Gelesen: Bernardine Evaristo – “Girl, Woman, Other”

Jetzt, wo sich das Föjetong auch hierzulande vor Begeisterung nicht mehr einkriegt, war es aber wirklich an der Zeit, dass ich das Buch endlich vom Stapel nehme und selbst lese. Man möchte ja nicht gar so sehr nachzügeln (nachzüglern?), also: hinten dran sein.

Lohnt sich. Sehr. Evaristo beschreibt die Biographien von 12 afrikanisch-stämmigen Frauen in England über die letzten 100 Jahre bis in unsere Zeit. Die Geschichten sind lose verknüpft, spielen in den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Zirkeln und diese Frauen sind so verschieden in ihren Lebensentwürfen, Träumen, sexuellen Orientierungen, in ihrem Scheitern und in ihren Erfolgen wie es Menschen halt mal sind. Evaristos großes Verdienst ist, sie sichtbar zu machen.

Ganz neu ist ihre Idee der Interpunktion. Evaristo verwendet keine Punkte, sondern setzt Akzente und Satzenden durch Absätze. Ich hatte zunächste befürchtet, dass das wohl irritieren werde. Tut es nicht. Im Gegenteil. Auf diese Weise entsteht eine eigenwillige Poesie, die dem Werk eine außergewöhnliche und sehr schöne Zusatzebene verleiht.

Evaristo schenkt ihren Leser*innen gekonnt eine letzte überraschende Wendung. Sobald ich mich von meiner Verblüffung erholt hatte, war ich, wie immer bei einem guten Buch, ein wenig traurig, dass es aus war.

Lesen! Lesen! Lesen!

Winter Haiku

Gegenüber im Baum
Krallen fest in kahlen Ästen
fünf schwarze Notenkrähen,
die Schultern hochgezogen.
Ihr Lied?
“Aba heid is koid”.

Heda, Wortschöpfer

Flockdown

Spinnt ihr eigentlich? Diesen meinen Namen im Zusammenhang mit Schneemassen und gar in einem Wort zu verwenden?

Bleiben lassen. Widrigenfalls aber so was von

Flockup!!

PS: Twitter war dabei – s. #flockdown und Schuld an dem ganzen Dreck ist ein Polarwirbel-Split. Nettes Wort für so ein mistiges Wetter.

Ois is Semantik

Sich die Füße (Plural) zu vertreten ist eine feine Sache. Sich den Fuß (Singular) zu vertreten, gar nicht.

Gestern in der Unterfahrt: Vibraphonist Tim Collins – CD-Release ‘Uncertainty’

So ein schönes Konzert. So ein wunder-, wunder-, wunderschönes Konzert. Es wird allerhöchste Zeit, dass sowas auch mal wieder live zu erleben ist. Am Vibraphon Tim Collins, Pianist Sam Hylton, Bassist Tovcho Tsolmonbayar und Schlagzeuger Bastian Jütte.

Wie schön für die Unterfahrt, dass wieder weit über 300 Menschen zugeschaut haben. In den Keller passen höchstens die Hälfte…