“Great job making it to this point!”

freut sich die amerikanische SteuererklĂ€rungssoftware – wir haben es geschafft, der IRS und Kalifornien die Steuern fĂŒr 2015 zu erklĂ€ren, obwohl ich nicht mehr im Lande, sondern irgendwo “Foreign or US possession” lebe.

Leicht macht es Amerika seinen Weggezogenen nicht gerade. Vor allem dann nicht, wenn eine SteuerrĂŒckzahlung ins Haus steht. Da kostet eine Überweisung an ein deutsches Bankkonto gleich mal $50.00 “flat fee” fĂŒr die UmstĂ€nde, die sich irgendwer damit machen mĂŒĂŸte, und Kalifornien ist gar nicht erst imstande, e-filing zu akzeptieren, wenn der GeldzurĂŒckhabenwoller im Ausland wohnt. Die bestehen ganz altmodisch auf das Zustellen der SteuererklĂ€rung per Post.

Von mir aus. Was tut frau nicht alles fĂŒr ihr Geld.

Reimmigrationsgrammatik

Verben haben keine Steigerungsform? Von wegen. Ich, zum Beispiel, bin viel angekommener als ich es vor ein paar Wochen noch war. Nicht nur habe ich bei Pfisterbrot meine erste volle Stempelkarte gegen einen Viertellaib Brot und eine Brotzeitbox aus der Tagesaktion eingetauscht, nein, ich schmiere mir auch jeden Morgen ein Pausenbrot und nehme es in einer der inzwischen vier (!) Boxen, die sich seit meiner RĂŒckkehr in meinen Haushalt geschmuggelt haben, als Lunch mit in die Arbeit.

Und mittags erwidere ich brav den traditionellen Gruß der alteingesessenen Kollegen. Mahlzeit!

Alles Wurscht!

Er freue sich, sagt mein britischer GesprĂ€chspartner am Telefon vorhin, heute ganz besonders aufs Abendessen, denn es wĂŒrden “bangers and mash” gereicht. Wie? Keine Ahnung, was das sein soll? Mann. Mann. Mann. “Bangers”, das seien doch diese wunderbaren stark gewĂŒrzten BratwĂŒrste in einer Cumberland-Soße und “Mash” nicht etwa ein Mobile Army Surgical Hospital, sondern Kartoffelbrei. Dann kennte ich möglicherweise auch “Toad-in-the-Hole” nicht? Das sei auch sowas ganz besonders feines, nĂ€mlich BratwĂŒrste und braune Soße im Teigmantel. Aber best of the best sei ja fĂŒr ihn “bubble and squeak”. Aha. Und woraus besteht das? Ordentlich Bacon, GemĂŒsereste und Kartoffelschnitz in einer Pfanne mit einander verbraten, zum Stocken gebracht und dann “wie Kuchen” in slices serviert.

Man muß wohl seit vielen Generationen nicht von seiner Insel runtergekommen sein, um sowas zu mögen – mich hat’s noch nicht einmal in der Feinschmecker-Version von Jamie “Add some Splashes of Olive Oil” Oliver angemacht: http://bit.ly/1ToYm6W

My dear Californians

There are things that I do not wish to read, e.g.

  • “Und warum sind das jetzt abends schon wieder 27 Grad in der Wohnung? Mitten im Winter?”
  • “Alles gut hier drĂŒben. Die KirschblĂŒten spriessen und das Wetter wird warm und wĂ€rmer.”
  • “Went to the beach and had a lovely time. Even me got a tan. Somewhat anyway. The others called it ‘sun-burn’.”
  • “Wish you’d been here: we had a great BBQ in our backyard the other day.”

Do I really have to tell you that I haven’t worn sandals in ages, have no effing clou why I brought my T-shirts or any other summer gear over here, don’t even know what “tan” means anymore and I am cold whenever I am outside* irrespective from the amount of layers I am wearing and yes, that includes scarfs (note the plural!) and gloves (okay, plural here comes naturally).

You know me and the mood I get in when I am cold. It doesn’t really help to know that y’all are warm. It just adds kinda homesickness to the freezing.

* Even though people here call this a “mild winter”.

Neu im Kino: Hail Caesar!

Einen Jux haben sie sich gemacht, die BrĂŒder Coen und ihr sensationeller Cast mit der Geschichte vom “Fixer” (Reparaturbeauftragten) Eddie Mannix, der in den Jahren von Cold War und Red Scare, als die Studios in Hollywood noch wer waren, die Stars noch fĂŒr Skandale gut, die Klatschkolumnistinnen allmĂ€chtig und schwule MĂ€nner doppelt böse und mindestens neben Sodomisten auch russische Spione, nur seinen Job macht und darum alles tut, damit das UnzĂ€hlige-Komparsen-unzĂ€hlige-KostĂŒme-noch-viel-mehr-Sandalen-Passionsspiel vom zum rechten Glauben konvertieren Römer vollends in den Kasten kommt.

