Aus heiterem Himmel blökt mich ein WindstoĂ an: “Feierabend! HĂ€ng deine WĂ€sche ab und lies dein Buch drin zu Ende – or else…”. “Immer langsam mit den jungen Wilden”, denke ich, “ich rauche erst mal noch eine…” und da zerrt mir der Sauhund auch schon das frischgewaschene blĂŒtenweiĂe Handtuch in den Dreck. Okay, okay, okay, ich spute mich ja schon. Kaum drin, verfĂ€rbt sich der Himmel zu einem richtig giftigen Gelb, nein, nicht Schwefel, viel giftiger gelb, und Blitze zucken durch die Wolkenmassen, unmittelbar gefolgt von Rolldonnern. Ein ausgewachsenes Wetterleuchten. Das erste, das ich hier erlebe. Und nochmal! Und wieder Blitz und Donner in einem – hach!
Es klingelt. Was in jedem Horrorfilm der entsprungene blutrĂŒnstige irre Massenmörder wĂ€re, ist in San Bruno meine liebe Nachbarin Carmen, die mir Asyl in ihrem Haus anbietet. “Because, this is, like, really scary. We don’t have thunderstorms like this in San Bruno.” Erstens mal, Carmen, yes, we do und zweitens, ich finds “exciting” und auĂerdem ist das nicht mein erstes Gewitter. Geh heim, stay dry – so lange der jetzt tobende Regensturm uns nicht die Stromleitungen aus ihren Wackel-AufhĂ€ngungen blĂ€st, ist alles gut.
AuĂerdem bin ich gewappnet. FĂŒr den Fall steht die Taschenlampe griffbereit und seit ich “Sustaining Member” (Dauerspender) bei NPR bin, habe ich auch ein Solar-Radio mit Kurbel, falls die Sonne mal nicht scheint.
* Danke, Freddie – mir geht seit dem ersten Donnerschlag die Bohemian Rhapsody nicht mehr aus dem Kopf.