Thanksgiving am Russian River

Der Morgen gehört mir wieder ganz allein. Es ist wie immer; die Sonne kommt ĂŒber den HĂŒgel und brennt die Nebel ĂŒber dem Fluß und aus den WĂ€ldern weg. Der Hot Tub blubbert, irgendwo bellt ein Hund.

“Immer”. Eigentlich sind das nur gestern und vorgestern, gefĂŒhlt jedoch eine zeitlose Ewigkeit. Q. E. D., RelativitĂ€tstheorie!

Meta-Blogpost

Der flockblog hatte in letzter Zeit ein paar Zipperlein gekriegt und wollte nicht immer so wie ich. Immer öfter eigentlich. Drum haben wir heute Dr. Toni aufgesucht, damit er tut, was ein guter Administrator tun muß.

Hat er gut gemacht. Alles wieder heil, selbst mein handgestrickter Bild-Import-Workaround funktioniert nach ein paar AnlÀufen und Nachbesserungen wieder. Danke, Toni!

Thanksgiving am Russian River

Dort oben leuchten am mondlosen Winternachthimmel (brrrrhhhh, bibber) Orion, Jupiter, die Plejaden, die beiden “Dippers”, Beteigeuze und viele andere und unten leuchten wir. Ums erloschene Feuer.

Ich geh dann mal eine Strickjacke holen.

Thanksgiving am Russian River

Im Verlauf der blauen Stunde, als alle Farben aus der Welt verschwinden, sinniert eine Sabine von Schwester Venus sanft beschienen im Blubber-Tub in die Schwaden (zu gleichen Teilen Wasserdampf, Nebel und Marlboro) ĂŒber die Zeiten, da sie noch als Nixe sorglos durch die WĂ€sser warmer Ozeane strich – so ein Quatsch! Praktisch denken! NĂ€mlich: Wie bekommt man einen Redwoodtree dazu, einen trockenen kleinen Ast abzugeben, am besten gleich als SechstelklĂ€fterchern Scheitholz direkt oben an der Treppe der Villa Ursula – das ist ja Blödsinn! Mit BĂ€umen reden geht ja gar nicht! Jetzt aber wirklich, Mann!

Dann denk ich halt an Schnitzel.

Notstand am Russian River

In der nĂ€heren Umgebung unseres Weekend-Retreats ist das Feuerholz ausverkauft und wg. Thanskgiving sind die Holztrucks ausgeblieben. Wir arbeiten an Plan B: Restbißchen heute verbrennen und morgen Abend mit gutem Grog von Innen heizen – die Liquor Stores haben offensichtich besser disponiert.

Thanksgiving am Russian River

Im Nachbargarten keckert ein Eichhorn. Kein Hund bellt. Die liebe Sonne strahlt, der Rest ist Lesen.

Apropos Lesen: Was habe ich mich Ă€rgern mĂŒssen! Da hat eine Frau wie die Creative Writing Klassenbeste Veronica Roth eine richtig gute Idee zu einer Gesellschaftsstruktur in Dystopia (ehemals Chicago, Ill.) und dann schreibt sie einen unsĂ€glichen MĂ€dchenroman ĂŒber eine sich bewahrende Kampf-Jungfrau und ihren (ebenfalls extra-virginen) Ausbilderschwarm, daß man sich vor lauter christlicher PrĂŒderie nur noch an den Kopf fassen will. Was ist denn los? Können die hier in letzter Zeit wirklich nur noch hochverklemmte Teenager? (Molly Fyde, FrĂ€ulein Hunger Games Katniss Everdeen und nun Beatrice/Tris Prior.)

Happy Hanukkah!

Es kommt so ca. alle 135 Jahre mal vor, daß Hanukkah und Thanksgiving auf das gleiche Datum fallen. (Warum genau steht hier: http://huff.to/1hcnf47.) So what? Nennen wir den Feiertag doch einfach “Thanksgivukkah”, reichen zum Turkey eine Menora und hören uns Adam Sandlers Liedlein an, das grade im Radio rauf- und runtergespielt wird: http://bit.ly/UNMUDX.

Bei uns gabs Huhn. Ohne Kerzen.

Thanksgiving am Russian River

Drei Kisten Holz sind schon verheizt, und weil wir doch erst am Sonntagmittag abreisen werden, haben wir morgen tatsĂ€chlich mal was vor: umgehend ein paar Cu. Ft.* CalOak nachkaufen. (Wobei wir sehr darauf hoffen, daß Safeway seine BrennholzvorrĂ€te, die wg. Thanksgiving nahezu ausverkauft waren, wieder aufgefĂŒllt haben wird.)

Dress Code im Wohnzimmer (vor dem Kamin): Kurze Hosen und Feinrippunterhemden.

* Cu. Ft. sind KubikfĂŒĂŸe, sozusagen die kleinen Geschwister vom Ster.

Thanksgiving am Russian River

Am spĂ€ten Nachmittag tanzen MĂŒcken auf den schrĂ€g einfallenden Sonnenstrahlen. Der Fluß fließt immer noch trĂ€ge vorbei. Und schon wieder bellt ein Hund.