Die von beliefnet.com können noch mehr Quiz. Bin noch unschlüssig: ist das ein Preisausschreiben (Hauptpreis 1 Prinz) oder einfach doch nur ein Flüchtigkeitsfehler?
Aus dem Vokabelheft
So ein Durcheinander – ein richter “hodgepodge”.
Schön, oder?
Schon wieder ein Feiertag
Heute ist “National Grilled Cheese Day”. Man mache sich keine falschen Hoffnungen, das ist nicht etwa guter zyprischer Halloumi, mit Kräutern, schwarzem Sesam und Olivenöl zur Perfektion gegrillt. Nein, ein “Grilled Cheese” ist wie Toast Hawaii, wobei Schinken und Ananas durch eine zweite Scheibe Brot ersetzt werden. So ist das. Man bringt es hier schon als Labberbrotscheibe + Geschmacklossehrgelbkäse + Labberbrotscheibe nach kurzem Aufenthalt im Sandwichtoaster oder der Pfanne zu einem eigenen Feiertag.
Und wo bleiben die Dosensuppenfestwochen?
Von Hundertjährigen, über die der Spon heute schreibt
“Centenarians” nenne man diese immer zahlreicher werdende Bevölkerungsgruppe. Ein Anglizismus. Und sehr nahe an “Cemetarians”.
100-Jahre-Jubiläen heißen hier “Centennials”. Das weiß ich, weil San Bruno dieses Jahr 100 wird und ich am 6. Dezember zur Centennial Gala im Skyline College eingeladen bin. Ich kann auch viele Freunde mitbringen, sind auch alle eingeladen. Kostet nix. Nur eine vorgeschlagene Mindestspende von winzigen $150 pro Kopf.
Tut mir leid, an dem Abend hab ich schon was vor.
1000 x Nebel
“Tssss, Tsssss, Tssssss…” tssst der Art Director Hair (“Nenn mich bloß nicht Friseur! Bloß nicht!”), während er den Schopf seiner Kundin fächerförmig auf dem schwarzen Umhang ausbreitet. “Da haben die Pigmentlosen aber die Herrschaft übernommen… So wie die Russen auf der Krim, hihi.” Späßle g’macht und jetzt wieder ganz ernst: “Was mach ma denn heute?” Die Kundin, die in Erwartung von Haarwäsche und sensitiver Kopfmassage bereits die Brille abgelegt hat, blinzelt den Coiffeur kurzsichtig an: “Ach, Schaalück*, a bisserl a Farb, vielleicht? Do, des rosa Flascherl, des schaugt doch gut aus, gell?”*Jean-Luc, von Profession nicht nur Haareschönmacher sondern auch Frauenversteher und nicht -widersprecher, zuckt noch nicht einmal mit einer Wimper und entfernt stattdessen mit einer sanften Handbewegung das “Pudelshampoo”-Etikett.
Madame verläßt das Etablissement nach ein paar Stunden beglückt unter Hinterlassung eines großzügigen Trinkgelds und mit dem Haupt in Zuckerwattenrosa.
“EMER RDWK”
blinkt mich das Leuchteschild auf dem Highway an, und es folgen noch drei weitere Zeilen Text, von denen ich ansatzweise die Wörter I-80, BAY BRDGE CLSD und USE ALT BRDGES mitbekomme, während ich mit 74¾* daran vorbei rausche. Man spielt ja hier häufig Nummernschildraten und wird dabei immer gewiefter im Abkürzungen entschlüsseln und was besseres habe ich gerade auch nicht zu tun, also fange ich mal an mit dem Kombinieren: Irgendwas (nämlich EMER RDWK) muß auf der Bay Bridge passiert sein, drum ist die gesperrt, die Interstate 80 nicht befahrbar und es wird empfohlen, auf andere Brücken auszuweichen. Ich bin sehr stolz auf mich, schon drei von vier kryptischen Zeilen gelöst.
Nur die erste macht mir noch Kummer. Ich kenne Elmer, nicht aber Emer – wer ist das und was steht auf einem Bein und macht “rdwk, rdwk, rdwk”? Hah! Plötzlich geht mir eine Daniel-Düsentrieb-Birne auf! RDWK steht für Roadwork, also Straßenbauarbeiten. Und Emer heißt mit Nachnamen Gency und das bedeutet Notfall. Wegen San Andreas Graben, dem ständig dräuenden Big One, der Historie der Brücke und dem Geruckel in Südkalifornien dieser Tage schließe ich natürlich sofort “Da hab ich wohl gerade im Restaurant beim Abendessen ein Erdbeben verpaßt.”
