Dem Grafen Rumford gewidmet

Amerika und ich sind uns einig. Zumindest, was die Heilwirkung von Hühnersuppe betrifft (auch wenn das hierzulande wieder nicht ohne Übertreibung und eine komplette Lebenshilferatgeberreihe in den Regalen der Buchhandlungen geht: http://amzn.to/gLF9KA).

Lange habe ich widerstanden, doch hat die saisonal übliche Erkältung mich nun endlich auch erwischt (wie man weiß, nehme ich mir ja gerne mal was übers Wochenende aus dem Büro aka “Die Petrischale” mit nach Hause). Fern der Mutter, die für solche Fälle die Kuhdecke und heiße Hühnersuppe vorhält, muss frau sich selbst helfen bzw. vom mexikanischen Supermarkt helfen lassen: es gibt dort richtig schön altmodische fette Suppenhühner, die der mexikanische Metzger in so viele Stücke zerhackt, wie man das gerne hätte. Die Gemüseabteilung ist reich bestückt mit Lauch und Karotten und “creamy potatoes”, büschelweise Cilantro (so heißt Koriander, wenn er ein Kräutlein ist), Petersilie, Zwiebelkraut – alles, was das Herz begehrt und Viren und Bakterien zusetzt. Am schnellsten wirkt (das war schon immer so und ist nicht diskutierbar) Hühnersuppe mit Graupen. Ich hatte Zweifel, ob man Graupen in Amerika überhaupt kennt, wurde aber eines besseren belehrt: “Barlay” (falsch – s. Kommentar; richtig: “Barley”) ist hier eine recht übliche Suppeneinlage. Dieses Wissen nützt einem beim Mexikaner allerdings nicht viel, es ist wesentlich hilfreicher die richtigen Körner im Hülsenfruchtregal identifizieren zu können.

Wieder was gelernt: wir reichen heute noch einmal sopa de pollo con cebada (Merke: aufgewärmte Suppe schmeckt und hilft am besten).

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