Tag der Deutschen Einheit
Auch bekannt als “Tag der Wirvereinigung” (zumindest, wenn man eine Lehrerin kennt, die die besten Stilblüten aus den Arbeitsblättern ihrer Grundschüler abends im Kreise von Freunden zum Besten gibt).
Übrigens, da kopiert man hierzulande so viele amerikanische Sitten und Gebräuche, schade eigentlich, daß es der, einen Feiertag, der auf ein Wochenende fällt, auf den nächstmöglichen Werktag zu verlegen, noch nicht bis hierher geschafft hat. Ob man diesen Umstand in Deutschland wohl auch als Aufforderung zum kollektiven Powershopping verstehen würde? Ich glaube, eher nicht.
Neu im Theater “Sein oder Nichtsein”
Herrschaftszeiten, bin ich vielleicht froh, daß in München gerade Wiesn ist. Doch, ehrlich, bin ich. Sonst hätte doch das Volkstheater niemals nie nicht ein “Oktoberfestspezial” ausgelobt, und die Karten für zwei wunderschöne Plätze ganz weit vorne zum Preis von einem abgegeben. Oans, zwoa, das Stück zum Film g’schaut!
Die Frau Salehpour hat sich ein Beispiel an den Inszenierungen vom Chef genommen: Lustvoll spielen, mehr Unfug als Fug machen, beim Slapstick auf je-den-Fall zu dick auftragen und, ganz wichtig, die Bühne einsauen. Letzteres mehrfach. Rausgekommen ist ein sehr flottes (wie ich das Wort hasse, vor allem, wenn’s kein besseres gibt) Ensemblestück über den Popanz – ganz egal wessen, ob Parteigenosse, Schauspieler, Pilot. Ich glaube, der Herr Lubitsch selig wäre zufrieden gewesen. Ich wars.
Falls wer sich eineinhalb Stunden nett unterhalten lassen mag, hier die nächsten Spieltermine: http://bit.ly/1jCzIC5. Und wer vor- oder hinterher noch gut essen mag gehe zu http://www.nam-bo.de/.
Lauter Traumjobs
Ihr Grundverständnis ist die Basis, um Sie hier sukzessive zu professionalisieren. Wow! Davon habe ich schon immer geträumt. Sukzessive professionalisiert zu werden – und das im Gegenzug für ein läppisches bißchen Grundverständnis; bloß blöd, daß weder der Duden noch der Internet den Begriff kennen.
Aber gut, ist eigentlich wurscht, in dem Unternehmen strebe ich ohnehin keine Karriere an, denn ich habe weder Erfahrung in der selbständigen Wartung und Instandsetzung von militärischen Fahrzeugen und Gerät (Schwerpunkt Panzerhaubitze) noch will ich nach Doha, Qatar übersiedeln. Ich werde allerdings in der nächsten Zeit bei Nachrichten aus dem Persischen Golf nach Leoparden und PzH 2000s Ausschau halten und mir selbst ein Bild davon machen, ob das lokale Instandsetzungspersonal unseres Kunden hinlänglich in den Bereichen Nutzung, Wartung und Instandsetzung von Sonderwerkzeugen ausgebildet und geschult ist. Nicht, daß ein Bewerber mir den König vergrätzt, der, je nach Schwere des Vergehens, entweder seinen Vigilance Specialist oder (worst case) den WEG-Verwalter auszuschicken pflegt, um das Arbeitsverhältnis zu beenden. (In der Fachsprache: External Ventures Management.)
Wer anschließend wenigstens noch als Roomboy eingesetzt werden kann, darf sich glücklich preisen.
Anmerkung: Wie immer, alles was kursiv gedruckt ist, ist wörtlich aus Stellenanzeigen in Online-Jobbörsen entnommen.
Tageslosung
Die S-Bahn stoppt mit quietschenden Bremsen auf offener Strecke. Der Fachsimpel im Nebenvierer weiß Bescheid: “Des kenn i scho. Des is fei ned der Elch, der wo bremst hat, sondern da Kompjuta.”
Geldanlage
Glänzend, glänzender, altgänzend – das, schreibt man mir heute sehr unaufgefordert, sei die einzig richtige Aktienanlage für mein Sauererspartes. Mir kommts ein bissele seltsam vor, für eine Faltbootwerft (was für ein tolles Wort!) weit vom Wasser weg mit einem Gipfelstürmer zu werben, aber was weiß ich schon. Wie? Der Mann heißt Noah? Ja dann.
Investiert, Völker!
Befehl ist Befehl
Abschlußnachricht auf eine Online-Bewerbung:
Wir überprüfen die Angaben in Ihrer Bewerbung und werden uns anschließend bei Ihnen melden.
Sie können nun das Fenster schließen.
Na gut, wenn Sie das sagen… dabei ist es doch heute gar nicht so kalt.
Unwort
“Und nun zum Wetter.” Auftritt eine Dame im in allen Sendern identischen Wetterfraukostüm, enge Hosen, hohe Schuhe, weites A-Shape-Hängerle mit Glitter, die mit den Händen gen Süden wedelt und davon spricht, daß “in weiten Teilen Bayerns in dieser Nacht mit Bodenfrost” zu rechnen sei.
Also jetzt ernsthaft, Herrschaften! Es ist gerade mal Ende September und allenfalls Spätsommer und Bodenfrost nicht nur ein Unwort, sondern ein Unzustand. Geh weg!
Clash of Cultures
Wahrscheinlich ist es nicht nur an mir unbemerkt vorbeigegangen, daß am 25. September in Deutschland der “Tag des Butterbrots” zelebriert wurde. Wenn mich sowas interessieren täte, hätte ich eh lieber mit den Amerikanern gefeiert, da ist 9/25 nämlich “National Lobster Day.”