In meiner allerliebsten Lieblingsszene wird Frances McDormand beinah erwĂŒrgt; wie es dazu kommt, ist zum BrĂŒllen. In meiner anderen allerliebsten Lieblingsszene tanzt ein Matrosenballett und Channing Tatum gibt den Primusballerinus. Dann noch ein Cowbub (Alden Ehrenreich), der auf den jungen Wilden Marlon Kowalski getrimmt wird, George Clooney als Depp, Tilda Swinton als Zwillingsschwestern in KostĂŒmchen, wie von Coco Chanel entworfen, wenn sie von Gaultier trĂ€umt. Und die Dialoge im Haus in Malibu erst. Alles auch Lieblingsszenen.

Ich war very amused. Wer Lust auf richtig gute Unterhaltung hat, der/die soll anschauen! Anschauen! Anschauen!

Better call someone else

In letzter Zeit schreiben mir öfter Menschen, die in die Übersetzung ihrer MisstĂ€ter-e-mails kein Geld, sondern nur ein paar Mauseklicks bei Google Translate investieren.

Und sowas kommt dann dabei raus:

  • Geehrter Nutzer,
    Nachdem wir endgĂŒltigem Untersuchungen durchgefĂŒhrt haben, tratten wesentliche Defekte in unserer Android-Sicherheitssystem. Die Android-Blitz-Anlage funktioniert in dieses GerĂ€t momentan im abgesicherten Modus und lĂ€sst sich von MisstĂ€tern auf Entfernung kontrollieren, sowie lĂ€sst drinnen Software von fremden Hersteller installieren.
  • Wir haben von unserem England Lager BĂŒcher von guter Zustand auf ĂŒber 1 Million zufriedene Kunden weltweit versandt. Wir sind bemĂŒht, Ihnen mit einem zuverlĂ€ssigen und effizienten Service zu allen Zeiten begangen.

Wer je Vokabeln gelernt hat, erinnert sich: PrĂ€positionen sind besonders schwierig und FĂ€lle die reinste Hölle. DafĂŒr, Google Translate, kriegst du ein “Ausreichend”. Und die Absender dieser e-mails eine Freifahrt in den Spam-Folder.

“Aquarium sagt Oktopus-Sex am Valentinstag ab”

Man stelle sich das nur mal vor: Da hat der Kraken wochenlang auf diesen besonderen Tag hingefiebert. Rosen gekauft, seine ganzen Ersparnisse fĂŒr ein paar Tonnen Lebensmittelfarbe verbraten, um das Wasser im Liebestank pink zu fĂ€rben und darĂŒber hinaus die ganze Bude mit herzförmigen MĂŒschelchen dekoriert und dann das. Das Aquarium kommt nicht. Einfach so. Ohne Angabe von GrĂŒnden. Armer Kerl. So tief haben Tentakel noch nie gehangen.

Keine Ahnung, was wirklich in dem Spon-Artikel stand. Ist mir auch wurscht. Ich denk mir – widde widde – lieber sowas aus.

Eing’weiht is

Vielen Dank an die ausgewĂ€hlte Testgruppe, die gestern mit mir den Nachweis gefĂŒhrt hat, dass meine neue Wohnung festtauglich ist. Schee wars.

Die Nachfeiernden haben jetzt den Vorteil, dass ich inzwischen herausgefunden habe, wie ich in meiner im Vergleich zu San Bruno doch recht winzigen KĂŒche auch Mahlzeiten fĂŒr mehrere Menschen zubereiten kann (it’s all about logistics, Beweglichkeit und Beistelltischerl). Ich freu mich auf die nĂ€chsten Feste. (Vom Essen ist dank des unermĂŒdlichen Einsatzes meiner GĂ€ste nicht viel ĂŒbrig geblieben, aber reichlich Booze gibts noch. Essen kann ich nachkochen, versprochen.)

Und so eine SpĂŒlmaschine ist ja Gold wert…

Wrong Target

Um einen User jederzeit im Internet mit der fĂŒr ihn passgenau zugeschnittenen Werbung zu belĂ€stigen, betreibt die Werbeindustrie sogenanntes “Targeting” (Target = das Ziel). Manchmal gehts böse daneben. Zum Beispiel, wenn mir wer schreibt:

“Lesen Sie jetzt in Köln unverbindlich und kostenlos Ihre Tageszeitung”

Sorry, Werber, aber eine Fahrt ins Rheinland ist mir jetzt echt zu viel Aufwand fĂŒr meine morgendliche LektĂŒre.