Vom Krabbenfischen

Der Dicke hier, das ist ein “Keeper” und kommt heute Abend in den Topf.

Die schwangere Krabbendame unten darf weiterschwimmen, damit es auch im nächsten Herbst Dinner gibt…

Und überhaupt, schee wars wieder!

Gut pariert

Meine Aqua-Fitness-Instruktorin Desha kann ihr Südstaatenerbe einfach nicht verleugnen und nennt immer noch alle “Honey”, obwohl das doch so böse und “offensive” ist und ganz und gar verboten (s. http://bit.ly/19dZdwo). Das Anti-Harassment-Training, das sie auf Anweisung der Schwimmbadverwaltung besuchen mußte, hat nur bewirkt, daß es ihr jetzt manchmal auffällt und sie dann glaubt, sich entschuldigen zu müssen, wenn ihr wieder mal ein “Honey” entschlüpft, so wie am Samstag bei der neuen Mitplanscherin.

Deren Antwort in O-Ton Süd habe ich geliebt: “It’s okayyyyee, Sugar!”

Kein guter Tag für Maschinen

Heute morgen zum Frühstück hätte es frisch getoastete Bagels geben sollen. Kein Problem, zwei Hälften in den Mini-Oven-Toaster, vier und ein bissele Minuten einstellen, Hebel runterdrücken. Moooment! Wieso bleibt der Hebel nicht unten? Auch nicht nach Gerät schütteln, dagegenklopfen und selbst nicht, wenn Christoph übernimmt? Hmmm. Blöd. Dann halt die Halbbagels schnell auf einem Backblech in den Ofen schieben. Gute Idee. Wenn nur der Backofen nicht nur eine Zündflamme vortäuschen würde. Das anschließend ordnungsgemäß vorgesehene Erwärmen verweigert er. Total. Okay, Plan A war nix. Plan B auch nicht. Plan C, einfach einen Rost auf den Herd zu stellen und die Bagels an der Gasflamme zu rösten ist an sich gut. Es scheitert bloß an den Bagels, die anstatt mild zu bräunen sofort Feuer fangen. Der Herd ist versaut, die Bagels im Müll. Wir reichen Olivenbrot.

Dammit! Wir haben für morgen Abend Gäste zum Dinner geladen und auf dem Menü steht ofengegarter Schweinsbraten im Gemüsebett. Das wird ohne Backofen echt schwer… Was bloß tun? Nachbar Francisco eilt zu Hilfe, klopft ein paar Mal gegen das wohl verstopfte Heizrohr (gewußt wo) und vermeldet strahlend, daß alles wieder heil sei. Prima. Dann steht unserem Ausflug nach Pacifica und anschließend neuen Toaster-Oven bei Target besorgen ja nichts mehr im Wege.

Außer, daß es im ChitChatCafe auf dem Steg keinen Kaffee gibt. Espressomaschine kaputt. Wurscht, es ist eh so warm und mild, daß wir bequem ohne einen dampfenden Becher in der Hand den Krabbenfischern im Weg stehen und in ihre Fangeimer gucken können. Da die Fangsaison erst letzte Woche begonnen hat, sind die Viecher riesig und wedeln äußerst appetitanregend mit ihren fetten Scheren.

Daß an diesem Maschinenunglückstag weder Target noch Sears ein Ersatzgerät zum Verkauf anbieten und ich in meiner Verzweiflung bei Amazon bestellen muß, dürfte einen eigentlich gar nicht mehr wundern.

Public Holidays

Als sich am Freitagnachmittag die erste Mitarbeiterin mit einem “See you all on Monday” ins Wochenende verabschiedet, schallt ihr ein vielstimmiges “Noho! See you Tuesday!” entgegen.

Das passiert auch nur in Amerika, wo es zwar offiziell 11 “Federal Holidays” gibt*, deren Termin jeder Bundesstaat festlegen kann, wie er will und an denen Arbeitgeber schon gar nicht verpflichtet sind, ihren Mitarbeitern freizugeben, bloß weil das Ding “public” und “holiday” heißt.

Zum Mitschreiben und Merken: Am Montag ist Veterans Day und wir haben frei und bekommen den Tag trotzdem bezahlt. Whoohoo!

 

*http://bit.ly/64h5F

Aus dem Vokabelheft

Heute lernen wir “Gobbledygook”, was ein viel viel schöneres Wort ist als “Fachchinesisch” und die gleiche Bedeutung hat.

Und weil wir alle so brav waren, gibts für das lange Wochenende noch ein paar Synonyme. Zum Üben.
Gibberish, claptrap, nonsense, rubbish, balderdash, blather, garbage; mumbo jumbo, drivel, tripe, hogwash, baloney, bilge, bull, bunk, guff, eyewash, piffle, twaddle, poppycock, phooey, hooey (alles nach dem Strichpunkt ist Umgangssprache).

Neu im Kino: Ender’s Game

Auf diesen Film habe ich mich schon das ganze Jahr vorgefreut. Sehr vorgefreut. Und nun? Das langt gerade mal für ein “ausreichend”, von mir aus sogar eine 4+. Der Schöler hat sich im Rahmen seiner Fähigkeiten durchaus bemüht, aber…

Was war gut? Die Besetzung. Asa Butterfield ist ein glaubhafter Ender und nebenher ein guter Schauspieler. Harrison Ford gibt alles in seiner Rolle Offizier und Machiavellist und rettet die Erde – das kann er, Zwischentöne wurden weder erwartet noch gespielt. In der besten Nebenrolle sehen wir Moises Arias als Bonzo Madrid, einen kleinen MuchoMacho-Latino-Gangsta.

