Nachtrag zu “Essen in Amerika”

Carl jrDa erzähle ich gestern lang und breit von der amerikanischen Eßunkultur und dann liegt heute im Briefkasten ein Werbezettel von Carl Jr. – also jetzt mal ehrlich, wer möchte schon sein Leben lang “Junior” genannt werden, selbst wenn einem eine Imbißkette gehört, aber gut, geschenkt – also Klein-Karl dient mir sein Maple-Sausage-Egg&Cheese-Biscuit an. Dieses Baatzmonster ist quasi die fleischgewordene Zusammenfassung meines gestrigen blogposts.

– Zu faul, um seine Semmel selbst zu belegen; gut, was man halt hier so Semmel nennt. Biscuit. Fluffiges geschmacksfreies Gebäck, aber dafür fett.

– Ganz egal, daß Würstchen hier schmecken, als habe man in der Fleischfabrik zusammengekehrt und das Häuferl in eine Pelle gestopft – dafür sind es immerhin drei (3) Stück, die man für einen Dollar mehr auf ein Half Dozen upgraden kann. Mehr! Mehr! Mehr! Und keine Reue!

– Käse, kunstgelb und quadratisch. Und viel! Schmecken muß er nicht.

– Und natürlich: ein Ei drübergeschlagen. Weil, wir sind ja kulinarische Trendnachhechler.

Danke, Karlchen! Gebraucht hätt’s das nicht.

So ein Schmarr’n!

Ich hab so Lust auf eine Mehlspeise. Kaiserschmarren? Nah, paßt irgendwie nicht zur hiesigen Regierungsform. Hab’ ich nicht noch Bananen im Haus?

Dusel g’habt!

Während meines Monsterblogposts von vorhin ist das Internet nur einmal ausgefallen und auch erst während der Siegesfeier. Das ist im Silicon Valley, der Heimat des “Flaky* Internet”, ein Positivrekord.

* Genau. “Flaky” wie in Corn Flakes. Kleine Bruchstückerlen.

Vom Essen in Amerika (mit Superbowl) – ein Fünfstundenblogpost

Am Nebentisch schlägt eine junge Frau ihre Zähne in einen Maulsperrenburger und verkündet ihrer Tischgesellschaft et orbi, “this burger is soooo goooood! I wanna ask it out for a date”. Dabei läuft ihr der Soßensabber übers Kinn und halbgekaute Frikadellenstückchen fallen auf Tisch und Teller. Mir vergeht gerade beim Zusehen der Appetit. Auch recht, habe ich mehr Zeit, einmal wieder das über seltsame Verhältnis der Amerikaner zum Essen nachzudenken.

Fangen wir bei den Kleinen an und ihrem Pausenbrot. Im allgemeinen läpprige Weißbrotscheiben mit irgendwas dazwischen. Mutterliebe ist hierzulande, wenn die Krusten rundrum abgeschnitten sind. Damit Mom bei der Zubereitung eines PB&J-(Peanut Butter and Jelly)-Sandwiches nichts falsch macht, haben vermutlich wohlmeinende Menschen als Merkhilfe ein Lied gedichtet (http://bit.ly/LXXebI)*. Sollte das Kind Herzhaftes bevorzugen, findet es in seiner Lunchbox ein M&M-Sandwich. M&M steht dann nicht für kandierte Schokolinsen, sondern für Mayonnaise und Mustard (Senf), experimentierfreudige Mütter sollen sogar mit Ketchup arbeiten. Die Variante für Inselkinder besteht aus Butter und Marmite, einer gräßlichen Maggipaste. Doch, das habe ich selbst und fassungslos im Schüleraustauschprogramm erlebt.

Nun zum Zucker. Hier gelten ein paar einfache Grundregeln. Zu süß gibts nicht. Mehr geht immer. Doppelt schmeckt besser. Dreifach erst recht. Gut+Gut=Awesome. Und alles kann frittiert werden. Alles!

twinkiesErst letztes Jahr ging ein Aufschrei durch das Land, als die Firma Hostess pleite ging. Hostess stellt Twinkies her, “Golden Sponge Cakes with Creamy Filling” mit unbegrenztem “shelf life” also sogar einen Atomkrieg überdauernden Haltbarkeit. Amerika ohne Twinkies? Das hat selbst die übernehmende Heuschrecke gedauert und jetzt gibts die Dinger wieder zu kaufen. Thank God!

