Plastiktüten überquoll, hatten sie dort mmer noch Restbestände übrig. Ich werde zu Hause wohl zügig neue Wandschränke einbauen müssen oder gar das Gästezimmer in einen begehbaren Schrank umwidmen – aber was ich daür heute gespart habe ! Wahnsinn!

noch einmal Aufstehen…

und dann kommt mein erster Besuch.

Ich freue mich sehr!

Mögen viele viele viele folgen. Kommt ihr nur alle – ihr habt mir gerade noch gefehlt 🙂

Schnipsel III

  • Ein Knast ist nicht mehr das gute alte County Jail sondern heißt heutzutage “State Correction Facility”
  • Fry’s Western Electronic Store ist eine landesweite Kette, die günstige Elektrogeräte im Western Style anbietet. Das heißt, am Eingang sind pferdekopfbewehrte Pfosten, an denen man sein Reittier (sofern vorhanden) anbindet und im Store selbst stehen zwischen Motherboards, Hustler-DVDs und Staubsaugern überall große Cowboys und Mustangs und Cowgirls aus Plastik. Ich habe das Konzept nicht verstanden. Wahrscheinlich, weil ich schon als Teenie Pferdebücher doof fand.
  • Bei der Präsidentenwahl werden den Wahlberechtigten außerdem “Proposals” zur Abstimmung vorgelegt, numerisch gekennzeichnet, wenn den Bundesstaat, mit Buchstaben, wenn die Kommune betreffend. Die lauteste Kampagne gab es von den Gegnern der “Prop 8”, welche vorsah, das Recht auf gleichgeschlechtliche Eheschließungen wieder zurückzuziehen;
    http://en.wikipedia.org/wiki/California_Proposition_8_(2008)
    . Die Ergebnisse dazu sollen bis Ende der Woche vorliegen.

Yes we can

Die Kollegen kommen später, weil sie wählen gehen, vor den Wahllokalen (zB einer umfunktionierten Feuerwehrzentrale) lange Schlangen und die Wartenden ein Querschnitt durch die Bevölkerung: alle Hautfarben, alle Alterklassen, alle Besitzstände. Es gibt auch den ganzen Tag nur ein Thema.

Und ich darf nicht mitmachen. Ein sehr seltames Gefühl.

Abends beim Einkaufen in Fry’s Western Electronic Store (dazu bei Gelegenheit mal mehr) springt auf einmal eine der Verkäuferinnen jubelnd und kreischend durch die Gegend. “He made it, he made it!” Sie war mittleren Alters und schwarz – wer da “he” war, war gar keine Frage.

Übrigens: ich revidiere zunehmend ein Vorurteil. Es gibt hier doch Nachrichten – einen wirklich guten Radiosender http://www.npr.org

Bei denen habe ich den Wahlabend verfolgt und einige Lehrstunden in politischem Journalismus genossen.

Video

Danke allen, die mir das personalisierte Video geschickt haben, demzufolge meine nicht stattgehabte Wahlbeteiligung den Sieg McCains mit einer Stimme Vorsprung ermöglicht hat – ich hätte nie erwartet, meinen Namen so oft auf dem Titel der New York Times zu sehen.

Bloß: I didn’t do it. Ich darf ja gar nicht. Habe aber heute morgen schon mit Spannung und Faszination die Schlangen vor den Wahllokalen gesehen.

Schau ma moi.

Jetzt sagt Delphine dem Kaliber, wo’s langgeht

Nein, nein, keine Sorge: ich werde nicht wunderlich in der Ferne. Zumindest nicht mehr als angemessen.

Toni hat seine kleine (TomTom)-Französin Delphine getauft (oder Veronique, da ist er sich noch nicht ganz schlüssig). Und wir haben gestern den Prius schweren Herzens (das gute Stück hat in einer Woche gerade mal für 20 Dollars Benzin gebraucht) gegen einen Dodge Caliber eingetauscht. Deswegen sagt Delphine jetzt dem Caliber, wo es langgeht. Caliber ist ein 2008er amerikanisches Modell: Keine Zentralverriegelung, keine elektrischen Fensterheber, keine elektrische Außenspiegelverstellung – aber der Sound, der ist echt Motown. Der Spritverbrauch wird wieder steigen.

