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Jedes amerikanische Kind wächst mit der festen Überzeugung auf, dass es, wenn nix unvorhergesehenes dazwischenkommt, hier Präsident werden kann. Es sieht so aus, als würde irgendwer Stanford-Freshmen (knapp 18, laut Selbstdefiniton “sooo under twenty-one”, dem magischen Alter, ab dem man in der Öffentlichkeit legal Alkohol konsumieren darf) bei der Einführungsveranstaltung die Grundlagen der Statistik erklären und dass es wahrscheinlicher ist, an eines von vielen möglichen Regierungsämtern in Washington zu kommen, als sich auf dieses eine zu kaprizieren.

Offensichtlich nehmen sie an, dass sie ihr Ziel schneller erreichen, wenn sie Mitglied im “Student Government” waren, zusammengesetzt aus “an experienced President and energized Vice President, and an incredible cabinet comprised of student leaders with a variety of backgrounds”. Keine Ahnung, wie die ihre Posten verteilen, ob das Los entscheidet, Wahlen stattfinden oder durch klassisches Kungeln. Emmas Aufgabe in dem Verein ist Finance. Genauer gesagt: Einnahmen. Also auf gut amerikanisch: Lobby-Liaison.

Skrupel in der Adressenbeschaffung scheint sie nicht zu kennen – so wie’s aussieht, hat sie einfach die Kontaktdatenbank des Stanford-Jobnetzwerkes gehackt und alle Unternehmen angemailt, die je einen Stanford-Studenten anheuern wollen. Ihr “big goal” für dieses Jahr ist genug Geld zu sammeln, um ein “new entrepreneurship-focused dorm” aufzubauen. Im Klartext: ein Wohnheim für BWL-Studenten mit Unternehmerambitionen.

Nein, danke. Von der Sorte gibt’s schon mehr als genug, die werden dann später im schlimmsten Fall Consultants. Mir gäbet nix!

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