Superbowl: Queen Latifah singt im dicken Polsterdaunenmantel “America The Beautiful”. Noch sind die Cheer Leaders auch warm angezogen, aber sie tun mir jetzt schon leid.

cronutAngefangen hat die Gut + Gut = Awesome – Unsitte mit “Cronuts” (Croissant + Donut Hybrid), seit neuestem gibt es “Cragel” (Croissant + Bagel)…

Superbowl: Renée Fleming schmettert die Nationalhymne im Heldensopran, eingeblendet wird die Kavallerie in Kandahar mit Hand auf’m Herz, im Stadion Feuerwerk und drüber Militär-Hubschrauber-Fly Over. Patriotismus pur.

… und “Duffins” (Donut + Muffin). Wahrscheinlich habe ich das allerneueste schon wieder verpaßt…

cornerbackSuperbowl: Das Spiel geht los. Ich bin mal für die Seattle Seahawks.

(Manche Werbespots habe ich inzwischen schon 10 x gehört. Ja. Gehört. Obwohl Fox einen kostenlosen Life Stream anbietet, gucke ich nur manchmal. Hauptsächlich schreibe ich.) Suche mir einen Lieblingsspieler aus. Richard Sherman. Habe keine Ahnung was ein Cornerback tut, aber es dürfte in einer Ecke stattfinden.

Superbowl: Viel Spiel war noch nicht, aber der Moderator sagt, ich soll mich auf die Halftime-Show mit den Red Hot Chili Peppers vorbereiten.

Superbowl: Einer von den Bronco-Players heißt tatsächlich Mitch Unrein. Armer Kerl.

Superbowl: Schwarzenegger tritt in einem höllenpeinlichen Werbespot von Budweiser auf. Armer Kerl.

bacon deobacon cokeWie leite ich jetzt vom Ex-Governator zu Bacon über? Gar nicht. Ich erzähle einfach zusammenhanglos, daß Bacon (Speck, ursprünglich knusprige Beilage zum Frühstücksrührei) hier gerade hip ist. Angefangen hat es mit Bacon-Aroma-Salz. Inzwischen findet man im Supermarkt Bacon-Popcorn, Bacon-Lutscher, -Minzbonbons, -Kaugummi, -Schokolade, Baconnaise, Bacon-enriched fleischfarbenes Mineralwasser sowie Diet(!)-Coke und mehr.

Superbowl: 2. Viertel. 1. Touchdown für Seattle.

bacon sargbacon parfumWer aber glaubt, der Siegeszug des Schweinebauchs beschränkte sich nur auf Lebensmittel, der täuscht sich ganz gewaltig. Nachfolgend nur eine kleine Auswahl. Es gibt Bacon-Lippenstift, -Parfum, -Seife, -Zahnpasta, -Deodorant, -Mundwasser, -Pflaster und Bacon-Kondome. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß auch Bacon-Särge in mehreren Größen zur Auswahl stehen. Für den echten Fan, nehme ich an.

Superbowl: 2. Viertel. 2. Touchdown für Seattle.
“22:nothing for Seattle”

Superbowl: Harrison Ford hat offensichtlich einen neuen Film. Soweit ich das sehe, ist er gegen Terror, Soccer und kann Schalldämpfer aufschrauben. Das reicht, um die Bösen in drei Tagen zu erlegen.

Superbowl: Noch zwei Minuten bis Ende des zweiten Viertels. Coca Cola zeigt in einem “America The Beautiful”-langen Werbespot wie beautiful America ist. Wenn die Menschen nur braune Brause trinken. VW’s Autobauern wachsen Flügel, bei Toyota besingen die Muppets die Geräumigkeit des Fahrzeugs und wofür Jerry Seinfeld wirbt, habe ich nicht mitbekommen.

loco mocoDann schlag ich halt ein Ei drüber und leite somit saumäßig geschickt zum neuesten kulinarischen Trend in hiesigen Restaurants über: “If You Like It Then You Should’ve Put An Egg On It”. Burger? Spiegelei druff! Steak? Dito. Spaghetti Carbonara? Ist zwar schon Ei drin, aber mehr ist besser, also Spiegelei druff und wo wir gerade dabei sind, auch noch ordentlich Käse.

