Zum ersten Mal im Dezember-Lockdown Lebensmittel eingekauft. Was du heute kannst besorgen, habe ich mir gedacht, dafür mußt du dich am Samstag nicht drängeln, und extra spät, habe ich mir gedacht, wegen antizyklisch und Supermarkt nicht mehr voll. Haben sich alle anderen auch genauso überlegt, aber die Marktleitung hat viele Kassen besetzt und damit war das Shopping-Event auch bald ausgestanden.
Beim Verräumen meiner Einkäufe mit fasziniertem Ekel einen alten Mann im Eingangsbereich beobachtet, wie der mit tief gesenktem Haupt, in aller Seelenruhe und immer klammerem Hosenbein der zunehmend größer werdenden Pfütze um seinen rechten Fuß zuschaut, sich dann mit einem fast grazilen Schlenker von der Bescherung abwendet und sichtlich erleichtert und tiefenentspannt einen Einkaufswagen zieht.
Seitdem frage ich mich, ist das nun Segen oder Fluch, wenn man so alt wird, dass einen ein solches Malheur im Supermarkt noch nicht einmal mehr peripher tangiert?
Wahrscheinlich wie alles eine Frage der Perspektive.