Sprache lebt

Es habe, beharrt das zunehmend gereiztere und blauer anlaufende Kleinkind, auf dem Plakat gegenüber unserer Wartebank in der U-Bahn-Station einen “Tanzlöffel” entdeckt und die Mama solle jetzt ebenso begeistert von seinem Fundstück sein, wie es selbst. Mama hingegen kennt keinen Tanzlöffel. Mama will auch keinen Tanzlöffel, sondern heim und außerdem eine dicke Rolle Klebeband, damit der Zwerg endlich eine Ruhe gibt.

Schade. Ich finde diese Wortschöpfung sehr gelungen und plane, sie bei Gelegenheit irgendwann irgendwo zu verwenden.

I scream, you scream

Ich bin ja doch froh, dass ich kein Superstar geworden bin. Als Normala war ich ausnahmsweise nur heute, und auch nur, weil das Bewegungsschwimmbecken in der Reha-Einrichtung abgesoffen war, einem Personal Trainer ausgeliefert, der seinen Ehrgeiz dareinsetzte, alles, was an El Knie noch nicht heil, an Faszien verklebt und an Muskeln verkürzt oder verspannt ist, in dieser einen Stunde Nachsorgegymnastik zu flicken. El Knie hat bereits nach wenigen Minuten nach einem Eis verlangt und muppert jetzt wieder wie ein Weltmeister. Da wird die Therapeutin morgen früh um 07:30 Uhr schön schauen, wie hübsch ich wieder hinken kann.

Merke: Nie wieder zustimmen, wenn die Reha-Empfangsdamen sagen, dass frau einen der freien Plätze in der eigens eingerichteten Zusatzstunde für enttäuschte Badbenutzer haben kann. Die anderen sind nämlich einfach ungebadet heimgegangen und haben mich mit diesem Folterknecht allein gelassen und mir fehlt es (schon dabei und erst recht im Nachgang) an ausreichend Autosuggestionspower, um mir einzureden, dass so ein Personal Training nur zu meinem Besten ist. Und El Knie erst recht.

Wie gut, dass ich kein Superstar mit Kohorten von PTs geworden bin.

Salong-Lesung in Schwabing (vorerst letzter Beitrag zum Kultursommer)

Es ist fei gar nicht einfach, sich nach drei Tagen grauem Himmel und Regen noch daran zu erinnern, wie schön das war, letzten Freitag, in der Nacht, in einem Schwabinger Garten, draußen.

Aber der Reihe nach: Ich war zu einer Autorenlesung von Alex Liegl geladen. Das Buch “Oben ist auch nur unten, aber halt von oben” hatte ich schon vor einer ganzen Weile selbst gelesen, sonst wußte ich nix. Was zieht frau zu diesem Anlaß an? Was bringt sie mit? Wo klingelt sie, wenn sie hinten im Biederstein am richtigen Haus angekommen sein wird?

Weil ich ja vorher nach der Arbeit noch Spocht machen mußte, blieben mir zu Hause nur genau 38 Minuten, um beim Duschen an Coco zu denken und drum ins eher luftig-große Schwarze zu schlüpfen (geht immer), eine gut gekühlte Flasche Wein, die Fleischpflanzl-Semmel, die ich eigentlich hätte zu Mittag essen wollen (kann man immer noch ganz toll aufschneiden und, garniert mit einem Petersilienstengel, eine mehrportionige Leckerei auf ein karges Büffet zaubern) und einen Beutel feinster Bagelchips einzupacken (sind nie verkehrt), zur U-Bahn zu eilen und fast ganz pünktlich vor dem wirklich sehr schönen Stadthaus anzukommen, wo mir zwei vollbepackte Herren von Käfer-Catering den Blick auf Gabi verstellten, die schon als Lotsin auf mich wartete, um mich gleich dem Hausherrn vorzustellen. Das war der Moment, wo ich mir mit meinem Rucksack und dem Weinderl, dem Pflanzl und den Chips ganz kurz ein bißchen doof vorkam, was mich “der Peter”, ein gediegener Herr fortgeschrittenen Alters durch seine herzliche Begrüßung ganz schnell auch wieder vergessen ließ.

