Neu im Kino: “The Lego Movie”

Wann hätte man je Milhouse und Graf Dracula und Professor Dumbledore, Chewbacca, die 2002 NBA All-Stars, die halbe Justice League, Dorothy, Gandalf (nicht mit Dumbledore verwechseln, nicht!!), Good Cop, einen von den Teenage Mutant Ninja Turtles, Unikitty, Captain Hook und Bad Cop gemeinsam im Kampf gegen den Megaschurken Lord Business und seine superböse Substanz “Kragle” gesehen? Wo kann man sich richtig an unzähligen Filmreferenzen freuen? Wo kriegen sich Held und Heldin? Und wer hat den allerohrwurmigsten Soundtrack? http://www.youtube.com/watch?v=StTqXEQ2l-Y

Richtig! The Lego Movie. Ich wollte eigentlich gar nicht reingehen, wer braucht schon einen ganzen Film nur aus bunten Plastiknoppenbausteinen? Dann habe ich mich aber von meinen Referenz-Nerds doch überreden lassen und mich glänzend amüsiert. Über die kleine moralinsaure Sequenz am Schluß sehe ich großzügig hinweg. Die ist eh nicht aus Lego, sondern nur aus Mensch.

Everything is awesome!

Pandas on Tour

Wahrscheinlich bin ich wieder unter den Letzten, die von Paulo Grangeons Kunstprojekt hört. Besser spät als nie: ich finde die Bilder der Pappmaché-Pandas auf Tournee im National Theater in Taipeh einfach klasse.

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Backwaren, gekreuzt

Bruffin collection_War ja klar. Cragels, Cronuts und Duffins sind nur der Anfang. Seit neuestem bäckt man in New York – wo sonst? – den Bruffin (Brioche + Muffin), gerne auch gefüllt.

Die “International Bruffin collection” umfaßt Italien (Salami, Parmesan, Pesto), Frankreich (Speck, Brie,  Gruyère und “herb de Provence”), Japan (Teriyaki-Huhn und Frühlingszwiebeln) und viele mehr. Ein Ende ist nicht abzusehen.

Bis der nächste Hybrid durchs Dorf getrieben wird.

Tja, Zebras, es wird nicht leichter…

rainbow crosswalkIn der Gayborhood im Castro läuft gerade die Ausschreibung für die neuen Straßenüberquerungsstreifen. Auf das Regenbogendesign hat man sich ohne große Diskussion verständigt, Uneinigkeit besteht nur noch bei der Anordnung: Längs- oder Querstreifen?

Mädels, laßt es euch von einer sagen, die sich auskennt: immer längsgestreift. Man predigt mir nicht umsonst seit meiner frühen Jugend, daß Querstreifen dick machen. (s. a. Der dicke Willy.)

Sowas von nicht mehr im Kino: “Logan’s Run” (1976)

logansrunmovieposterIm Silcion Valley gibt es jede Menge Nerds und die haben bekanntermaßen eine Neigung zu Computer-, Brett- und Rollenspielen. Gerade neulich erst, so erzählt ein Kollege, sei er bei “Logan’s Run” in den Straßen von San Franciso mitgelaufen. (http://logansrun2274.com/)

Ich hatte ja von nichts eine Ahnung, und mußte erst mal aufgeklärt werden, daß es sich um einen Science Fiction Film aus den Siebzigern handelt, der in einem computergesteuerten Utopia spielt, in dem es Menschen an nichts fehlt. Sex, Schönheit, Drogen. (Wie gesagt: aus Siebziger). An ihrem 30. Geburtstag besteigen sie ein Karussell und fliegen zur “Erneuerung” gen Himmel. Wer nicht rechtzeitig beim Ringelspiel ist, gilt als “Runner” und wird von “Sandmen” eliminiert. Dann aber wird der Sandman Logan (Michael York) selbst zum Runner und macht sich auf die Suche nach dem legendären “Sanctuary” außerhalb der Stadtmauern, wo er auf den elendiglich wirren und tattrigen Peter Ustinov trifft. “The Old Man” lebt in den Ruinen des Capitols, zwischen Lincoln Denkmal und Obelisk, umgeben von Katzen, rezitiert T. S. Eliot (noch vor Andrew Llyod Webber) und preist die Segnungen des Alters. (Falten, Erinnerungen.) Und weil’s eh keiner anschauen wird, verrate ich den Schluß: Vereint besiegen sie den Computer, brechen aus ihrem Utopia aus und machen sich daran, die Erde wieder überzubevölkern. Übrigens spielt wie in jedem Film der Siebziger Farrah Fawcett eine vielhaarige dekolletierte Blondine.

