Ich verstehe nicht allzuviel von Landwirtschaft; bezüglich der Schafszucht zum Beispiel beziehe ich alle mein Kenntnisse von Shaun the Sheep, finde aber die Aufgabenverteilung beim Schafe zur Weide treiben hierzulande bestechend einleuchtend: hinter den Schafen her laufen die norwegischen Helferinnen und sorgen mit lauten Rufen dafür, dass alle ungefähr in eine Richtung hoppeln, und sammeln die rechts und links versprengten Deppen sowie die absichtlich Ausscherer (großer Unterschied!) wieder ein. Dahinter, auf dem Weg, rollt der Bauer mit dem Pickup. Dem folgt in noch größerem Abstand und gemessenen Schritts einer der drei sehr großen, sehr weißen, sehr fellreichen Hütehunde und überwacht die ganze Angelegenheit.
Wenn die Hütewikingerinnen richtig außer Puste sind und keine Kraft mehr haben, irgendwas zu schreien, sind die Schafe vollzählig. Jetzt ist es an der Zeit ist, den Pferch zu schließen und dann müssen die Mädels sich sputen, damit sie nicht zu spät zu ihrer nächsten Aufgabe kommen. Der Bauer wendet unterdessen gemächlich den Pickup und fährt wieder heim. Nur der Hund bleibt, legt sich unter den schaffernsten* Baum, wendet den Kopf gen Olivienhain und ignoriert die grasfressenden Bimmler.
Und morgen gibt es Käse.
* Schaffern, Adjektiv. Definition: “weit weg von Bock, Lamm und Aue”.