Er begleitet mich nach draußen, wo schon eine große Gruppe wenigstens ebenso gediegender und an Jahren reicher Paare bei lecker Käfer-Vorspeisen und feinen Spirituosen dem Kulturgenuß harrte. Es handele sich, so der Peter, um seine Freunde, von Profession Psychiater, Psychologen, Psychoanalytiker beziehungsweise deren Ehegattinnen und -gatten, alle Mit-Mitglieder eines Vereins zur Förderung von Kunst und Literatur in der bei der Behandlung psychisch Kranker und man habe sich hier zu einem kleinen Sommerfest zusammengefunden und freue sich sehr, eine Freundin von Gabi und Alex kennenzulernen. Ah ja. Ja. Ja, und nachdem ich mich nun wieder gefangen habe, ist die Freude ganz meinerseits.

Gabi und ich werden gesetzt, gespeist und getränkt und dann gehts auch schon los. Alex’ “Bühne” in dem terassenartig angelegten Garten ist ein kleines Plateau ein paar Stufen über dem Publikum. Dort steht der Notenständer, auf dem die Texte liegen und gute Götter schenken ihm und uns einen windstillen Abend. Ich wünsche mir schon nach ein paar Minuten, dass es bald ein Hörbuch geben möge – der Text gewinnt durch Alex’ Vortrag so dermaßen an Leben, ist affenkomisch und die Damen und Herren Vereinsmitglieder schon bald aus dem Häuschen. Sie waren eh schon wohlwollend, jetzt aber sind sie dabei, gehen mit, lachen viel, geben Szenenapplaus und – denn es liest nicht nur Alex, sondern es satchmoed nach jedem Kapitel auch Aron Altmann zur Gitarre – wippen, schnippsen, klatschen und singen mit, dass es eine helle Freude ist. Nach den Zugaben signiert der Künstler sein Werk und Gabi, Aron und ich ziehen uns an einen Tisch in der hinterletzten Ecke des Gartens zurück und genießen. Den erfolgreichen Auftritt, den ernsthafteren Teil des Büffets, den guten Wein und gelegentliche Besuche anderer Gäste, die sich auch mal mit der Entourage unterhalten wollen.

Schee wars. Vielen Dank! Und wir sehen uns spätestens bei der Premiere des neuen “Siegfried” im Lustspielhaus am 15. August. https://www.lustspielhaus.de/kuenstler.php?p_id=3431

Alfred

… braucht sich gar nicht zu wundern, dass ihn keiner mag. Der hat ja noch Glück, dass nur noch meine Generation seinen Namen automatisch mit dem Begriff “Ekel” verknüpft und die Nachgeborenen ihn nur als Regenregenregentiefdruckgebiet kennen. Da sitzt man am Samstag noch in der lauesten aller Nächte ewig unterm Sternenhimmel und dann gehts kaum drei Tage später am hellichten Morgen schon los: Ach was, von wegen los oder gar hell, geschweige denn Licht: nach dem Aufstehen die Lampe im Schlafzimmer einschalten gemußt, um dann so ungewohnte Klamotten wie Unterhemd, Socken, Strickjäckle und Schnürschuhe zusammenzusuchen.

Also echt jetzt! Manno! Was soll das? Es ist doch gerade mal Ende Juli (Hochsommer hoißt des bei uns, du Alfred, du!) und außerdem am Wochenende ein Freilufttheaterbesuch geplant.

“paradies fluten” im Volkstheater

Die Regisseurin Jessica Glause scheint eine Vorliebe für dystopische Stoffe zu haben. Wo es im “Handbuch” (s. https://flockblog.de/?p=32376) noch ein Fünkchen Hoffnung gab, ist in dieser “verirrten sinfonie” nichts mehr davon zu spüren. Die Sonne wird verglühen (in ferner Zukunft zwar, aber dennoch…), die Erde ist dem Untergang geweiht und alles, was auf ihr kreucht und fleucht wird früher (erschreckend viele und vieles) oder später (der übrige Rest) auch verrecken und es ist gar nicht schön. Und war außerdem immer schon so.

Dass die Apokalypse dennoch unterhaltsam wird, ist viel dem sagenhaften Bühnenbild von Mai Gogishvili, den Kostümen von Aleksandra Pavlovic, dem Ensemble und natürlich der Regie geschuldet – und, eine Einzelnennung sei gestattet, Staycian Jackson, die mehr erotische Ausstrahlung im kleinen Finger hat, als ein ganzer Jahrgang des Playboy.