Ich hatte gerade nichts besseres vor und mir den Film angesehen und wurde voll in die Vergangenheit zurückkatapultiert. 1976. Da war Mitschülerin Bettina gerade zur Modeavantgardistin der Schule geworden, weil sie vom Einkaufen – in Stuttgart – (Wow!) eine Rundhose mitgebracht hatte. Mit Reißverschluß hinten. (Doppel-Wow!) Im Kultusministerium BaWÜ wurde die reformierte Oberstufe und im selben Atemzug der Untergang des Abendlandes diskutiert: Grundkurse. Und Leistungskurse. Wie an der Uni. Viel zu frühe Spezialisierung, damit geht die Allgemeinbildung vollends vor die Hunde. Wehrlose Referendare konnten ihre Chancen auf Festanstellung verbessern, wenn sie eine der gerade als Gegenmaßnahme in Mode gekommenen nachschulischen Arbeitsgruppen betreuten. Selbstverständlich freiwillig und ohne Bezahlung. (Schwäbisches Gymnasium.)

Und genauso sieht Logan’s Run mit heutigen Augen betrachtet aus. So, als ob die Schulleitung zur Einweihung der brandneuen Mehrzweckhalle einen Thementag anordnet, zu dem jedweder sein Schärflein beizutragen habe. Die Märklin-AG baut einen futuristischen Parcours mit gehäuteten Bällen als Gewächshauskuppeln, liebevoll gestalteten Landschaften mit einzeln ins (in Grünvariationen gestrichene) Styropor gerammten Plastikbäumchen, Klorollenhochhäuselchen und einem Hightechtzüglein (Leihgabe vom Müller Schorsch und auch nur von ihm persönlich zu betreiben). Die Theater-AG ist leider auswärts auf Gastspiel, aber die Mitglieder der Theater-Förder-AG sind mit vollem Einsatz dabei und rezitieren die Dialoge der AG-Holzwerken direkt vom Blatt. Die Musik-AG bringt ihr ganzes Archiv ein, mit einer Spannweite von Kraftwerk bis zum Lassie-Soundtrack und die Super-8-AG hält im Afri-Cola Rausch drauf. Nach dem Motto: Film ist teuer, was im Kasten ist, ist im Kasten.

Weiah! In Hollywood feiern die Siebziger gerade fröhliche Urständ (Argo, Dallas Buyers Club, American Hustle). Man fragt sich wirklich warum? Frisuren, Klamotten und Brillen können es beim besten Willen nicht gewesen sein.

Grad’ mach ich’s Maul zu…

und was macht ihr Co-Autobahnnutzer? Auf knapp 18 Meilen Strecke bringt ihr es es auf vier Auffahrunfälle mit jeweils mindestens drei PKWs und LaLüs in allen Blinkefarben. Dabei spreche ich nur von meiner Fahrtrichtung, auf der anderen Seite sieht es kein Stück besser aus. Herrschaftszeiten! Das verdoppelt mir die Fahrtzeit und stimmt mich nicht froh.

Ja, ich sehe auch, daß es regnet, mal mehr, mal weniger heftig und dazu weht ab und zu sogar böiger Wind. Das ist aber kein Grund, ineinander zu fahren mich vom Abendessen abzuhalten.

PS: Wo ich gerade von Regen spreche. Die Ameisen habens auch gemerkt und machen sich schon wieder im Bad breit. Ich glaube, ich nehme doch lieber wieder Dürre. Das ist weniger stressig.

Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?

Ich.

Hätte aber wahrscheinlich jeder, dem nachts auf einer der hiesigen sparsamst beleuchteten eng zugeparkten Wohnviertelstraßen eine Gestalt in dunkeln Hosen und scharzem Hoodie entgegengerast kommt. Ohne sein leuchtendweißes Skateboard wäre das für uns beide böse ausgegangen…

Precipitation*

Wenn meine Barometernarbe nicht verrückt spielen und ich nicht seit zwei Tagen richtig ausgewachsene müncherische Föhnkopfschmerzen hätte, dann wäre es mir spätestens angesichts des dick schwarzbewölkten Himmels selbst aufgefallen. Ehrlich, es war nicht nötig, daß mir heute wirklich jeder vom zu erwartenden Regenwetter erzählen mußte. Auf dem Heimweg sogar der Radiowettermann in einer Sondersendung: “severe rainstorms” stehen uns ins Haus und man möge doch  vermeiden, sich draußen aufzuhalten, wenn man nicht müsse (jetzt ehrlich?) und freischwingende Stromleitungen nicht berühren, sondern gleich den Experten bei PG&E melden. Die kämen dann mit ihren Reparaturtrucks und machten alles wieder heil. Das sind übrigens die gleichen Helden, die es immer noch nicht schaffen, stromführende Kabel im Boden zu verlegen… Anschließend tönt die Werbetante vom Tahoe-Skigebiet, daß “gracious storms” die Sierra mit ein paar Metern Neuschnee beschenken und man sich doch jetzt gleich sofort den Viertagesskipaß für alle Lifte besorgen solle. Jaaa, ich habs verstanden. Wasser wird vom Himmel kommen und der Absatz an Skipässen war bis dato nicht gerade reißend. Ansonsten haben wir Dürre und *Niederschlag scheint mir ein probates Gegenmittel.

Das einzige wovor mir graut sind meine Mitautobahnnutzer, die sich bei Regen immer anstellen wie Großstädter beim ersten Schneefall.