Gastbeitrag

Danke an den wilden Herrn aus M., der von seinen Reisen immer nur die allerschönsten Souvenirs mitbringt.

Mausam Kolben

Weise Worte

Das natürliche Zeitgefühl der Amerikaner war immer das Zeitgefühl der Revolution: Heute ist der Beginn der Zukunft. In Europa war Heute immer das Ende der Vergangenheit.

Diesen Satz habe ich jüngst in einem Essay von Andrian Kreye entdeckt und für sehr klug befunden. Wer den ganzen Text nachlesen will (und er ist es wert), findet ihn hier: http://bit.ly/2jNokqy

Sherlock, die vierte Staffel

Ja, ich hatte recht (s. https://flockblog.de/?p=32109), die erste Folge war nur die Vorbereitung auf die nächsten beiden und die sind beide richtig gut geworden, wobei ich die dritte noch lieber mochte als die zweite, denn in der drehen alle so richtig durch und es macht sehr viel Freude, das anzusehen.

Falls das noch nicht deutlich genug war: Anschauen! Anschauen! Anschauen!

Es ist (wieder) soweit

Dieses Wochenende habe ich der ersten Phase OP-Vorbereitung gewidmet und es geht schon deutlich schneller als das letzte Mal. Trockene Klamotten auf Mitnehm- und in den Schrankleghäufchen sortiert, Postlagerauftrag erteilt, neuen Bücherstapel angefangen, sonstige Medien zusammengestellt, erhöhten Toilettensitz montiert – halt, nein, das nicht. Die Schrauben der aktuellen Brille sitzen so bombenfest, dass ich mir dafür einen Helfer für nächste Woche engagieren mußte. Aber immerhin das ist erledigt. Nächsten Sonntagnachmittag werde ich noch flott den großen Monsterkoffer packen und von mir aus ist dann alles fertig.

Noch 11 Mal im eigenen Bett schlafen, dann checke ich wieder im Krankenhaus ein und hoffe doch sehr, dass der 3. Februar ein ganz tolles Datum ist, um mir ein neues Knie einzusetzen.

Quadruple D

Nein, nicht was Donald jetzt denkt. Ganz anders.

Die – treuen Lesern wohlbekannte – Demirsche aus dem Dritten, meine Waschküchenbekanntschaft, hat mir soeben das Du angeboten und jetzt steh ich da. Ich habe die Distanz, die das “Sie” schafft und die das “Du” bewußt aufhebt nach jahrelangem “you” und Vornamengebrauch mit Autoschlossern, Bankern und sowieso jederman und -frau wieder sehr zu schätzen gelernt und bin bis heute unsicher, wie man dieses Angebot höflich ausschlägt.

Wie’s dazu kam? Ich betrat die Waschküche mit vollem Schmutzwäschekorb und dem Wunsch, diese zu waschen. Dieweil attakierte Frau Paula* den Trockner mit dem Messer. Den ganzen Trockner? Nein, nicht doch, nur das dem Hausmeister vorbehaltene Fach, hinter dem sich das Ganzgroßflusensieb verbirgt. Wenn das mal voll ist, verweigert die Maschine weitere Dienste. Ich hätte klein beigegeben und die Wäsche zum Trocknen aufgehängt, nicht so Frau Paula, die das als persönliche Beleidigung und Behinderung in ihrem Waschfrauenprozeß auffaßte. Wir haben das vermaledeite Fach mit Messer und Schraubenzieher aufgestemmt, dann den Siebkasten entfernt und gereinigt (bäääähhhhh!) und dann – und dieses Mal richtig herum – wieder eingesetzt. (“Des g’hert so, Frau Paula, die Schrift oben und die drei Bürzel unten, auch wenn’s vorher anders war.”) Frau Paula ist begeistert, ich kann mir nachher das Aufhängen sparen und der Hausmeister sich vielleicht mal aufs Schneeräumen konzentrieren. Also wenn das keine Win-Win-Win-Lösung ist.

Soweit zum aufregenden Samstagnachmittag in der Wohnanstalt.

* Das ist in der Welt der nunmehr alliterationslosen Dame aus dem Dritten aus meinem Vorschlag geworden, man könne sich meinethalben mit Vornamen ansprechen, aber weiterhin siezen. Wie gesagt, ich weiß nicht, wie man dieses Angebot höflich ablehnt. Ratschläge, irgendwer? Aber die Lösung paßt.

D-Day

Die Post, die mich seit gestern aus meinem ehemaligen Gastland erreicht, besteht zu ziemlich genau gleichen Teilen aus persönlichen “NMP*”-Statements sowie Links zu Shows, Tweets und anderen Stellungnahmen von Comedians, Politikern und anderen Personen des öffentlichen Lebens, die Präsident Trump auch nicht leiden können und der vorsichtigen Anfrage, wie der deutsche Arbeitsmarkt denn aktuell so aussähe und ob die deutsche Sprache wirklich so schwer zu lernen sei. Ganz unverbindlich, nur mal so aus Interesse.

Oh Mann! Und ein wirklich tiefempfundenes “God (oder welche Entität immer) bless America!”

* Die Abkürzeritis in USA macht auch vor Mißfallensäußerungen keinen Halt. Für die, die sich’s eh schon gedacht haben: NMP = Not My President!