Superbowl: Halbzeit-Show. Pepsi, der Hauptsponsor, vereinnahmt New York als Pepsi-City. Chili-Peppers-Schlagzeug-Solo. Das Publikum in warmer Winterkleidung klatscht und hüpft sich dankbar warm. Die Bandmitglieder tragen nur Anzüge – ich wünsche ihnen von Herzen gute Ski-Unterwäsche.

Noch nicht genug Ei? Dann gehe man zum Hawaiianer und bestelle Loco Moco: “A mountain of rice topped with a coupla hamburger patties and fried eggs, all floating in a sea of brown gravy.” (Gravy=Soße.)

Superbowl: Das dritte Viertel hat angefangen. Der Moderator ist mit meinem Schwarm Richard Sherman nicht zufrieden. Jetzt muß ich aber doch mal hingucken. Und? Jetzt hat mir grad ein Bronco meinen Richie umgeschmissen. MOOOOMENT!
Puh. Alles gut. Er ist heil. Aber zornig.

Dann nütze ich doch die Werbepause, um g’schwind die Brazilian Steakhouse-Kette Espetus zu erwähnen, die den Highway 101 flächendeckend mit Billboards pflastert, auf denen neben einem Monsterfleischspieß die amerikanischste aller Maximen steht: Overdo it! No regrets! (Überfriß dich und fühl dich gut dabei.) Die kranken Freßwettbewerbe, also sowieviele Burgers, Hot Dogs, Was-auch-immers in nur sowiesoviel Minuten herunterschlingen, gerne zum Anwärmen bei Nascar-Rennen ausgetragen, lasse ich weg. Man muß nicht über jede Gräuslichkeit sprechen.

Superbowl: Ich war mal kurz abgelenkt und wollte mich vom Spon-Liveticker auf den neuesten Stand bringen lassen. Verstehe aber offensichtlich kein Deutsch mehr: “Ball bekommt wieder das gleichnamige Spielgerät, während Manning weiterhin seinen Liebling Dermariyus Thomas anspielt. Das bringt Yards, aber sicher nicht genug.”

Superbowl: Schon wieder ein Touchdown für die Seahawks. Der Moderator lobt nun jeden Spielzug mit “Claaassssiic!” Die Broncos machen ihre ersten Punkte.

Superbowl: Darf ich das so verstehen, daß es im neuen KIA kein Radio gibt, weil auf dem Rücksitz immer ein Herr im Glitzeranzug “Nessun dorma” schmettert?

baconporcinidoughnutsAuf den Speisekarten der angesagten Restaurants in der City gibt es inzwischen die Kategorie: “Rib-Sticking Comfort-Food”. Darunter fallen zum Beispiel Bacon-Porcini Donuts, also Schwammerl und Speck im Teigmantel frittiert mit ordentlich Käsefondue zum Dippen. Daß Schweinebauch hier der letzte Schrei ist, hatte ich, glaube ich, schon erwähnt.

Superbowl: Das letzte Viertel hat angefangen. Spielstand ist 43:8 für die Seahawks. Richie ist schon wieder umgeschmissen worden und muß jetzt zum Doktor. –
Noch 11 und eine halbe Minute zu spielen und er wird wegen Verletzung ausgewechselt. Armer Kerl!

Superbowl: Ach, da schau her. #Jackisback.

Superbowl: Noch drei Minuten. Richie steht auf Krücken am Spielfeldrand.

Superbowl: Die Seahawks sind Football World Champions. Wen kümmerts, daß es sich um einen rein amerikanischen Wettbewerb handelt. World Champions. Klar. Congratulations!

Darauf ein gutes Brooklyn Black Chocolate Stout (Schoko-Bier)? Oder ein Crooked Stave Oculus Dexter No. 1 (saures Golden Ale aus Vignole-Trauben im Eichenfaß gereift)? Von wegen Wein auf Bier – alles zusammen. Verkauft sich wie blöd.