Was noch? Die Visual Effects. Der Battle-Room ist großartiger als alles, was ich mir beim Lesen vorstellen konnte, da hätte gerne ich noch viel mehr Kampfszenen gesehen und manchmal, aber nur manchmal sprechen Bilder eine bessere und deutlichere Sprache als ein paar Seiten Geschriebenes. (Pars pro toto die Szene im Speisesaal, die ich der Farbeffekte wegen die Ikea-Szene zu nennen beliebe.)

Ansonsten wars doch eher unbefriedigend. Toni hat das sehr treffend beschrieben, es kam einem tatsächlich so vor, als sei man kurz eingenickt und habe eine Anschlußszene verpaßt. Manch eine komplexe Nebenhandlung des Buches wurde angerissen und dann nicht fortgeführt, Protagonisten solchermaßen reduziert, daß man sie besser ganz weggelassen hätte. Regisseur Gavin Hood hätte vielleicht mal mit Peter Jackson darüber sprechen sollen, wie man ein dünnes Bändchen wie den Kleinen Hobbit auf drei Teile bläht und seinem Ender etwas mehr Zeit als 114 Minuten geben dürfen.

Nein, ich bin nicht zufrieden.

Ach, Spon…

Echt jetzt?

Da stellt man sich für ein Zigarettenpäusele in die Sonne, will wisssen, was grad auf der Welt so los ist, und dann brüllst du einen mit dieser Schlagzeile an?

“Pony mit Wildschwein verwechselt – Jäger muss Waffenschein abgeben”

Und sonst ist wirklich nix passiert?

Happy Guy Fawkes Day

(Noch einmal Dank an Christoph für einen weiteren Gastbeitrag)

The Fifth of November

Remember, remember!
The fifth of November,
The Gunpowder treason and plot;
I know of no reason
Why the Gunpowder treason
Should ever be forgot!
Guy Fawkes and his companions
Did the scheme contrive,
To blow the King and Parliament
All up alive.
Threescore barrels, laid below,
To prove old England’s overthrow.
But, by God’s providence, him they catch,
With a dark lantern, lighting a match!
A stick and a stake
For King James’s sake!
If you won’t give me one,
I’ll take two,
The better for me,
And the worse for you.
A rope, a rope, to hang the Pope,
A penn’orth of cheese to choke him,
A pint of beer to wash it down,
And a jolly good fire to burn him.
Holloa, boys! holloa, boys! make the bells ring!
Holloa, boys! holloa boys! God save the King!
Hip, hip, hooor-r-r-ray!

Danke, Mr. George Vernon Hudson!*

Wir hatten einen ganz schön fleißigen Samstag:

  • mit dicken Damen planschen (Sabine only, Christoph ist dafür nicht hinreichend qualifiziert)
  • beim Mexikaner endlich einmal nicht hinter den wochenendeinkaufenden mexikanischen Mamitas verstecken müssen (Jawohl, ich nehme ein ganzes pollo. Und una libra cola de buey und zwei dicke chuletas de cerdo ahumadas und noch ein paar Scheiben tocino. Das gibt in Summe einen dicken Sack voll Fleisch. Bei den Viktualien habe ich es dann erst richtig krachen lassen: eine Handvoll Jalapeños, je rötlicher desto schärfer und Lauch, Karotten, bündelweise Cilantro, Frühlingszwiebeln, Paprika, kleine rote “creamy potatos”, Knoblauch und Ingwer, ein paar Birnen, Persimons, Orangen, Limetten, Montezuma-Schokolade, ein Pfünderl Käse (zum Einlegen) sowie Brot, Kuchen und eine Auswahl frischer heißer Tamales. Fertig. Heimschlepp.)

Nunc est coqueram. Huhn und Ochsenschwänze in den großen Topf, die sollen ein paar Stunden miteinander köcheln. Christoph fängt an, seine Monster-Schoko-Trüffel zuzubereiten, infusiert Sahne mit Ingwer, rührt und schneidet und conchiert. Anschließend schnipselt er. Als es längst dunkel geworden ist, ist unsere “world’s best Phở” fertig. Noch ein paar philippinische Flour Strips als Einlage kochen, Cilantro hacken, Jalapeños schneiden, Limetten auspressen, Carlos’ Hot Sauce nicht vergessen. Wow! “World’s best Phở” trifft’s genau. Uns wird richtig gut heiß, selbst der Wein scheint bei diesen Temperaturen in der Flasche zu verdunsten. Nach einigen Schalen Suppe müssen unsere Völleschmerz geplagten Bäuche erst einmal aufs Sofa. Ich bleibe faul liegen, aber Christoph glaubt an die verdauungsfördernde Wirkung von Limetten (und Tequilla) und mixt uns seine Zauber-Margaretelen und weil Tequilla ja so gesund und rein pflanzlich ist, nehmen wir anschließend noch ein paar Shots und auf einmal ist der Samstag vorbei.

Bloß weil’s dem netten Herrn Hudson selig zu doof war, im Dunkeln nach Käfern zu suchen, war unser Sonntag auf einmal eine Stunde länger als vorgesehen… Wer rechnet denn auch damit, daß ausgerechnet an diesem Wochenende wieder die Winterzeit losgeht? Auf die Immobilientante, die mir sonst immer ihre “Spring Ahead – Fall Back”-Postkarte unter die Fliegentür klemmt, ist offensichtlich kein Verlaß mehr. Wurscht. Irgendwie haben wirs ja doch mitbekommen. Und schön wars auch.

Nachdem der Abwasch endlich erledigt war.

 

* http://huff.to/zwNYkp