Für weitere Informationen empfehle ich einen Theaterbesuch sowie die Lektüre der nachfolgenden Regieanweisung des Autors Thomas Köck.

besetzung ad libitum

ich empfehle

ein erschöpftes tanzensemble

ein ertrinkendes symphonieorchester

zwei überlebende in klimakapseln postparzen nennen wir sie eine durchschnittliche weiße mitteleuropäische familienaufstellung der neunziger jahre als schreckgespenster

ein bühnenfüllendes schiffswrack

ein verlassenes paradies

mehrere alternativen (stumm)

unmögliche oder einfach schlecht erinnerte erinnerungen die die bühne nach und nach überfluten

die unsichtbare hand des marktes

im duell mit der unsichtbaren hand des autors

des weiteren gilt

regieanweisungen sind wie kriegsgeräusche zu lesen

tänzerinnen sind unbedingt eingeladen sich den text anzueignen

da viele tanzensembles mehrsprachig besetzt sind kann und soll der text gerne übersetzt werden auch falsch damit der text auch was davon hat gern auch simultan und von allen seiten

die erinnerungen die die bühne überfluten dürfen und sollen auch sehr gerne solche der schauspielerinnen tänzerinnen intendantinnen musikerinnen regisseurinnen etc sein wenn auf live-musik zurückgegriffen wird sollte diese derangiert werden nicht weichzeichnen ruhig grotesk und clownesk denken

also ein ensemble dem das wasser bis zum kopf steht beispielsweise mit muscheln in den trompeten

und sand der aus den cellobäuchen fließt

vielleicht auch einfach

das erste mitteleuropäische flüchtlingsorchester

oder

ein ensemble dessen mitglieder nach und nach deportiert oder erschossen werden und verschwinden während des abends und die verlassenen instrumente für eine andere zeit zurückbleiben

vielleicht liegen die instrumente auch zu beginn schon wie unverständliche artefakte und angespülter müll

einfach auf der bühne herum und während des stücks wird erfolglos versucht darauf musik zu machen

wenn nicht auf live-musik zurückgegriffen wird sollte zumindest eine cembalospielerin inklusive cembalo

anwesend sein die von zeit zu zeit ganz alleine immer wieder ihr verhasstestes orchesterwerk spielt

da das alles sicherlich sehr viel ist für einen abend

empfehle ich den text häufig nachzuspielen

es lohnt sich

ansonsten

viel spaß

Aufgewacht!

Manchmal möcht ich schon wissen, was sich mein – sprachlich offensichtlich recht schlampiges – Unterbewußtsein des Nachts so zusammenträumt. Heute Morgen war der letzte Satz, der sich in wache Welt retten konnte: “Healerismus ist das neue Weird.”

WTF?

Jeeederrrmann!

Wer von Deutschland nach Österreich reist, der muß am Aenus auf dem Huchen vorbei, der auf der deutschen Seite seit ungefähr fünf Jahren die Brücke ziert (und ich habe dieses Wort nach langer Überlegung gewählt, weil ich niemanden beleidigen will). Den bisher spannendsten Augenblick seiner Statuenexistenz mag der Aenus (dem die österreichischen Nachbarn das “E” nicht so recht gönnen mögen) gehabt haben, als ihm letzten Sommer der entfesselte Simbach entgegenkam, sonst ist über dieses grundhäßliche Ding auf seinem Sockel aus Granitquadern nicht viel zu sagen, außer, dass man auf dem Weg ins Theater recht bald an ihm vorbei ist.

Ja, und dann ist man auch schon in Braunau angekommen, der Geburtsstadt vieler. Die orts- und heimatkundige Frau W. hatte schon im Laufe des Nachmittags in ihrer Einführungsveranstaltung (“es wird später abgefragt”) eine kleine Auswahl lokaler Absurdititäten präsentiert, wie zum Beispiel das Palmdenkmal im Palmpark. Errichtet für Herrn Palm, einen Nürnberger Buchhändler und Napoleongegner, den man aus seiner Heimat in einen Braunauer Kerker verbrachte, um ihn schließlich dort hinzurichten. Oder das Eisenroß, das nicht etwa an die stolze Braunauer Roßmarkttradition erinnern soll, sondern an die letzte Mähre, die man dorten angesichts einer Hungersnot schlachtete. Mein Lieblingsexponat ist der Zweimeterbart eines ehemaligen Bürgermeisters, über den er, im eiligen Begriff, bei einem frühmorgendlichen Brand die Löscharbeiten zu koordinieren, zu Tode gestolpert sein soll. Merke: nicht mit gelöstem Barte schlafen! Leider nur das Epitaph gesehen, das Bezirksmuseum, dem die Erben per Legat den Originalbart vermacht hatten, war leider schon zu. Herrlich, das alles, und immer grad so knapp daneben.

