Sarcastic Rover (http://bit.ly/RsCWlM)

Hier meine Lieblingstweets aus den letzten Tagen:

  • Been writing a song about my Mars adventure. What rhymes with “laser-induced breakdown spectroscopy”?
  • I know they named me “Curiosity”, but some days I feel like I’m just “Vague Interest”.
  • Playing “I SPY*” to pass the time doesn’t work on a planet where everything is red. SKY? ROCK? HILL? ROCK? IS IT A ROCK?
  • “Rovin’ rovin’ rovin’, keep them rovers roving! Rawhide!” – From “Songs To Sing While Rovering.”

 

* “I spy with my little eye” entspricht dem deutschen “ich sehe was, was du nicht siehst”

Tag der Arbeit

Wann denn in Deutschland Labor Day sei, will eine Kollegin heute wissen und schiebt gleich die Vermutung nach, daß es wie überall auf der Welt wohl der 1. Mai sei. Ich bestätige das und ergänze, daß es sich historisch um den internationalen Kampftag des revolutionären Weltproletariats handele.

“Hmmm”, meint sie ein wenig mitleidig und “Well, y’ know, Labor Day in America is about barbecue.”

Bye bye Christoph

Heute Vormittag hab ich’s wieder machen müssen, obwohl ich es doch gar und überhaupts nicht mag: bei Departures vorfahren und dabei zuschauen, wie wieder wer abreist. Diese sechs Wochen sind irre schnell vorbeigegangen!

Am meisten wird mir ein begnadeter Cocktail-Createur fehlen (“Mosers Mango Madness” wird’s in diesem Hause noch oft geben, nicht zuletzt weil Sam heute früh die Chance genutzt hat, wieder eine Tüte voll vorbeizubringen) und fast noch mehr der Mann, dessen Messermeisterschaft Obst und Gemüse fast kampflos erliegen. Daß Christoph nebenher noch ein aufgehender Stern in der Riege der Meisterköche ist und mir jetzt keiner mehr was kocht, habe ich heute Abend schon schmerzlich erfahren, als es wieder nur für einen schnellen Toast mit Tomaten gereicht hat.

Danke, daß Du da warst. Reise gut und komm’ ganz bald wieder! (Die Lost Coast wartet und Chicago hat schon nachgefragt, wo wir bleiben.)

Not Found

Ich suche gerade auf der Fedex-website nach einem lang überfälligen Päckchen und bekomme folgende Blinkewarnung: “Hurricane Isaac, the RNC and the DNC are causing service delays in Florida, Alabama, Mississippi, Louisiana and North Carolina.”

Sie sind scheint’s alle gleich schlimm und transportbehindernd, wurscht, ob Sturm oder große Haufen von Demokraten und Republikanern.

Behörde mit Humor

Wer das für einen Widerspruch in sich hält, möge sich eine Weile mit der Website der “CDC – Centers for Disease Control and Prevention” (http://www.cdc.gov/) befassen. Erst haben sie dort einen Überlebensratgeber für Zombie-Angriffe veröffentlicht “Zombie Preparedness” (http://1.usa.gov/qjsVON) und aufgrund des großen Erfolges nachgelegt, mit Tips und Tricks für Hochzeitsfeierlichkeiten bei denen auf einmal “Bridezilla” auftaucht. Da hatte die Behörde allerdings die Politisch Korrekten nicht auf dem Radar – nach einem Entrüstungssturm aller Berufsbetroffenen wurde dieser Ratgeber wieder von der website entfernt. Schade eigentlich, denn hinter den Späßle verbergen sich durchaus ernstgemeinte Empfehlungen zum Katastrophenschutz. Aber nicht, wenn Bräute im Spiel sind. Damit macht man hierzulande keine Scherze. Mit Zombies schon.

Zombies haben keine Lobby.

Metzger aus der Asche

Amerika ist Wurstdiaspora.

Man verstehe mich nicht falsch. Wenn man als Amerikaner geboren ist und die Geschmacksknospen nie einer Saiten- oder Trüffelleberwurst ausgesetzt waren, kann man das, was  Oscar Mayer in Massen produziert, freudig zwischen zwei quatschige Weißbrotschreiben klemmen und es für eßbar halten (“this stuff has no taste, so Americans love it” wie unser aus Frankreich stammender Gastgeber am Samstag konstatierte).

Kommt man hingegen von woanders, muß man wurstfrei leben (und sehr viel Geld für guten Käse ausgeben, der immerhin hierher importiert wird) oder sucht sich eine deutsche Metzgerei. Es ware eine große Katastrophe für die “Foodies” in der Region, als sich vor eineinhalb Jahren ihr Wurst-, Fleisch- und deutsche Spezereien-Dealer in Rauch auflöste. Nun ist alles wieder gut, denn Dittmer’s is back (http://bit.ly/OxRZgO) und man kann endlich seinen paycheck wieder gerecht zwischen Whole Foods und Dittmer’s Wursthaus aufteilen. Wenn noch Geld übrig sein sollte, schafft das Delikatessenhaus Draeger’s (Firmenmotto: “Celebrating Family & Food since 1925”) gerne Abhilfe.

