Tempi passati I

Es kommt nicht oft vor, aber manchmal wäre ich gerne wieder ein kleines Mädchen.

Dann würde ich auch das Batsignal an meinem Schwimmreifen so lange aufheulen und hektisch herumblinkern lassen, bis selbst die Leute auf der anderen Seite des Ozeans mitbekommen hätten, dass Bruce Wayne derzeit nicht erreichbar ist.

Mehr Mode

  • Die Bikinifarbe der Saison ist offenbar “nude”. Was, im Kontrast zu sonnengebräunter Haut, auch ganz genau so aussieht.
  • Frau trägt hier gerne Glitzersteine satt auf Trägern oder Hõschen ihrer Kinis. Bisher gesichtet: Rubine, Smaragde, Saphire. Alles an Blondinen.
  • Am Allerschönsten ist aber, dass die uralte Volkshochschulkunst der Makrameeknüpferei wieder auferstanden zu sein scheint. Statt unsäglicher Wandbehänge und Eulen, Eulen, Eulen, fertigt man nunmehr Überwürfe. In knöchel-, waden-, knie-, schenkel- und hüftlang (und allen Bruchlängen, derer die Modebranche fähig ist). Mit Fransen, Perlen, Federn, Glitter, Glitzer, Glimmer, Häkelelementen, Zeuch und Kruscht. Ein Glück ist dieser Lockdown vorbei. Man möchte sich gar nicht vorstellen, was da sonst noch alles herauskommen hätte können.

Under the Influence

Vor lauter Geplapper und Hin- und Hergehampel wg. Lichteinfall und Schokoladenseite (nein, Depp, nicht “-kuchen”, “-sauce” oder ” -eis”), kann sie sich nicht auch noch um non-virtuelles Gesocks kümmern… und Bumsti! hab ich einen Beeinflusserinnenellenbogen im Magen.

Ich würde zu gerne wissen, was sie ihren Followern erzählt hat. Nach der Sendepause, in der ich ihr meinen Standpunkt nahegebracht hatte.

Ms. flockblog was nämlich not amused.

Mitgehört

“Nicht jeder hier” mansplaint der Gatte seiner Gattin beim Frühstück, “nicht jeder hier besitzt ein Ölfeld. Manche, so wie der Fahrer gestern oder der Kellner da sind quasi Touristen.”

Nachtrag

Das Modell “Oligarch” von neulich gibt es jetzt auch mit mehrlagig getragenen dickgliedrigen Silberketten (neben Weihrauch und Datteln ein hiesiger Exportschlager).

Salahlah

Kurzfassung: Salahlah besucht. Arsch abgefroren.

Längere Version: Salahlah ist eine der historisch bedeutsamsten Städte des Oman und war im letzten Jahrhundert sogar mal ein paar Jahrzehnte lang seine Hauptstadt.

In den letzten paarenzwanzig Jahren ist alles zusammengekommen, was mir den Orient inzwischen ziemlich verleidet: unsinnig viel Geld und noch viel mehr Beton und man hat gebaut, als gäbe es kein morgen mehr. Eine der größten Moscheen auf der ganzen weiten Welt, nicht schön, nicht häßlich, ein Sakralbau halt, und auf 15° heruntergekühlt. Ein Museum, für das zu wenig Zeit war, um die Exponate wirklich anzusehen. Hätte vor lauter Zittern und Zähneklappern eh nix deutlich erkannt. Das Weihrauchmuseum habe ich ausgelassen; ich war mal katholisch und von Weihrauch wird mir heute noch schlecht.

Sonst? Alles ziemlich glatt und geleckt, die Uferpromenade blitzsauber, der Souk frisch gefegt und an den Waren Preisschildchen. Ein Basar ohne Handeln? Was ist das denn?

Nein ich fürchte, Salahlah wird nicht mehr meine Lieblingsstadt. Auch, wenn (Initiative “Green Oman”) all die grauseligen Tiefkühlanlagen mit Sonnenenergie betrieben werden. Wie genau das mit der Bewässerung der schönen parkähnlichen Gartenanlagen funktioniert, werde man in Erfahrung bringen und mir bei meinem nächsten Besuch mitteilen.

Morgen muss ich erst mal auftauen…

Ist ja gut, ich geh doch eh bald wieder heim, zefix

Seit gestern kommt es hier zu einem gehäuften Auftreten von Männern in roten T-Shirts, mit Nummern und Namen auf dem Rücken, die unmöglich die ihren sein können.

Außerdem Werbung für eine Emiratsfluggesellschaft.

Jetzt gönnt mir halt die paar Tage noch. Kann sie eh schon an einer Hand abzählen.

Nix Ponyhof

Von wegen ganz gemütlich noch eine zweite Tasse Kaffee nach dem Frühstück: “Jetzt beeile dich mal, Schatz. Wir sind schon zu spät für die Entspannungsübungen.”

Eins noch

“Jallah, Aziz, die Sonne geht gleich unter. Hast du nicht was vergessen?”

” Oh, verdammt! Ich muss die Grillen noch einschalten… “

Das Boot ist…

nein, Depp, eben nicht voll, sondern nicht voll genug.

Da freu ich mich auf wenig mehr, als mit Delphinen zu schwimmen und dann das:

  1. empfängt Flipper nur dienstags
  2. und auch nur, wenn drei Gäste kommen

Und nun?

  1. ich scheine aktuell der einzige Mensch in der Region zu sein, der gerne mit Meeressäugern plantschte (ich hätte zur Not auch einen Wal genommen)
  2. mehr Dienstage hab ich hier nicht, “Dienstwagen” auch nicht, Depp!
  3. das heißt: ich bin jetzt erst mal beleidigt. Mit Flipper. Und mit Ranjid, meinen PTA (Personal Travel Agent). Von wegen “I do everything for you”. Das mindeste wäre ja wohl ein Delphinkostüm gewesen.