Früher hätte sie auf dem aus dem Wochenblättchen ausgeschnittenen und sorgsam an die Pinwand gehefteten Tidenkalender nachgesehen, ob das Wochenende eine gute Zeit fürs Tidepoolen ist und wenn ja, hätte sie Eimerchen, Schäufelchen, Karodecke und je ein Sortiment Strandkleidung (für warm und für brrrhhhh) in den Kofferraum gepackt und wäre ins Blaue gefahren. Das Blau hätte sich, kaum daß sie über dem Hügel gewesen wäre, als Grau entpuppt, Meer und Himmel eine Matsche und wäre sie doch ausgestiegen, hätte sie der überraschend kalte Wind fast umgeblasen. Möglicherweise hätte sie das Beste daraus gemacht, das heißt, auf dem Steg in Pacifica im Büdchen ein Heißgetränk zu sich genommen, bevor sie ohne Tidepools wieder auf die sonnige Seite der Peninsula zurückgekehrt wäre.
Heutzutage guckt sie kurz auf die Webcam und sieht die graue Matsche sowie den sonnigen Garten hinter dem Haus und denkt sich, wie sehr ihr die Tidepools unter diesen Voraussetzungen gestohlen bleiben können. Das spart Zeit und Sprit und ein Heißgetränk kann sie wahrhaftig auch zu Hause brauen.

