Gastfundstück

Es ist ja nun nichts Neues, dass mich mit Bento schon seit längerem eine herzliche Abneigung (s.a. https://flockblog.de/?p=32018) verbindet und ich deren redaktionelle Beiträge eigentlich nur lese, wenn ich meinen Blutdruck nach oben bringen will. Andere laufen oder springen, ich lese in Bentos Kategorie “Fühlen” Literaturtips, die mit Einleitungen daherkommen wie “Ein neues Buch ist wie ein neues Leben!* Mit den ersten Frühlingstagen ist es wie mit Büchern: Sie können uns motivieren, inspirieren, ans Großreinemachen erinnern.” Genau. Genau so, Bento. Und dann empfiehlt die Redaktion eine Runde Lebenshilfe-Ratgebergeschreibsls und so werden die auch geholfen. Hrrrrgggn! Damit mir am Ende die Hypertonie nicht chronisch wird, habe ich mich zur Zeit für eine Weile auf Bento-Entzug gesetzt.

Macht aber nix, denn gute Freunde lesen auch was mit Liebe in Hansestädten gefertigt wird (doch, das ist der Bento-Claim: Made with [Herz] in Hamburg). Zum Beispiel, dass Steven Spielberg jetzt alte Comics verfilmt. Was macht der rasende Bento-Reporter aus dieser Nachricht, wenn er seinen Lesern berichtet, was er in der Huffington Post (auf Englisch gleich gar!!) gelesen hat: “Worum geht es in ‘Blackhawk’? In Deutschland ist der Comic des Verlags DC eher weniger bekannt, er gehörte in den USA aber von den 1940ern bis in die 1960er zu den beliebtesten Comics. Die Story ist wie für Spielberg gemacht, denn sie passt perfekt zu seinen Filmen über den Zweiten Weltkrieg wie zum Beispiel ‘Schindlers Liste'”. Man lasse sich zum Vergleich den Originaltext aus der “Huff” auf der Zunge zergehen: “The series debuted in 1941, according to The Hollywood Reporter, but isn’t well known to today’s audiences. Still, it fits in Spielberg’s World War II wheelhouse, since it’s about an international squadron of Nazi-fighting pilots led by a man named Blackhawk.” Wenn man einen Bento-fernen Menschen um eine Übersetzung gebeten hätte, wäre herausgekommen, dass amerikanische Zeitgenossen Blackhawk genauso wenig kennen wie deutsche, der hätte möglicherweise Kampfpiloten gegen Nazis erwähnt und wenn er schon für seine begriffsstutzige Leserschaft einen Beispielfilm hätte aussuchen wollen, dann wäre es “Saving Private Ryan” geworden.

Wie tickt ein Mensch, für den “Schindlers Liste” ein typischer WW2-Film ist? Egal. Man wird es ihm nachsehen müssen. Er ist Schreiber bei Bento.

Sehr schön gefunden, Herr C.M. aus K. Danke.

 

* Wohl zuviel Schlager (https://www.youtube.com/watch?v=0T-d-WYeQjQ) jehört, junga Mann, wa?

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