Ma-ahlzeit!

Time flies

Die paar lächerlichen Resttage unserer San-Bruno-WG kann man inzwischen an einer Hand abzählen und braucht noch nicht einmal mehr alle Finger dazu. Grund genug also, daß Christoph und ich an unserem letzten gemeinsamen Wochenende noch einmal etwas extra besonders schönes unternehmen wollen. Es trifft sich hervorragend, daß ein sehr lieber Ex-Kollege* schon lange in seine “cabin in the woods” eingeladen hatte und mit uns der Meinung war, daß dieses Wochenende hervorragend paßt, weil es zwischen Schuljahresanfang und Labor Day liegt. (Einige amerikanische Schulbezirke haben inzwischen eingesehen, daß drei Monate Ferien dem Erinnerungsvermögen der Kinder nicht sehr zuträglich sind und die Sommerferien verkürzt. Die Blagen sind also aus den Füßen. Richtig voll wird es noch einmal am Labor Day Weekend, dem ersten Wochenende im September, an dem Amerikaner traditionell ihren letzten Sommerausflug machen. Und zwar alle, weil man auf den dicken Feiertagsstau und überfüllte Strände schon als ganz Kleines geprägt wird und vom Entzerren gar nichts hält).

Samstagfrüh werfen wir wieder das übliche in den Kofferraum (also das, was man so für eine Nacht außer Haus so braucht sowie eine Kiste Wasser, Picknick, Wanderstab, Kamerastativ und Hoodies) und brechen gen Osten auf, zum Bear Valley. Wir fahren durch dürres gelbes Land, (manche Weiden sind wenigstens mit schwarzen Kühen gesprenkelt), gelegentlich unterbrochen von dauerbewässerten Obstplantagen, dann aber wieder viele Meilen lang nur gelb und dürr und staubig trocken. Nur im Californa Delta gibt es noch Wasserläufe voll Wasser und nicht nur verdorrte Furchen, in denen nicht einmal mehr Moos wächst. Das Delta scheint überhaupt eine sehr spannende Gegend zu sein und mutet an wie ein Swamp in den Südstaaten (wird einstimmig auf die Liste “für das nächste Mal” aufgenommen). Über die Gewässer hat man Brücken gelegt, die aussehen, als hätten sie Riesenkinder aus ihren Riesenkinder-Fisher-Price-Baukästen zusammengesteckt.

Langsam geht es in höhere Lagen und endlich gibt es wieder Grün: hohe Nadelbäume recken sich in den leuchtend blauen Himmel. Wir lassen uns Zeit, lunchen in Murphys (das habe ich in der Nebensaison netter erlebt; aktuell ist es ein wenig anstrengend, weil sehr von Touristen überlaufen) und fahren weiter zum Mosquito Lake (der gleichnamigen Tierchen wegen nur gut für einen Photostop) und dann zurück zum Lake Alpine, wo wir ein bißchen Wasser plantschen und das Bergpanorama bewundern (http://bit.ly/bJxDOT).

Am späten Nachmittag gehen wir die “Cabin” im Bear Valley suchen. “Cabin” bedeutet wörtlich “Hütte” und man darf das nicht wörtlich nehmen – es handelt sich immer um ausgewachsene Ferienhäuser mit ein paar Schlaf- und Badezimmern und mehreren “Decks” (Terrassen). Wir irren durch den Wald, das Navi hält uns für längst am Zielort angekommen, und wir finden das verdammte Haus nicht. Bei der zweiten Umrundung kommt uns unsere Gastgeberin entgegengelaufen – die Hütte ist am Ende einer Privatstraße nach der ersten Privatstraße. Christian und Catherine haben gerade, um unser Eintreffen zu beschleunigen, die erste Flasche Wein geöffnet, und uns dabei vom oberen Deck beim Kreisen beobachtet (“ihr müßt das Ploppen des Korken gehört haben”). Die Beiden besitzen dort oben im Wald ein wunderschönes Holzhaus, das sie sehr liebe- und geschmackvoll renoviert haben, ein “on-going project”, wie sie versichern. Wir essen, trinken und reden gut, während die Sonne unter- und Mond und Sterne aufgehen. Kaum ein Lüftchen, kein Geräusch – wir sind umgeben von majestätischem Schweigen auf 2300 Metern Höhe.

