Und so, liebe Kinder, sieht ein Humor-Zombie aus. Riecht auch schon a weng arg abgehangen – bleibt’s am besten einfach weit weg davon.
Wieviele Automechaniker
braucht es, um eine Glühbirne in einem Scheinwerfer auszuwechseln?
6 (in Worten: sechs)
Das ist kein Witz. Vom Werkstattleiter über den gepiercten Freddy wieder zurück zum stellvertretenden Werkstattleiter, der an den bärtigen Wolfi delegiert, der an den zappeligen Zoran abgibt, der schließlich den Pickelstift mit den kleinen Händen herbeiruft, hat sich eben ein halbes Dutzend Männer in fescher Workware eine Dreiviertelstunde damit abgeplagt, mein Auto wieder mit der vorgeschriebenen Menge an Licht zu versorgen.
Wetten, dass es bei Toyota irgendwo einen Designer gibt, der seine kleine Schwester sehr liebhat und der darum seinem Automechanikerschwager ab und zu mal ein kleines Geschäfterl zuschustern wollte – und wegen dieser japanischen Familienharmoniemaßnahme habe ich jetzt für ein lumpiges Glühbirnchen das Äquivalent für die Gesamtstraßenbeleuchtung einer mittleren Kleinstadt gelöhnt.
Sei’s drum. Hauptsache, das Auto eiert nachts nicht mehr halbblind durch die Gegend.
Nimmer neu im Kino: Star Wars – The Last Jedi
Der ist gar nicht so schlecht. Nicht mißverstehen, gut ist er auch nicht, eher absurd, aber für einen faulen Couchabend erträglich. Mark Hamill kann immer noch nicht spielen (konnte er schon als ganz Junger nicht), Carrie Fisher (sie ruhe in Frieden) trägt immer noch komplizierte Frisuren, ansonsten sind junge sportive Frauen im Kommen und die jungen, ebenso sportiven Männer allesamt a bissele blöd. Highlight ist ganz fraglos Laura Dern mit lila Haar, die als Vize-Admiralin (immerhin, für eine Frau…) dem präpotenten Draufgängerjungmannpack zeigt, wo der Sternenhammer hängt.
Ich mußte erst ein Star Wars Wiki zu Rate ziehen, wer grad mit wem wie verwandt ist, aber als ich das nachgelesen hatte, konnte ich der sehr geradlinigen und äußerst vorhersehbaren Geschichte auch in meinem müden Sonntagabendzustand recht gut folgen. Wie gesagt, für einen langweiligen Abend daheim okay.
Déjà-vu
Ich wohne in direkter Fußentfernung zu allen Läden, die meinen üblichen Bedarf mehr als decken und war schon seit Ewigkeiten nicht mehr mit dem Auto einkaufen; es muß im Oktober letzten Jahres gewesen sein, als ich in einem ganz bestimmten Supermarkt eine ganz bestimmte Sorte Bonbons für Mutters Geburtstag besorgte. Mein eigener kleiner Vorrat war auch leer und ich fahre bald mal wieder heim, also habe ich heute nach der Arbeit eine Schleife übers benachbarte Industriegebiet gemacht.
Und auf einmal war es wie früher in Kalifornien, wo einmalwöchentliche Einkaufsfahrten (grocery shopping) zum Standardrepertoire gehörten, denn immer, wenn wir unsere Einkäufe auf dem Parkplatz in die mitgebrachten Taschen im Kofferraum verluden, brach die Nacht herein und es wehte ein kalter Wind von der Bay. So wie heute.
Da gehst einmal zu Feinkost Albrecht und schon hast du Heimweh. Mönsch.
Regen alleine hätte gereicht
Ganz weit oben auf der Besonders-Grauslig-Skala steht, in eine bis über die Schmerzgrenze hinaus überfüllte U-Bahn einsteigen zu müssen, die gerade nach einem Bayernspiel (heute gegen den HSV; weiß aber nicht, ob das eine Rolle spielt) von der Arena kommt und bei der das Kondenswasser innen und außen an den Scheiben in Bächen abläuft und zu wissen, dass man fast bis zur Endstation in diesem verschwitzten Rotschal-Pulk stehen wird.
Noch schlimmer ist eigentlich nur, den Waggon gewählt zu haben, in dem alles ist wie oben und darüber hinaus ein sehr großer, sehr lautstarker, dafür stark lispelnder Experte mitreist, der unablässig sprühend wiederholt: “Dafür musser zahlen. Das hatter ganz alleine versaut, der Lewandowski.”
Wenn schon Lewandowski: hätte er es nicht einfach verbocken können? Oder gleich ein anderer Spieler sein?
B’Jazz
Die Internationale Jazzwoche in Burghausen kennt eh jeder, sie findet jetzt immerhin schon zum 49. Mal statt und deswegen muß man sie weder großartig bewerben noch eine vernünftige Website dafür anbieten – so oder so ähnlich scheinen die Organisatoren sich das zu denken und es ist nur meinem begabten Konzertscout zu verdanken, dass wir trotzdem erfahren haben, dass es ein Doppelkonzert geben wird und zwar Charles Tolliver performing Thelonius Monks “Town Hall”-Konzert von 1959 mit Claus Raible am Piano und das Avishai Cohen Trio. Der Scout hat sich durch die Unbillen der Website gearbeitet und es sogar geschafft, Karten zu bestellen.
Und dann waren wir da, am Donnerstagabend in der Wackerhalle zu Burghausen. Beide Konzerte für sich schon großartig, als Double ein Geschenk. Trompeter Tolliver hatte für den 50. Jahrestag im Jahr 2009 die Arrangements der Musik des urspünglichen Monk-Konzertes recherchiert und, wo nicht auffindbar, transkribiert und in New York aufgeführt und tat das an diesem Abend noch einmal mit einer eigens zusammengestellten Band mit vielen europäischen Spitzenmusikern. Zum Niederknien.
Cohen ist ein Wahnsinniger und seine beiden Kollegen auch. End of story.
Schade nur, dass fast ein Drittel der Zuschauerplätze leer geblieben war. Es mag einen Zusammenhang mit meinen anfänglichen Ausführungen geben…
Sie hat ja so recht,
die Autorin des SZ-Magazins in ihrem lesenswerten Einhornverriß: http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/46998. #toldyaso
Rechtgeschrieben hat sie nicht…



