Nach einer Nacht in der Harry-Potter-Suite (ein Zimmer unter der Treppe) in Redding, einer Stadt, die keiner weiteren ErwÀhnung wert ist, fahren wir durch dicht bewaldete Berge und sonnenausgedörrte Steppen nach Ashland, Oregon, da, wo Shakespeare noch mehr zu Hause ist als in Stratford upon Avon. (Sagen die Ashlander.)
Leider haben die Ashlander ihren Spielplan gar kein biĂchen mit uns abgestimmt: “Julius CĂ€ser” wurde heute um 1:30pm als Matinee gegeben, “Richard III” morgen um die gleiche Zeit (nein, gar nicht drĂŒber nachdenken: die Amerikaner nennen alles, was nachmittags stattfindet, Matinee, was schert die der französische Wortsinn); wir waren entweder noch nicht da oder sind schon wieder weg. Phhh. Ashland ist auch so ganz nett, mit einem ausgesucht hĂŒbschen Stadtpark und einer Unzahl von GeschĂ€ften, die auch genausogut StĂ€nde auf Tollwood haben könnten. Kruscht aus Tibet und Indien, Kruscht von Indianern, Mexikanern, Inka, wurscht, Hauptsache bunt, klein- bis mittelpreisig und mitbringseltauglich.
Wir haben uns bei knapp 100F (hier im Hinterland ist ein richtig schön heiĂer SpĂ€tsommer) im StĂ€dtchen ergangen, unseren Proviant fĂŒr den nĂ€chsten Wildernesstrip zum Crater Lake besorgt und viel getrunken, vorwiegend vitaminhaltige Margaritas sowie nahrhaftes Guiness. Soviel, wie Shakespeare ĂŒber’s Saufen geschrieben hat, hĂ€tte er uns sicher verstanden.
Heute gelernt: das bovine Ăquivalent zum “Mit-eiskaltem-Wasser-Duscher” ist der “Interstate-Mittelstreifen-Weider”.