“Tssss, Tsssss, Tssssss…” tssst der Art Director Hair (“Nenn mich bloß nicht Friseur! Bloß nicht!”), während er den Schopf seiner Kundin fächerförmig auf dem schwarzen Umhang ausbreitet. “Da haben die Pigmentlosen aber die Herrschaft übernommen… So wie die Russen auf der Krim, hihi.” Späßle g’macht und jetzt wieder ganz ernst: “Was mach ma denn heute?” Die Kundin, die in Erwartung von Haarwäsche und sensitiver Kopfmassage bereits die Brille abgelegt hat, blinzelt den Coiffeur kurzsichtig an: “Ach, Schaalück*, a bisserl a Farb, vielleicht? Do, des rosa Flascherl, des schaugt doch gut aus, gell?”*Jean-Luc, von Profession nicht nur Haareschönmacher sondern auch Frauenversteher und nicht -widersprecher, zuckt noch nicht einmal mit einer Wimper und entfernt stattdessen mit einer sanften Handbewegung das “Pudelshampoo”-Etikett.
Madame verläßt das Etablissement nach ein paar Stunden beglückt unter Hinterlassung eines großzügigen Trinkgelds und mit dem Haupt in Zuckerwattenrosa.