Typisch amerikanisch

Wir haben Spaß an all den Bissen und Sößchen und Häppchen und Würfelchen und Dingerlen aus aller Herren und Damen Länder, und jede/r erzählt gestenreich vom Einlegen, Marinieren, Köcheln, Schnipseln, Wickeln und der Freude am Zubereiten einer guten Mahlzeit. Fast zwangsläufig kommt dabei das Gespräch auf die amerikanische Küche und Amerikaner und ihr Verhältnis zum Essen. Das freundlichste Verdikt ist: schlampig. Zu faul, um anständige Mahlzeiten zuzubereiten seien sie. Dem Irrglauben anhängend, daß ein Zweiminuten-Mikrowellengericht wirklich schmecken könne wie von Auntie Annie homemade. Zu doof, um sich selbst ein belegtes Brot zuzubereiten. Sie kommen wirklich nicht gut weg. Zu recht.

Die amerikanische Gastgeberin, selbst eine leidenschaftliche und gute Köchin dazu abschließend: “When I saw the first P&J-Sandwich in the Frozen Food Department with my own eyes I knew that this country was going South.” (Als ich das erste mal im Supermarkt ein tiefgefrorenes Erdnußbutter-und-Marmelade-Sandwich entdeckt habe, wußte ich, daß dieses Land dem Untergang geweiht ist.)

Danach haben wir uns wieder über gekaperte Wörter* und Bücher unterhalten. (Habe jetzt eine ordentliche Literaturliste wegzulesen.)

* Einige wenige deutsche Beispiele: gestalt, wanderlust, uber, verfremdungseffekt, doppelganger, kitsch, schadenfreude…

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