Superbowl: You stabbed me in the heart Budweiser http://www.youtube.com/watch?v=uQB7QRyF4p4

Neulich habe ich ein Interview mit einem Ernährungswissenschaftler gehört, der davon überzeugt ist, daß eine der wesentlichen Ursachen für Fettleibigkeit darin liege, daß “Americans don’t relate to their food”. Da mag was Wahres dran sein, denn gegessen wird hier immer und ständig und zwar nebenher. Im Auto, im Kino, im Stadion, vor dem Fernseher, in der Arbeit (der Euphemismus dafür ist “having lunch at my desk”). Hauptsache kein Aufwand und schnell. Ein Restaurant kann in den Bewertungen ganz flott nach unten rutschen, wenn die Rechnung nicht schon auf dem Tisch liegt, während der Gast den vorletzten Bissen herunterschluckt.

Andererseit frage ich mich, ob man zu diesem Fraß wirklich eine Beziehung aufbauen möchte. Gar eine so intime:  http://bit.ly/1lvsBKI

* Mir geht seit der Recherche das beliebte “Ein belegtes Brot mit Schinken, ein belegtes Brot mit Ei, das macht zwei belegte Brote, eins mit Schinken, eins mit Ei…” nicht mehr aus dem Kopf.

Here comes the Flood

Kaliforniens Gouverneur Brown hat letzte Woche in seiner “State-Of-The-State”-Erklärung offiziell bestätigt, daß wir eine Dürre haben und jedem nahegelegt, seinen Wasserverbrauch um 20% zu reduzieren. Seitdem sind manche Menschen zu Dürrebetroffenheitsdauerbeauftragten mit Erziehungsmission mutiert und schauen einen jedes Mal, wenn man freudig von irgendwelchem Fun in the Sun berichtet, mit dramatisch geweiteten Augen an, ziehen die Schultern hoch, senken leicht die Stimme und rezitieren rhythmisch nickend ganz langsam und in Großbuchstaben ihr Betroffenheitsmantra “WE NEED THERAIN!”, wobei bestimmer Artikel und Substantiv wegen Drama miteinander verschmelzen. Dann atmen sie laut durch die Nase ein und schieben exhalierend ein leicht angeseufztes “We really need Therain” nach. Als Selbstschutzmaßnahme empfiehlt es sich, in Gegenwart solcher Leute keine blühenden Bäume, Vogelgezwitscher und Strandspaziergänge zu erwähnen. Ich habe nichts gegen Regen, meinethalben kann er jede Nacht fallen, ich brauche ihn bloß tagsüber nicht. Sieht aus, als müsse man das bloß deutlich formulieren, denn letzte Nacht hat mich ein ungewohntes Geräusch geweckt, Dong-Dong-Dong-Dong-Plitsch-Platsch. Schlaftrunken deduziere ich: Ah! Das ist Therain, der trommelt gegen die Fenster, drehe mich um und schlafe weiter.

I bet ya, daß die Berufsbetroffenen morgen von “Flood” unken. Dabei ist es gar nicht so wild, denn obwohl der Regen anhält und das Wasser in den Schlaglöchern auf meiner Straße viele Quarterinches hochsteht, ist Pumpi, die Pumpe noch nicht angesprungen. Bloß die Lilientriebe sind über Nacht lässig um 10 Zentimeter hochgeschossen.

Imperial vs. Dezimal

Als wir das neue Büro einrichteten, kam es ständig zu aberwitzigen Dialogen wie “I think my desk is 3 quarters of an inch too low.” “Okay, I am glad to help. What is that in normal?” (1 Inch sind 2,54 cm.) Der meistbenutzte Gegenstand war mein Meterstab, der sowohl wirr wie dezimal kann. Amerikaner messen anders. 12 inches sind 1 foot, 36 feet sind 1 yard, 1760 yard sind 1 Meile. Es gibt feste (28,4 Gramm) und flüssige Unzen (29,6 Milliliter) und kleinere Einheiten werden in Tassen (ganze, halbe, drittel, viertel cups) und Löffeln (ganze, halbe, viertel Tee- bzw. Suppenlöffel) gemessen – zum Beispiel auch Blutproben. “Ich nehme Ihnen heute “three teaspoons” Blut ab.”

teaspoonDie FDA (“U.S. Food and Drug Administration”) segelt unter dem Motto “Protecting and Promoting Your Health” und macht gerade eine Kehrtwendung. Statt wie bisher die Inhaltsangaben auf Lebensmittelpackungen in Gramm anzugeben, wollen sie wieder zurück zu den Löffeln. Damit sich die armen Amerikaner nicht an einen weltweiten Standard gewöhnen müssen.

