Neu im Fernsehen (ZDF): “Vier sind das Volk”

Aus der Heute-Show als politisches Impro-Kabarett anmoderiert und Boning und Hoëcker dabei, kann ja so schlecht nicht sein. Möchte man meinen. Ist es aber. Der schreckliche Holländer mit der Zippelfrisur und Altherrendummwitze von Wolfgang Trepper (Stromsparen – einfach den eingeschalteten Fön zur Gattin in die Badewanne schmeißen, Problem gelöst) machen einem selbst das halbe Stündchen chronistinnenpflichtiges Angucken sehr sehr sehr lang.

Nicht anschauen. Halbe Stunde weiße Wand ist erquicklicher.

“April is National Safe Digging Month”

Wenn ich unseren Energieversorger PG&E richtig verstehe, ist das Graben von Löchern in Monaten mit “Apr” vorne und “-il” hinten gefahrlos. In allen anderen nicht. Da kann man ja noch öfter Muscheln essen als Kuhlen buddeln. Andererseits, so wie ich die Herrschaften kennengelernt habe, macht das durchaus Sinn. Also grabt, die ihr graben wollt. Auch anderen Gruben. Aber nur noch die nächsten 27 Tage. Danach ist es nicht mehr sicher!

Von mir aus soll jeder Monat ein Motto haben. Aber a bissele nachdenken vor dieser Mottovergabe hätte nicht geschadet.

1000 x Nebel

Der Bühnenmaler steht vor den Farbdosen und schüttelt den Kopf: “‘Pudriges Staubgrau’, ‘lichtes Himmelblau’ und ‘leuchtendes Rosengold’? Für das bestellte Kinderstück taugt das nix – aber wißt ihr was? Damit male ich euch genug Drama für den ganzen Ring und den Fliegenden Holländer noch dazu. Einverstanden?”

Quiz

es ist gegeltWer ist schwarz und wasserscheu?

Naaa?

Zu schwer?

Na gut, eine Frage habe ich noch.

Wer ist schwarz und wasserscheu und spielt gerne toter Mann im Zahnputzbecher?

 

Genau: sie sind wieder da! Die ganze Ameisengroßfamilie. Das Gel ist angerichtet.

“Let’s talk about Botox”

Waahhh? Ich bin hier mutterseelenallein und habe gerade die Post aus dem Briefkasten entnommen, warum soll ich jetzt mit irgendwem reden? Wieso eigentlich ich? Was qualifiziert mich für Botox? Meine Falten zeugen von Denken und Lachen – was ist dagegen zu haben? Botox, teilt mir Dr. A* in seinem Prospekt mit, sei eine Geschichte voller Mißverständnisse… Halt! An was erinnert mich das jetzt? Gabs da nicht mal was von Obi? Ah, nein, das war OB. Gut, daß wir das geklärt haben.

Zurück zu Dr. A. Wer traut schon einem Menschen, der – auf welche Weise immer – einen Doktortitel erworben, es aber nicht zu mehr als einem Nachnamensinital gebracht hat? Was will der Mann? Mit mir über Botox reden, ja, weiß ich, das hatten wir schon. Und über Mißverständnisse. Ja, danke, das hatte ich schon beim ersten Mal verstanden, mußt du nicht nochmal sagen, Dr. A. Und sonst? Botox, schreibt mir Dr. A, macht nicht nur die Haut fein glatt und die Frau wieder begehrenswerter, nein, es hilft auch gegen Kopfschmerzen. Vor allem PMS-bedingten. Einfach alle vier Wochen bei Dr. A vorbeschauen, Spritzchen setzen lassen, “wie ein Bienenstich”, und dann sind alle glücklich und zufrieden. Die Frau. Der Mann. Die Kinder. Das Haustier. (Letzteres ist gelogen, das habe ich mir ganz alleine ausgedacht.) An so viel Glück zu kommen sei ganz einfach, sagt Dr. A. Keine Terminvereinbarung nötig. Einfach vorbeikommen und den Coupon vorzeigen. Dann gibts zu den ersten beiden je $150 teueren Bienenstichen den dritten für umme. Im Kleingedruckten steht, daß pro Behandlung drei Spritzen verabreicht werden; irgendwie erinnert mich das an das Angebot vom Reifenhaus, wo es den vierten Reifen umsonst gibt, wenn man drei bezahlt.

