Ein blauer Vogel landet auf der Terasse. Schaut sich um und fliegt weiter auf einen Baum. Dann fliegt er wieder weg.
Zugehen tut’s. Wie am Stachus um Zwölf.
Ein blauer Vogel landet auf der Terasse. Schaut sich um und fliegt weiter auf einen Baum. Dann fliegt er wieder weg.
Zugehen tut’s. Wie am Stachus um Zwölf.
Ein Hund bellt. Ein Vögelein schreit im Walde. Letzte Nebelschwaden verwurbeln unter Sonnenstrahlen und träge fließt der Fluß unter einem großen Holzdeck vorbei. Darauf steht ein Hot Tub. Darin eine Sabine.
Hach! Und heute ist erst Donnerstag!
kommentiert der Kollege, als sich der Inhalt seines übervollen Müslischüsselchens auf Tastatur und Maus ergießt. “The Gods of Greed have punished me”.
Das merke ich mir. Das finde ich hübsch.
Wir erzählen uns im Kollegenkreis nach den Wochenenden gerne von unseren kulinarischen Großtaten. Der eine von seinen Quarkkeulchen, die andere von ihren Mangomuffins, der dritte von Backwaren mit integriertem Aufenthalt beim Tiernotarzt.
Das war nämlich so: die Frau des Kollegen hatte gerade eine Ladung Schokomuffins zum Abkühlen auf den Küchentisch gestellt und der Hund des Hauses, ein Shih-Tzu (so eine Art Puschelratte mit Schleifchen) hatte das als Aufforderung verstanden, so viele wie möglich herunterzuschlingen. Bis es jemand gemerkt hat, hatte Lucky eine für so einen Zwergenhund ungefähr dreifach tödliche Dosis intus und mußte dringend den Magen ausgepumpt bekommen. Weil wir im Großraum San Francisco leben war die allererste Frage des Herrn Doktor ob man ins Schokogebäck denn noch andere “hihi” Zutaten, also “spices, herbs and such” gerührt habe. Hatte man nicht, bei so einem Winzling reicht Kaba für den Horrortrip.
Alles wieder gut. Außer für Lucky. Die muß jetzt eine Woche lang Diät halten. Vegetarisch.
Jawoll! Noch einer, der Winter nicht mag – ich fühle mich sehr verstanden: http://bit.ly/1gcfzvF.
(Man verweichlicht ja auch zusehends; inzwischen friere ich mir in Kalifornien schon den Arsch und alles andere ab, wenn das Thermometer nur noch einstellige Celsiuswerte anzeigt.)
Vielen Dank, Thomas!
Wenn es Nacht wird in San Bruno, dann sind die Bären los. Beim Müll rausbringen sehe ich, wie ein kleines Rudel putziger Dickwinterpelzgesellen mit Panzerknackerbrillen über den Zaun zwischen Lyns und meinem Grundstück balanciert und wenn ich dann “Christoph” rufe, weil ich will, daß Christoph sie sich auch anschaut, dann verharrt der Hinterste wie angefroren, guckt ein bissele dumm und weiß nicht so recht, was er jetzt tun soll. Nach ein paar Augenblicken fällt ihm ein, daß er in der Waschbärschule was von “duck and cover” gelernt hat. Weil er aber nie hingehört hat, wenn der Lehrer was gesagt hat, kauert er sich halt a mal auf den Zaun und tarnt sich als bebrillte Plüschpuschelkugel. Jedes Mal, wenn ich “Christoph” rufe, schaut er kurz hoch, schüttelt etwas irritiert das Kopferl und legt es noch etwas flacher auf. Der Christoph, der eigentlich gemeint war, kommt natürlich nicht und behauptet auch hinterher, mich nicht gehört zu haben. Tssss!
Um Verwechslungen vorzubeugen, nenne ich den Waschbären fortan “Stofferl”. Das mag er anscheinend. Denn er schnurrt im Abgang.
PS: Heute früh lag eine Rose in der Einfahrt. Da hat der Christoph (Mensch) messerscharf geschlossen, daß die wohl vom Stofferl (Waschbär) kommt. Ich kommentiere das nicht.
Wenn Christoph und Sabine am Freitagabend ein dickes totes Huhn beim Mexikaner kaufen, anschließend eine 6%ige Salzlösung bereiten, mit dem Vogel Dehnübungen machen (“die Flügel weit spreizen uhund eine tiefe Grätsche uhund wiederholen, noch einmal und noch zwei – fertig”) und ihn dann unter Geblubber (“ich glaube, das Huhn furzt”) sanft zu Wasser lassen, dann haben sie nicht etwa einen Hau, sondern kochen wie Heston (http://bit.ly/IZKr4g).
Chef* Blumenthal ist bekennender Slow Cooker, deswegen darf unser Hühnchen den ganzen Samstag in seiner Lauge herumdümpeln, bis es weit nach Einbruch der Dunkelheit entnommen, trocken getupft und mit viel guter Butter eingerieben wird. Solchermaßen umhätschelt kommt es in den Ofen, wo es sich bei knapp 90°C eine gute Weile aufwärmt, um dann anschließend bei Raumtemperatur schon wieder zu ruhen, bevor es nochmal eine Stunde später bei voller Hitze knusperbräunt. Menschen haben derweil Samstag mit viel Tagesfreizeit und zunehmend lauterem Magenknurren.
Das Resultat war das saftigste und wohlschmeckendste Gickerl, das wir je gegessen haben. Allerdings auch das, auf das wir am allerlängsten gewartet haben.
* Ein “Chef” ist hierzulande ein Koch. Meint man das, was in Deutschland unter Chef verstanden wird, dann spricht man von “The Boss”. Darüber hinaus gibt es noch den “Chief”. Letzteren findet man in Indianerstämmen oder börsennotierten Unternehmen (“Chief Executive Officer”).
Der Proband leidet an Ohrwurmsausen “Take it easy, take it nice and slow – does your mother know?” sowie Muskelkater.
Laut einer Umfrage bekennt mehr als die Hälfte aller Amerikaner regelmäßig “Netflix adultery” zu begehen, das heißt, heimlich eine Folge einer Fernsehserie vor dem Partner anzugucken. Das nenn’ ich mal Win:Win. Die Umfrager haben was zum Erhalt ihrer Arbeitsplätze getan und ein paar Amis haben voll klammheimlicher Lust eine läßliche Sünde gebeichtet.
Für die Veröffentlichung dieses Schrotts im Time Magazine sind Bäume gestorben. Loser.
Aqua-Fit-Intruktorin Desha hat musikalisch einen Riesensprung vorwärts gemacht und heute statt Show-Tunes aus den dreißiger und vierziger Jahren “Mamma Mia” aufgelegt. Hei, war das ein Spaß! Sieben dicke Dancing Queens spritzelten, spratzelten und singelten und hatten the time of their life. Freilichttheater für die Götter. Deren Auge scheint mit Wohlgefallen auf uns geruht zu haben: im letzten Novemberdrittel fast 20°C mildwarm, kein Lüftchen regt sich und noch nicht einmal ein Winzschleierwölkchen trübt den Leuchtblauhimmel.
Ich habe sogar kurzfristig fast erwogen, mein Neoprenjackerl abzulegen. Fast.