Dick aufgetragen

Der Time-Verlag hat mir schon wieder ein Sonderheft geschickt: “Special Report – The End of Bin Laden”. Ist das wieder so was ähnliches wie die Commemorative Issue zur Royal Wedding, mit den brennenden Fragen “Was trägt der Terrorfürst beim Fangschuß?” (Einen sommerlich-leichten Überwurf aus dunkler Baumwolle, vollwaschbar auch bei 60°) oder “Was macht der Navy Seal nach dem Nahkampftraining?” (Tomaten pikieren oder Formationstanz) und einem Interview mit Hillary Clinton. (“Ich bin überhaupt nicht erschrocken, das war nur ein allergischer Husten.”)

Der Editor erklärt den Lesern “The Story of X”. Man habe ein vergleichbares Titelbild bisher erst drei Mal in der Geschichte des Magazins veröffentlicht. Das erste mal 1945, zum Tode Adolf Hitlers, dann beim “takeover of Baghdad” zum Tode Sadam Husseins, das dritte Mal für Abu Musab al-Zarqawi. “Now we use it to signal the death of the world’s most infamous terrorist, Osama bin Laden.” (Selbstverständlich ohne das kleinste Fünkchen klammheimlicher Freude. Selbstverständlich.)

Zu Ende des Editorials gibt’s noch ein echt amerikanisches Sahnehäubchen: Perhaps the most poignant words in this issue come from three of the children who were reading “The Pet Goat” with President George W. Bush in their second-grade classroom when Bush learned that the U.S. had been attacked. That day in the classroom had a lasting impact, one of the kids says: it “motivated me to get a better handle on the world and to want to help improve the world.”

Wenn ich mich recht entsinne, hat Busch das Buch damals verkehrt herum gehalten. Klug erkannt, du Kind. Es besteht Verbesserungspotential.

One Response

Add a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *

11 − 8 =