Gegen unseren Kater am Sonntagmorgen gibt es nur eine Kur: wir gehen fischen. Zum Westufer des Lake Alpine, an einen felsigen Strand. Catherine und Christian werfen die Angeln aus, dann warten wir (ganz nach dem Wochenendmotto “Bring your camera and a hefty supply of laziness”) während uns eine freundliche Sonne bescheint und die Wolken über uns hinwegziehen. Es wird es immer mal wieder für ein paar Augenblicke hektisch, dann nämlich, wenn Catherine wieder eine “Rainbow Trout” am Haken hat und Christian mit dem Käscher herbeieilt. Drei Forellen werden als hinreichend für den Lunch befunden, zurück in der Hütte werden wir mit dem bis dato frischesten Fisch meines Lebens bekocht – und das ist eine Geschmackssensation! Das Wasser im Lake Alpine ist extrem sauber und da er durch viele Zuflüsse gespeist und damit ständig umgewirbelt wird, auch sehr sauerstoffhaltig. Das führt dazu, daß die Fische ganz rein schmecken, ohne jeden Modder oder sonstigen Beigeschmack. Und weil unsere Gastgeber so nette Menschen sind, freuen sie sich, daß es uns so gut schmeckt und lassen uns den Löwenanteil.

Wir hätten ohne Zögern unseren Aufenthalt noch um ein paar Tage verlängert – je älter ich werde, desto mehr zweifle ich am Wahrheitsgehalt des “Wenn’s am schönsten ist, soll man aufhören”-Gebots. Wir hätten ohne einen “zugzwang” wie Broterwerb noch eine ganze Weile zwischen Wald und Wasser pendeln, die Tage vertrödeln und die Nächte mit Sterne schauen bereichern können. Stattdessen fahren wir zurück, und weil wir gerne neues probieren, nehmen wir für einen Teil des Weges die Vasco Road, sind auf einmal mitten in einem mächtigen Windpark (http://bit.ly/PLpvhQ) und dann auch bald wieder daheim.

Nächstes Wochenende ist a) Christoph wieder in Deutschland und b) Labor Day und montags frei. Da werde ich dann mal wieder wohnen. Bis am Wochenende drauf mein nächster Besuch eintrifft.

* (Ich bin inzwischen schon so lange hier, daß andere Menschen die Zeit gefunden haben, in das Unternehmen ein- und wieder auszutreten.)

Neu im Kino: The Expendables 2

Ganz neu! Mit noch mehr angejahrten Action-Schauspielern! Und noch mehr Bumm – Knall – Peng! Und viel mehr Pyrotechnik! Und 100% asiatischerer Quotenfrau (Nan Yu)! Und viel größeren Knarren (Autos, Flugzeugen, Panzern)! Sowie mehr Plutonium, 100% mehr Van Damme und 100% mehr Chuck Norris.

Die Story ist (wie immer) hanebüchen, der Auftrag klar:
“Lee Christmas: What’s the plan?
Barney Ross: Track ’em, find ’em, kill ’em.!”
Noch Fragen?
“Church: Shoot something!”

Es empfiehlt sich, mit der Erwartung ‘reinzugehen, daß Sequels immer schlechter sind als der erste Teil. Dann nämlich wird’s den meisten gehen wie mir, die ich angenehm überrascht war. Der Film will nur unterhalten, hat Tempo und Witz. Die alten Haudegen dürfen selbstironisch sein und viel Spaß haben, Hauptsache, sie sind es, die dem Bösen ganz zum Schluß zeigen, wo’s langgeht (nach unten).

Bruce Willis wird im Alter immer besser, Schwarzenegger kann auch nach seiner Gouvernatorphase in Sacramento weder Englisch noch verschiedene Gesichtsausdrücke, Silvester Stallone spielt eine Charakterrolle, Jet Li hatte was anderes vor (3-Minuten-Auftritt), Jason Statham ist einfach wunderbar (“The Transporter”), Randy Couture auch, Dolph Lundgren wäre inzwischen in jedem Zombiefilm besser besetzt, die anderen muß man nicht mehr einzeln hervorheben (Muskelpakete, sparsame Gestik, gegen Null gehende Mimik), Chuck Norris ist schon fast so gut wie sein Meme (“Barney Ross: I heard you got bit by a King Cobra. Booker (Norris): Yeah, and after five long painful days, the cobra died.”) und Mickey Rourke fehlt.

Reingehen, und Spaß haben. (Und für noch mehr Spaß meine Kritik zu The Expendables 1 nochmal lesen. http://bit.ly/OaPGPe)

Dem Installateur ist nichts zu schwör

Bei uns im Büro gab’s es in letzter Zeit häufiger mal kleine Überschwemmungen, und zwar immer dann, wenn die Herrschaften aus dem Freimaurer-Tempel über uns am Vortag eine große Party gefeiert (und entsprechend viel zum Abspülen) hatten. Irgendein Wasserrohr ist wohl nicht mehr ganz dicht. Ein “Senior Construction Specialist” (drunter geht’s hierzulande bei einem Klempner nicht) und sein Hiwi haben heute große Löcher in die Außenmauer und unsere Küchendecke geschlagen und wissen jetzt, woran es liegt: “We found ourselves a pipe that was way past its useful life”. Jetzt planen sie, im Tempel oben den Boden im Gang aufzureißen, weil (Überraschung!) auch das andere “leg” des Y-Rohres in keinem besseren Zustand ist.

Das Gehämmere geht also morgen weiter und stört ü-ber-haupt nicht beim Arbeiten.