Rollin’, Rollin’, Rollin’

Meine Haustür öffnet sich direkt in eine kleine Ladenpassage und am Samstagvormittag gehts da immer zu, da kann der Stachus um Zwölfe einpacken.

Damit wir sie gleich hinter uns haben, lassen wir präpotente junge Menschen allerlei Geschlechts zu immer viel zu vielen gleichzeitig auf Elektrorollern durch das Gewusel flitzen, mit Glück haben sie woanders zu tun, mit Pech cruisen sie und wiederholen ihre waghalsigen Manöver, bis die Batterie leer ist oder eine/r heim muss, zum Mittagessen. Dann die Transportierer, mit Lastenrädern voller Kindern und Lauchstangen, die mit Einkaufstrolleys, die mit schwer beladenen Radl-, Rollator- oder Reisentheltupfenziehkörben (Fachbegriff “Carrycruiser”), die Schieber von Kinder-, Puppen-, Hunde-, Traglwagen, die Bewohner*innen aus dem Augustinum mit für den Anlaß glitzeglanzpolierten Rollstühlen, Radler mit Anhängern, Radler mit Lastentaschen, Radler mit Rucksäcken, Skateboarderinnen, Rollerblader (doch, die gibts noch, samstags in Hadern; ganz besonders hübsch, wenn sie durch den Supermarkt staksen) und der Akkordeonmann, der sein schweres Instrument heranrollt, um dann für die Einkaufenden aufzuspielen – alle auf ihre Weise bereift. Man kann es nicht anders sagen: Am Samstagmorgen zelebriert man in der Einkaufspassage in Hadern die Erfindung des Rads.

Ich fühle mich als Fußgängerin dann immer fast nackt, bis ich schließlich auch einen Einkaufswagen zum Rumschieben auslöse.

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