Aaaaarrrggggghhhhh!

Multi-Kulti

Unsere knapp 20 Mitarbeiter sind schon ein sehr bunter Haufen. Amerikaner, Australier, Chinesen, Inder, Barbadosaner, Deutsche, Spanier, Taiwanesen, Franzosen, Japaner, Italiener. Alte, Junge, Frauen, Männer, Dazwischen, Hetero, Schwul, Lesbisch, Bi, mit und ohne Kinder, allein- oder zu mehreren erziehend. Alle Größen, Farben, Gewichtsklassen. Fleischfresser, Vegetarier (Lacto, Octo, Teilzeit) und Veganer. Juden, Atheisten, Hindus, Heiden, Agnostiker, Moslems, Baptisten, Katholiken, Freikirchler und feiern Passover, Id (Fastenbrechen nach dem Ramadan), Diwali, Jom Kippur, Weihnachten, Ostern, Muharram, Mittherbst. Irgendwann zwischen November und Februar ist Neujahr.

Gestern gabs anläßlich des chinesischen Neujahrfestes hausgemachte Reisküchlein – willkommen im Jahr des Pferdes!

Jetzt geht’s lohos!

“Na? Was habt ihr am Wochenende vor? Superbowl, gell? Und sonst so?” erkundigt sich der Kollege, als Toni und ich das Büro verlassen. Während sich Toni als vollständiger Ignorant outet “Wie? Was? Superbowl?” trumpfe ich auf. “Jawoll! Denver Broncos gegen Seattle Seahawks, die Lumpen, die unsere San Francisco 49ers aus dem Wettkampf geschmissen haben. Und spielen tun sie im MetLife Stadium in New Jersey, draußen und im Schneesturm. Wenn das mal nicht noch einen tolleren Stromausfall gibt als letztes Jahr in New Orleans.”

Dabei konnte man das nahende Footballsuperduperriesengroßereignis beim Grocery Shopping diese Woche eigentlich kaum übersehen: Gleich am Eingang zwei Türme aus Dreipfundgläsern Mayonnaise, daneben riesige Schütten voller müllsackgroßer Chipstüten, alles geschmückt mit footballförmigen Ballons und rot-weiß-blauen Glitzergirlanden. In der Kühltheke quadratfußgroße (30×30-Zentimeter) Styroportabletts mit eingeschweißten Steakhaufen, Schweine- oder Rinderrippen von halbmeterlangen Strängen aufwärts, links ein Heinz-Ketchup-Turm, rechts einer mit einer Auswahl an Grillsaucen, alles in mindestens Literflaschen. Luftballons in Helmform, Girlanden, Bälle. Im Dairy Department Käseziegelsteine in allen Farben und interessanten bunten Maserungen, eingerahmt von großen Körben mit pfundundmehrschweren Crackerkartons. Ballballons, Helmballons, Girlanden, lock, stock and sinking barrel* eben. Und falls noch Platz im Einkaufswagen ist, warten an der Kasse im Quengelregal Doppelpacks mit PEZ-Bonbonspendern gekrönt von Vereinslogofootballs.

Leider bin ich gleich drangekommen und konnte kein Bild machen.

 

* “Lock, stock and sinking barrel” bedeutet mit “allem drum und dran” und setzt sich, wen wundert’s im Wilden Westen, aus den Bestandteilen einer Waffe zusammen. Lock, stock, and barrel is a figure of speech meaning ‘all’, ‘total’, ‘everything’. The effective portions of a gun are the lock (used to hold ready the sparking mechanism); the stock (the portion held), and the barrel (the aiming guide and conveyor for the explosive-driven ball). Collectively they are the weapon, therefore, everything.