Habe ich nicht, das Internet daheim weiß Bescheid: “Lanes Closed On Bay Bridge For Emergency Pothole Repairs On Westbound I-80”, der Fachmann von CalTrans spricht von einem zwei mal zwei Füße großen “Sinkhole”, das man bis Mitternacht gestopft haben werde.
Gut, daß ich auf der Halbinsel wohne und arbeite – in dem Stau möchte ich nicht stehen müssen.
* Ab 75 MPH werden “Speeding Tickets” richtig teuer…
Manchmal kann man es sich nicht aussuchen
Manchmal kann man es sich wirklich nicht aussuchen mit wem man im Arbeitsumfeld zu tun hat. Da predigt man den lieben langen Tag Atheismus, und wupp gefällt es einem gemeinen Gott, wahrscheinlich Loki, einen zwecks “credit review” für einen Kunden zu http://www.beliefnet.com/ zu schicken. Kochen mit Jesus, Dating Tips von Jane Austen, Schlechtes Wetter, Osterhasi, Kreuzfahrt mit Gesang – alles da. Und noch viel mehr. Zum Beispiel der Belief-O-Mat, allerdings mit Disclaimer: WARNING: Belief-O-Matic™ assumes no legal liability for the ultimate fate of your soul. Oder das Quiz “Welcher Muppet bist du?” oder “Angel IQ”. Und dann behaupten die Spiritualitätshansel pfeilgrad “You Are Not Your Mind”.
Ich schon. However, you might be out of yours.
Aus dem Vokabelheft
Heute präsentieren wir – dadaaahhh: Den “shuttlecock”.
Ich bin geneigt zu wetten, daß nicht nur mir, sondern auch meiner geschätzten Leserschaft dazu ein paar sehr farbenfrohe Deutungen einfallen, allein, der Angelsachse ist langweilig und sein shuttlecock* ist ein Federball.
* “The name stems from shuttle, as in travelling back and forth, and cock, which is another name for a rooster (the shuttlecock feathers resemble those of a rooster).”
RIP Kurtl
Dank R. M. aus K. bin ich nicht ohne eine umfassende Audiothek ins Ausland entlassen worden. Und so dröhnen Nirvana 20 years after durchs Haus während ich für die Woche vorkoche. Hätte ich auch nicht gedacht, daß ausgerechnet Grunge die kulinarische Phantasie beflügelt. Tut’s aber.
Das Menü?
– Paprika, gefüllt mit Couscous, Hackfleisch, Schwammerlragout und Käse in Tomaten-Bisque
– Filo-Hörndl mit grünen Zwiebeln, Toccino, Schinken und Schmand
– Lauwarme Pasta in Avocado-Tomaten-Limetten-Marinade
– Philippinische Nudeln mit grünen Bohnen, Camarones Tigres und Shrimps in Sojasoße
– Bin noch unschlüssig: sollte ich vielleicht Kuchen backen?
Stimmt, last time I counted bin ich bloß ein Ein-Personenhaushalt. Aber ich brauch doch was zum Tauschen für unser Ongoing Potluck in der Mittagspause.
Neue Sau im Dorf
Die Liga der Politisch Korrekten hat ein neues Phänomen entdeckt und wir alle, die wir uns vor Geschlechterdiskriminierung und/oder Rassismus gefeit wähnen, könnten davon befallen sein und Sätze sprechen wie: “Und warum sind Sie hier [in diesem Kurs]?” oder “Du bist in Mathe das beste Mädchen in der Klasse.” Es mag an den gewählten Beispielen liegen, oder am Kontext, der aus dem Artikel nicht recht erkenntlich ist, oder – wage ich es zu sagen? – an meiner Ignoranz gegenüber “Microaggression”. Ich sehe sie nicht, sondern nur ein aufgeblasenes Zeitgeistmonstrum.
Der allgegenwärtige Rassismus der Gutmenschen in meinem Umfeld äußert sich ganz anders. Subtil und gemein. Dann nämlich, wenn man vor lauter poltical correctness nicht sagen will “typisch indisch”, “typisch deutsch”, “typisch mexikanisch” etc., sondern sich verbiegt mit der Aussage: “It might be a ‘cultural’ thing…”. Danach darf man jedes rassistische oder gendertypische Vorurteil auswälzen, denn man hat ja den Disclaimer mitgesprochen.
Gaaahhhh! Heuchler! Puritaner! Warum ist diese Mayflower nicht abgesoffen?