Und Dr. A geht es wirklich darum, Kopfschmerzen zu heilen? Ich glaube nicht. Wie ich darauf komme? Es mag an der subtilen Botschaft auf Rückseite des Flyers liegen. Von dort grinst nämlich breit ein Herr, der einer Dame mit glatter Stirn und dicken Lippen einen fetten Belohnungsblumenstrauß in die Hand drückt. Im Hintergrund glückliche Kinder.

More Tropical Rains

Dem Regenbeauftragten des Staates Kalifornien ist es doch noch geglückt, einen Lieferanten aufzutreiben. Offensichtlich von sehr weit weg, denn das Wetter ist seit ein paar Tagen eher subtropisch. Schwarzer Himmel, Schleusen auf, Pa-latsch. Die Art Wasserguß, die Schlaglöcher zu Binnenseen upgraded und jeden Pick-up-Besitzer zum Wasserschöpfer à la leckendes Boot. Ein Viertelstündchen Monsterschauer und dann scheint sofort wieder die Sonne, alles trocknet ab und was gerade wächst, ist um ein paar Zentimeter länger geworden und hat noch ein paar neue Triebe oder Blüten angesetzt. Dann wieder schwarz und duschschsch. Als Draufgabe gabs wohl noch ein paar Thunderstorms, offensichtlich gebraucht. Es langt meistens nur zu einem dramatischen Zackenblitz und nicht mehr. Noch nicht mal Donner. Ich glaube ja, daß die Smolts (Jung-Lachse) irgendwas mit der Dürre zu tun haben. Statt die 200 Meilen-Strecke vom Sacramento River bis zum Pazifik wie ordentliche Teenager-Fische selbst zu schwimmen, haben die Faulpelze gewartet, bis der Wasserspiegel zu flach und der Fluß zu warm war und sich dann gemütlich in Salmon Trucks zum Meer bringen lassen. Kein Wunder, daß Fisch essen klug macht.

Übrigens, der Praktikant, der fürs Timing zuständig ist, scheint bei Jack Wolfskin unter Vertrag zu stehen; es schüttet immer dann so richtig, wenn man sich wirklich gerade mal draußen aufhalten muß.

Russel Crowe

hat ja bei mir an Sympathie verloren – was muß ein Australier auch ausgerechnet “Noah” spielen und auf dieser greisligen Bibel-Hype-Welle mitreiten? Hmmm? Seit seiner Interpretation des “Folsom Prison Blues” mag ich ihn wieder ein kleines bißchen: http://www.youtube.com/watch?v=RTcflrnQt74

Aber nimmer mehr Bibelunfug machen, gell Russel?

Aus dem Vokabelheft

“Stop selling! You had me at ‘Hello’!”

Das ist sooo hübsch und mit “Is ja gut, ich bin schon überzeugt” nur unzulänglich übertragen – mir fällt aber auf Deutsch dazu nichts wirklich griffiges ein.

Als Bonus ein Tip, wie man ein Treffen unter Vortäuschen einer Terminvereinbarung ganz bestimmt vermeidet: “Sorry, Thursday doesn’t work. How about never? Is never good for you?” (Schade, am Donnerstag kann ich leider nicht. Wie wärs mit niemals? Würde Ihnen niemals passen?”)

Good Cop? Bad Cop! Very Bad Cop!

“Come on, Rookie! Gemma! Autofahrer ärgern…” Brav steigt der Junior ein und dann gondelt der hochgemotzte schwarz-weiße Ford der California Highway Patrol gaaanz gemütlich mit 59¾ MPH den Highway lang und hält den Verkehr auf, weil alle, wenn sie Bullen sehen, extra brav sind und extra noch ein bißchen langsamer fahren als die Ordnungsmacht. Und schon gar nicht 65 MPH, wie’s erlaubt wäre.

Dammit! Das ist mein Feierabend, den ihr mir da verkriecht. Und dabei wäre heute wegen Spring Break die Autobahn ausnahmsweise mal nicht verstopft.