Dann wars aber auch schon höchste Zeit für den Jedermann. Gespielt wurde die Version des Tirolers Felix Mitterer (ja, das ist der mit der Piefke-Saga), auf dem Kirchplatz zwischen Stephans- und Martinskirche, unter dem der ehemalige Friedhof liegt (es ist eben eine sehr österreichische Location). Frau W. hatte uns tolle Plätze in der ersten Reihe besorgt, mit dem besten Blick auf den Aufzug, einen sehr hübschen Regieeinfall und wunderbar in die Fassade der Stephanskirche integriert.

Mitterers Jedermann ist ein Industrieller, der Herr Generaldirektor eines Waffenkonzerns, geht in Anzug und Krawatte über Leichen, lebt das richtig gute Leben mit Schampus und Zigarren. Außerdem Gattin, Kinder (mißraten, was sonst?) und natürlich Geliebte (in Personalunion im feuerroten Kleid und High Heels zuständig fürs Sekretariat). Um ihn kreisen weniger erfolgreiche Unternehmer (die ruiniert er), Gewerkschafter (die korrumpiert er), Politiker* (entweder ersteres oder zweiteres, je nach Gusto), Banker (dito), Kleriker (dito) und Frauen (dito, alle. Außer Mutti.). Diesem Universum gegenüber steht die himmlische Dreieinigkeit, Gottvater (ein gediegener älterer Herr, der seine Schöpfung nicht in Ruhe lassen kann; man stelle ihn sich vor wie diesen Tucholsky’schen Pedanten – https://de.wikisource.org/wiki/Nachher_(Tucholsky)), der Heilige Geist, eine petzlieselige ältere Dame und Jesus, eine aufmüpfige Anfangsdreißigerin, der die Menschen viel näher sind als dieses ätherische Gedudel da oben. Denen macht der Teufel seine Aufwartung und wettet mit dem Alten um die Seele des Faus… ah, sorry, Jedermann. Dann fährt er zügig mit dem Aufzug (s. Einleitung des blogposts) in die Chefetage und dient sich dem Jedermann als Trouble-Shooter an.

Es kommt, wie es immer kommt bei der Geschichte vom Leben und Sterben des reichen Mannes, er reitet sich immer tiefer in den Abgrund, die Frau bringt sich um, das Kind sitzt wg. Drogen im Knast von Caracas, der Teufel hat eine rechte Freud am bösen Spiel, und es geht immer weiter und weiter und weiter: er kauft den Gewerkschafter, haut den Banker übers Ohr, erpreßt die Kanzlerin, verstößt die Geliebte – nur einer bleibt ihm und uns. Auf immer. Das alte Bürofaktotum.

Nach der Pause feiert Jedermann Geburtstag, nach und nach verlassen alle die Party und aus heiterem Himmel trifft ihn ein Gesinnungswandel. Er entsagt dem Mammon, gibt Vermögen und Fabrik dem, den er am Anfang ruiniert hat, allein, es ist zu spät – der alte Bürodiener zückt die Sense und holt ihn doch. Der Heilige Geist is not amused, dass das Verdikt am Ende auf Fegefeuer lautet, er hätte Hölle besser gefunden. Der Teufel auch.

Auf Erden gehts weiter wie gehabt. Der neue Generaldirektor ist eine Kapitalistensau und hält sich Jedermanns Ex-Geliebte (in Personalunion im feuerroten Kleid und High Heels zuständig fürs Sekretariat).

Im Braunauer Bauhoftheater stehen Profis und Laien gleichermaßen auf der Bühne und sind einander durchaus ebenbürtig. Meine Favoriten in dieser Inszenierung waren der Mephisto (Kunststück!) Ollier Vilzmann und Gevatter Tod, Hans Dzugan. Sie spielens noch ein paar Mal. Falls wer Zeit und Lust hat.

