Nach der Arbeit ist heute mal wieder Grocery Shopping angesagt. Das geht inzwischen recht schnell, man ist ja hier nicht mehr Tourist mit staunenden Augen angesichts von Riesengroßpackungen und seltsamem Lebensmittelangebot, sondern Anwohner, weiß, wo steht, was man fürs Wochenende braucht und bringt Einkäufe gerne zügig hinter sich. Tonis Anteil bei Toni ausladen und knapp eine Stunde später als sonst bin ich wieder on the road. Mit eingeschalteten Scheinwerfern. Verdammt, ich hatte so schön verdrängt, wie früh es hier im Sommer schon wieder dunkel wird. Als ich um halb neun bei mir entlade, tue ich das im Dunkeln, beleuchtet vom milden Licht eines Dreiviertelmondes. Ich kann gerade noch erkennen, daß Super-Sam bei meiner räudigen Wiese die oberste Heuschicht abgemäht hat. Um ehrlich zu sein, es ist mir eigentlich mehr deswegen aufgefallen, weil er die Grüne Tonne schon an den Straßenrand gerollt hatte.
Mein armer Vorgarten sieht nach drei fast regenlosen Jahren aus wie das Vorher-Modell der Rasenfarbenverkäufer – ein paar Inselchen mit gelblich-braunen Hälmchen und vorwiegend nackter, von Rissen durchzogener grauer Wüstenboden.