Frau hilft ja gerne und kümmert sich natürlich um das Patenkind eines durchreisenden Freundes aus Kalifornien, während der noch einen WWT (Wahnsinnig Wichtigen Termin) wahrnimmt. Es könnte allerdings nicht schaden, wenn ich eine Ahnung davon hätte, wie man Elfjährige unterhält, aber soweit ich weiß, können Kinder in dem Alter schon sprechen und dann frag ich halt. Nein, shoppen bei H&M oder Pimkie oder so geht nicht, die haben sonntags zu. For real. Noch was anderes? Okay, McDonalds geht, aber das halten wir (vor allem ich) keine drei bis vier Stunden durch. Was noch? Kino? Prima. Welcher Film?
Aus purer Nettigkeit schaue ich mir dieses Jahr nun also schon den zweiten animierten Film mit Tieren an. Zootopia neulich war eine gar nicht mal so schlechte Adaption des konventionellen Rookie-Cop-Themas; Pets jetzt ist eine typische Big-Apple-Hommage, mit Glitzerlicht-New York bei Nacht, Skyline, rotzigen Dialogen, schnell geschnittenen Verfolgungsjagden und kommt daher im Gewand einer Buddy/Odd Buddy-Komödie (Stimmen: Louis C.K. und Eric Stonestreet) und weil Rudy Giuliani seinerzeit mit seinen “Broken Window” Aufräumaktionen offensichtlich nur an der Oberfläche gewirkt hat, ist die Kanalisation bevölkert von bösgewordenen “Flushed Animals”, angeführt von einem durchgedrehten Duracell-Häschen namens Snowball (Stimme: Kevin Hart). Auch gar nicht so schlecht, vor allem, wenn man elf Jahre alt ist.
Und hinterher treffen wir uns mit dem Godfather (ich kann gar nicht aufhören, an Marlon Brando zu denken) im Biergarten und das amerikanische Kind bekommt eine ganze Maß Spezi vollkommen ohne Eiswürfel (“No ice? For real?”), ißt ihren ersten Steckerlfisch und ihre erste Riesenbreze und teilt jeden Bissen per Selfie mit den Girls daheim. Brav, Kind, schön weiter still beschäftigen, dann kommen dein Onkel und die liebe Tante Sabine auch mal zum Reden.