 

* In der Braunauer Inszenierung ist Jedermanns Guter Gesell eine Kanzlerin und wird von Annette Springer gespielt. Die ist im wirklichen Leben Politikers**gattin ist und merkelt schöner als das Original. Eine solchene Idealbesetzung sieht man nicht oft.

** Hierbei handelt es sich um das austriakische Genitiv-S, das doch ab und an sehr unerwartet auftaucht.

The Bad Plus in der Unterfahrt

Ich hatte versprochen, manche Bestandteile meiner Kultursommerwoche in separaten Beiträgen zu würdigen. Ich breche die Chronologie und schreibe mich mit dem Donnerstagskonzert warm, denn das ist ganz einfach: es war, wie zu erwarten, ein ganz großartiges Konzert und trotz aller Routine, die 170 Live-Auftritte pro Jahr bringen mögen, haben die Herren immer noch Spaß an ihrer Musik und es ist zu wünschen, dass sie auch in der neuen Besetzung (der Pianist Ethan Iverson scheidet zum Jahresende aus) weiter so gut harmonieren.

Ich bin da ganz eigennützig: Hauptsache, der Drummer (Dave King) bleibt.

Kultursommer

Man kann es sich leicht machen, und irgendwem, der vorgibt, sich mit sowas auszukennen, Tickets für einen bunten Strauß von Veranstaltungen, wg. Jahreszeit auch mal mutig draußen gegeben, abkaufen. Dann nur noch absitzen, an den richtigen Stellen klatschen, fertig.

Oooooder, man bastelt sich seinen kleine Auswahl in einer Art Bausatz selbst zusammen, dann kommt meine letzte Woche dabei heraus. Zum Einstieg was Leichtes, a bisserl a Jam Session in der Unterfahrt. Ist an einem hochsommerlichen Sonntag a bisserl a Risiko, weil auch der gemeiner Jazzmusiker dem Biergarten- und Badesee-Doppel-B nicht immer widerstehen kann und dann kommt halt koiner, der mitspielt und es bleibt bei der Gitarre-Baß-Schlagzeug-Besetzung, was auf die Dauer ein wenig wenig ist.

Als nächstes Castlevania, Warren Ellis’ Adaption des gleichnamigen Computerspiels, bei der die Zeichnungen die an perfekten Animationen geschulten Augen ein wenig irritieren, weil sie eher wie ein schnell durchgeblätterter Comic anmuten. Die dystopische Zeichentrickserie, spielend in der Walachei, als die noch Vampire-County war, mit viel Religionskritik sowie einer gescheiten (!) Blondine, einem unglaublich edlen Heldenritter und viel Verschwörungsgeraune, macht aber viel Spaß und endet mit einem Höllen-Cliffhanger. (Hätte ich auch mal vorher nachsehen können, dass die aus 8 Episoden bestehende zweite Staffel erst nächstes Jahr kommt. Hmmm.)

Am freien Abend rasch zum Masseur, auf dass der knete, dehne, strecke, was in den nächsten Tagen noch viel gebraucht wird.

Mittwochs: Die nächste Dystopie: paradies fluten im Volkstheater; hierzu folgt, voraussichtlich morgen, eine Einzelkritik.

Donnerstags: The Bad Plus in der bis zum allerletzten Plätzchen ausverkauften Unterfahrt. Auch hierzu mehr separat.

Freitags: Salong-Lesung in Schwabing. Eine ganz neue Erfahrung, ein sehr interessantes Auditorium und zur Würdigung im Solo-Post vorgesehen. (Mann, ich muß wohl Morgen den ganzen Abend schreiben und bin dann mit der Woche immer noch nicht durch…)

Samstags: Jedermann in Braunau. Außerdem Stadtführung. Anschließend Nachtleben. Detailbericht folgt demain, wenn ich demain noch kann. Sonst Über-Demain.

Sonntags: Jawoll, Gespräche mit klugen Freunden sind app-so-lut Bestandteil des Kultursommers. Aber sowas von. Außerdem Tomatenernte wegessen.

Gastfundstück

Der Euphemismus der Woche wurde mir vom Leser eines Interviews mit einem beim G20 eingesetzten SEK-Beamten zugetragen. Dieser Sondereinsatzkommandist sprach davon, dass man “Ablenkungspyrotechnik” eingesetzt habe – ein schöneres Wort für Blendgranaten ist mir bis dato noch nicht untergekommen.

Herzlichen Dank an Herrn M. aus K.