Den Sonntag haben wir weitgehend häuslich verbracht; es war schon wieder so sonnig, dass wir im Garten frühstücken konnten. Nachmittags gab es Open Houses: das erste in San Mateo. Ein One-Bedroom-Apartment mit Parkettboden auf der Bel Etage eines Fast-Noch-Art-Deco Hauses aus den Dreißigern, rundum von schattenspendenden Bäumen zugewachsen. Die Wohnung frisch gestrichen, mit einer Küche aus den Fünfzigern (sogar noch ein in die Wand integriertes Bügelbrett) und alle anderen Installationen wie Armaturen, Heizsystem, Gegensprechanlage ziemlich original Dreißiger Jahre.

Ich fand die Wohnung ganz nett, wenn auch zu dunkel. Toni war sie zu alt, ihm steht der Sinn nach Modernerem. Also haben wir uns in Belmont mal die größeren Appartmenthäuser angesehen. Fenced Appartements mit Wachmann und Swimming Pool, Tennisplätzen etc. Fast überall waren Wohnungen zu haben, das wird sicher das Projekt für die Feierabende dieser Woche. Belmont liegt sehr steil am Berg und der Weg in die Schlucht ist eine Sackstraße, die rechts und links von identisch aussehenden Häusern mit brustzuckerrosafarbenem Außenanstrich gesäumt wird. Die Straße mündet in das Hidden Valley und dort ist der Trailhead für den Hidden Canyon. Ich fand das sehr unheimlich. Wahrscheinlich zu viele Filme gesehen, aber die Stepford Wives waren doch arg präsent.

Zurück zur Natur: Eine sehr beeindruckende Schlucht ist das, dicht bewaldet, wobei die Laubbäume alle schon blattlos waren. Ein mittelgroßer Stausee (hieß irgendwie so ähnlich wie “Dead Dog Reservoir”) mittendrin, mit einem grundhäßlichen Betondamm. Einmal Drumrumradeln mit dem Mountainbike sind ziemtlich genau 8 Meilen. Dieses Naherholungsgebiet und seine Erhaltung waren die Auflage, die der Bauherr der Villen am oberen Rand seinerzeit erfüllen mußte. Ich kenn mich aus, was? Tja, da war noch ein Open House. Eigentlich eine Kauf-Immobilie, aber wo wir gerade schon dabei waren… Huiuiui, ist das ein Eigenheim (wird auch für eine knappe Million hiesiger Dirhams angeboten)! Doug und Evie, die das Haus jetzt aufgeben, weil ihnen die Gegend langsam zu “crowded” wird, führten durch ihr im kalifornischen MultiKolonial-Stil eingerichtetes Domizil. Drei Schlafzimmer, alle mit vollen Bädern (d.h. Toilette, Waschbecken und Badewanne), noch 2,3 halbe Bäder (also mit nur Dusche), Wandschränke, in denen selbst meine Mutter all ihren Kruscht unterbrächte. Eine herrliche Küche, riesig, intelligent eingerichtet und insgesamt 3 Terassen – alle direkt über der Schlucht und sehr geräumig. Mit einer Zisterne auf dem Dach, und der Option, im Bad noch ein nettes Jacuzzi einzurichten oder ein Hot Tub auf einem der Decks. Einer selbst (sehr schön) geschreinerten Bar und vielen anderen Gimmicks wie Treppenunterschränken und dergleichen. Oder auch mal eine zweimannhohe geschnitzte Giraffe, ein Schränkchen, in dessen Zentrum Kali saß und an jeder ihrer Hände ein Schublädchen balancierte. Oder auch die Kommode mit den zebrafellbezogenen Schubladengriffen. Alles allerliebst.

Wir werden es nicht nehmen. Hat keinen akzeptablen Anschluss an den Öffentlichen Nahverkehr.

Bildsche

nachdem wordpress es mir so konsequent schwer macht, Bilder in den Blog hochzuladen, gibts die in Zukunft von der Konkurrenz.

Wer also außer lesen noch gucken mag, der/die gucke hier:

http://picasaweb.google.com/mucbiene

Kommentare willkommen. Hochwillkommen.

Und das ganze wird natürlich fortgesetzt.