“Let’s talk about Botox”

Waahhh? Ich bin hier mutterseelenallein und habe gerade die Post aus dem Briefkasten entnommen, warum soll ich jetzt mit irgendwem reden? Wieso eigentlich ich? Was qualifiziert mich für Botox? Meine Falten zeugen von Denken und Lachen – was ist dagegen zu haben? Botox, teilt mir Dr. A* in seinem Prospekt mit, sei eine Geschichte voller Mißverständnisse… Halt! An was erinnert mich das jetzt? Gabs da nicht mal was von Obi? Ah, nein, das war OB. Gut, daß wir das geklärt haben.

Zurück zu Dr. A. Wer traut schon einem Menschen, der – auf welche Weise immer – einen Doktortitel erworben, es aber nicht zu mehr als einem Nachnamensinital gebracht hat? Was will der Mann? Mit mir über Botox reden, ja, weiß ich, das hatten wir schon. Und über Mißverständnisse. Ja, danke, das hatte ich schon beim ersten Mal verstanden, mußt du nicht nochmal sagen, Dr. A. Und sonst? Botox, schreibt mir Dr. A, macht nicht nur die Haut fein glatt und die Frau wieder begehrenswerter, nein, es hilft auch gegen Kopfschmerzen. Vor allem PMS-bedingten. Einfach alle vier Wochen bei Dr. A vorbeschauen, Spritzchen setzen lassen, “wie ein Bienenstich”, und dann sind alle glücklich und zufrieden. Die Frau. Der Mann. Die Kinder. Das Haustier. (Letzteres ist gelogen, das habe ich mir ganz alleine ausgedacht.) An so viel Glück zu kommen sei ganz einfach, sagt Dr. A. Keine Terminvereinbarung nötig. Einfach vorbeikommen und den Coupon vorzeigen. Dann gibts zu den ersten beiden je $150 teueren Bienenstichen den dritten für umme. Im Kleingedruckten steht, daß pro Behandlung drei Spritzen verabreicht werden; irgendwie erinnert mich das an das Angebot vom Reifenhaus, wo es den vierten Reifen umsonst gibt, wenn man drei bezahlt.

Und Dr. A geht es wirklich darum, Kopfschmerzen zu heilen? Ich glaube nicht. Wie ich darauf komme? Es mag an der subtilen Botschaft auf Rückseite des Flyers liegen. Von dort grinst nämlich breit ein Herr, der einer Dame mit glatter Stirn und dicken Lippen einen fetten Belohnungsblumenstrauß in die Hand drückt. Im Hintergrund glückliche Kinder.

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